Prozesstipps

MONAT FÜR MONAT: RÜCKBLICKE AUF VERGANGENE TERMINE

Chronik Mai 2015

  • So, 3.5. um 12.30 Uhr in Flensburg (Feuerstein, Norderstr. 98, Einlass ab 12 Uhr): Vortrag und Diskussion "Den Kopf entlasten - Kritik an vereinfachten Welterklärungen"
    Monsanto ist schuld. Nein, die Bilderberger. Quatsch, der Finanzkapital macht alles kaputt. Hinter allem stecken zwei Bankersfamilien. Europa wird immer mehr amerikanisiert. Geht doch gar nicht, weil Deutschland ohnehin von den USA besetzt ist. Oder gar nicht existiert ... So oder ähnlich klingen viele Erklärungsmodelle für die Ursachen empfundener Missstände. Was sie gemeinsam haben: Sie vereinfachen, verkürzen komplexe Herrschaftsanalysen und spielen mit den Mitteln des Populismus. Statt Menschen zu eigenständigem Denken und kritischem Hinterfragen anzuregen, wandeln sie Ohnmacht oder Empörung in billige Zustimmung - zwecks politischer Beeinflussung, Sammeln von AnhängerInnen und WählerInnen oder auf der Suche nach dem schnöden Mammon in Form von Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Vor allem aber können sie gefährlich sein, wenn plumpe Feindbilder und verkürzte Ursache-Wirkungsketten zu einem Hass gegen Bevölkerungsgruppen führen, denen die Schuld für das Böse auf der Welt zugeschoben wird - der Antisemitismus ist nur ein Beispiel dafür, die Folgen sind bekannt.
    Im Vortrag (bzw. Workshop) werden Prinzipien vereinfachter Welterklärungen benannt und dann Beispiele vorgestellt, über die jeweils auch kurze Debatten möglich sind. Abschluss ist eine 8-Punkte-Liste für skeptisches Denken. Infoseite: www.kopfentlastung.siehe.website
  • So, 3.5. um 17.30 Uhr in Schleswig (Cafe 35, Pionierstraße 17-35): Ton-Bilder-Schau "Gene, Gelder, Gegenwehr (vom Aufstieg und Fall der Agro-Gentechnik ... und was sich daraus für andere Themen lernen lässt)"
    Mit viel Geld, der Power großer Konzerne und einem geberfreundlichen Staat im Rücken startete 1990 das Projekt, die Landwirtschaft weiter dem Diktat von Markt und Macht zu unterwerfen. Die neue Waffe: Gentechnik. Damit schienen Saatgutkontrolle und Patente möglich - der Traum aller, die Profite erhöhen und Kapital akkumulieren, also kapitalistisch erfolgreich sein wollen. Um ihr Ziel zu erreichen, schufen sie dubiose Firmenkonstrukte, platzierten ihre Leute überall in Behörden und Regierungen und vernetzten die wichtigen Stellen zu Seilschaften der Agrogentechnik. Doch diesmal gewannen sie nicht, zumindest in Deutschland nicht (was nicht reicht!). Denn schon Mitte der 90er Jahre und dann wieder ab 2005 entwickelte sich eine spannende Mischung des Widerstandes: Feldbefreiungen, Feldbesetzungen, Aktionen vor Konzernzentralen und -versammlungen, Recherchen hinter den Kulissen, brisante Veröffentlichungen und viele informative Veranstaltungen. Mit Erfolg: 2011 wurden die letzten Versuchsfelder in einer spektakulären Aktion zerstört. Monsanto, BASF & Co. kündigten ihren Abgang aus Deutschland an. Seit 2013 wächst keine gv-Pflanze mehr. Wie gelang das? Was lässt sich daraus für andere Kampagnen und Aktionen lernen - z.B. für den Widerstand gegen Atom oder Kohle, Tierfabriken oder übergriffige Behörden, Nazis oder Sozialabbau, Militär oder Repression. Fotos, kurze Filme und ausgewählte Anekdoten machen die Ton-Bilder-Schau zu einer rasanten Erinnerung an den Aufstieg und Fall der Agrogentechnik in Deutschland.
  • Mo, 4.5. um 19.30 Uhr in Schleswig (Cafe 35, Pionierstraße 17-35): Vortrag und Diskussion "Macht macht Umwelt kaputt"
    Herrschaft bedeutet die Möglichkeit, Abläufe und Verhältnisse so regeln zu können, dass andere die negativen Folgen erleiden müssen. Umweltzerstörung basiert regelmäßig auf diesem Prinzip: Industrie und ihre Staaten graben in armen Regionen nach Energiequellen und Rohstoffen, transportieren schiffeweise Nahrungsmittel oder Holz zu sich und kippen den Müll wieder in die Peripherien zurück. Städte nutzen das Umland für Bauflächen, Straßentrassen und Müllhalden. Die Natur zählt nichts, weil die Menschen in ihr still sind oder still gehalten werden. Wer Umwelt dauerhaft schützen will, muss daher die Machtfrage stellen. Doch was geschieht tatsächlich? Selbst Umweltver-bände setzen auf Staat, Umweltpolizei, Gesetze und Firmen, um die Welt grün zu halten. Diese Schüsse gehen nach hinten los - schon seit Jahrzehnten. Nötig ist eine Umweltschutzstrategie, die die Menschen ermächtigt, ihr Leben wieder selbst zu organisieren – ohne Hierarchien und Privilegien. Nur ein Umweltschutz von unten ist grundlegend und dauerhaft wirksam.
    Referent: Jörg Bergstedt, Autor von "Reich oder rechts?" und "Monsanto auf Deutsch"
    Infoseite: www.umwelt-und-macht.siehe.website
  • Danach weitere Termine in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern möglich ... bisher steht nur der 9.5. mit drei Terminen östlich von Rostock:
    • So, 9.5., ab 10 Uhr in 18184 Teschendorf, Am Storchennest 3: Frühlings- und Hoffest bei Biofrisch NORDOST mit einem Infotisch und der Möglichkeit, mit Aktivist_innen gegen die Agrogentechnik und dem Buchautor Jörg Bergstedt direkt ins Gespräch zu kommen.
    • 9.5., ab 17 Uhr (Treffpunkt Haus 10/11, 18184 Sagerheide): Infospaziergang am ehemaligen Genversuchsgarten
      2014 blieb Deutschland und so auch Mecklenburg-Vorpommern frei vom versuchsmäßigen und kommerziellen Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen. Der Infospaziergang gibt einen Rückblick auf die Zeit, als hier Deutschlands größter „Genversuchsgarten“ der Biotechnologie etabliert werden sollte. Ist Biotechnologie ein Mittel, die Ernährungssouveränität und -sicherheit für alle zu gewährleisten oder nur ein Projekt, die Landwirtschaft weiter dem Diktat von Markt und Macht zu unterwerfen? Dieses Beispiel und daraus entstehende Fragen geben gleichzeitig einen Einstieg auf den folgenden Vortrag und die mögliche Diskussion „Macht macht Umwelt kaputt
    • 9.5. ab 18 Uhr im/am Haus 10/11, 18184 Sagerheide: Vortrag und Diskussion „Macht macht Umwelt kaputt“
      Herrschaft bedeutet die Möglichkeit, Abläufe und Verhältnisse so regeln zu können, dass andere die negativen Folgen erleiden müssen. Umweltzerstörung basiert regelmäßig auf diesem Prinzip: Industrie und ihre Staaten graben in armen Regionen nach Energiequellen und Rohstoffen, transportieren schiffeweise Nahrungsmittel oder Holz zu sich und kippen den Müll wieder in die Peripherien zurück. Städte nutzen das Umland für Bauflächen, Straßentrassen und Müllhalden. Die Natur zählt nichts, weil die Menschen in ihr still sind oder still gehalten werden. Wer Umwelt dauerhaft schützen will, muss daher die Machtfrage stellen. Doch was geschieht tatsächlich? Selbst Umweltverbände setzen auf Staat, Umweltpolizei, Gesetze und Firmen, um die Welt grün zu halten. Diese Schüsse gehen nach hinten los - schon seit Jahrzehnten. Nötig ist eine Umweltschutzstrategie, die die Menschen ermächtigt, ihr Leben wieder selbst zu organisieren – ohne Hierarchien und Privilegien. Nur ein Umweltschutz von unten ist grundlegend und dauerhaft wirksam.
      Referent: Jörg Bergstedt, Autor von „Reich oder rechts?“ und „Monsanto auf Deutsch“, Infoseite: www.umwelt-und-macht.siehe.website
  • Mi, 13.5. ab 10 Uhr in Magdeburg (Vitopia eG – Café Verde, Herrenkrug 2): Trainingsworkshop ,„Kreativer Protest & Direct Action“ (Beschreibung wie 24./.25.5.) ++ Flyer
  • Sa/So, 16./17.5. jeweils ab 11 Uhr bis ca. 18 Uhr in Berlin (beim Verein zum Schutz vor psychiatrischer Gewalt, Kreuziger Strasse 18 ++ wir bitten um kobra@projektwerkstatt.de, aber auch spontanes Kommen ist möglich): Direct-Action-Training (besonders für Psychiatrie-Erfahrene und -Kritiker_innen)
    Kreativer Protest gegen Einsperren in die Psychiatrie, Zwangsbehandlungen, Begutachtung usw. ++ zum Inhalt siehe 24.+25.5.
  • Mo, 18.5. um 19 Uhr in Witzenhausen (Studentenclub, Steinstr. 19): Den Kopf entlasten - Kritik an vereinfachten Welterklärungen
  • Pfingst-So/Mo, 24.+25.5. je 11 bis 20 Uhr in der Projektwerkstatt Saasen (Ludwigstr. 11, Reiskirchen im Kreis Gießen): Direct-Action-Training ++ Flyer
    Du findest, in der Welt läuft einiges verkehrt? Und fühlst Dich ohnmächtig, weil Du oft nicht weißt, wie das Bessere gelingen oder durchgesetzt werden kann? Umweltzerstörung, Menschenrechtsverletzungen in Zwangsanstalten, Diskriminierung und Ausbeutung - so vieles passiert täglich, aber kaum etwas hilft dagegen? Dann könnte dieses Direct-Action-Training (wahlweise: Workshop) helfen. Denn ganz so ohnmächtig, wie es scheint, sind wir nicht. Im Gegenteil: Es gibt viele Aktionsformen, die wir kennenlernen und üben können, um uns wirksamer wehren zu können, um lauter und deutlicher unsere Stimme zu erheben oder uns politisch einzumischen: Kommunikationsguerilla, verstecktes Theater, gezielte Blockaden oder Besetzungen, intelligente Störung von Abläufen und vieles mehr schaffen Aufmerksamkeit und bieten Platz für eigene Forderungen und Visionen. Wir werden konkrete Aktionsideen besprechen, den rechtlichen Rahmen durchleuchten und einiges ausprobieren. ++ Schon mal informieren? www.direct-action.siehe.website ++ Anfahrt per Trampen über A5, per Fahrrad über R7 von Gießen und Grünberg, per Zug auf der Vogelbergbahn ab Gießen 10.44 Uhr/Rückfahrt ab Saasen 20 Uhr ++ Übernachtung möglich

Einen Monat früher +++ Nächster Monat

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