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Wikipedia unter Zensur: Seiten aus der Projektwerkstatt


1. Wikipedia: Kontrollierter Mainstream
2. Löschen, Löschen, Löschen ... bei Wikipedia
3. Wikipedia unter Kontrolle
4. Wikipedia unter Zensur: Seiten aus der Projektwerkstatt
5. Wikipedia unter Zensur: Unerwünschter SeitenHieb-Verlag
6. Autoritäre Strukturen im Internet: Mehr Beispiele


Der Hass richtet sich gegen die Projektwerkstatt (und/oder ähnliche Einrichtungen) also solches: Selbst im Wikipedia-Eintrag über das 1200-Einwohner*innen-Dorf Saasen darf nicht erwähnt werden, dass dort die Projektwerkstatt liegt.

Zensur und Kontrolle
Im Herbst 2007 wurden aus der Projektwerkstatt mehrere Texte in Wikipedia eingestellt. Sie waren sorgsam mit Links, Verweisen, Quellen usw. vorbereitet und wurden dann hochgeladen. In allen Fällen kam es zu sofortigen Durchgriffen der Personen, die privilegiert in Wikipedia agieren, quasi herrschen. In einem Fall (2. Oktober 2007) wurde der Löschangriff von einem mit Sysop-Rechten ausgestatteten Wikipedia-Kontrolleur bereits vor dem Hochladen des Textes vollzogen. Jeder Text kann zunächst als Vorschau überprüft werden. Für "normale" NutzerInnen ist er dann noch ansteuerbar. In dieser Phase hat ein Sysop bereits den Löschangriff organisiert, so dass es den Text "Umweltschutz von unten" nie ohne Löschmarke gab.


Die Versionenliste: Zwei Minuten reichten für Löschantrag einbauen und Begründung schreiben - da war wohl eher prinzipielle Zensur als Durchlesen und Nachdenken der Ansporn ...


So sah der Kopf sofort nach Einstellung aus ... Gerbil ist der Name eines der Systemoperatoren von Wikipedia. Unten: Die Löschdiskussion.


Wenige Minuten später ... wer die Seite "Umweltschutz von unten" aufrufen will, erhält die Behauptung, dass es diese Seite nicht gäbe. Das ist wie Orwells "1984". Die Geschichte wird repariert. Überall ist Wikipedia bereinigt. Der ganze Vorgang hat nie stattgefunden. Alles ist in Ordnung. Weiterschlafen!


Überflüssigerweise wird dem Einsteller des Textes dann noch eine Strafe verhängt - unglaubliche Allüren von Machthabern. Selbst ohne jegliche Rücksprachen überall reinpfuschen, sich selbst als Inhaber des neutralen Standpunktes inszenierend und Abweichende bestrafend.

Und: Gleich mal auch die Seite des Nutzers zensieren - kurz nach der Sperrung, da dieser dann ja nicht reagieren kann! Das geht alles ruckzuck - Kontrollverlustängste überall ...


Doppelt hält besser: Drohen und zensieren. Denn die sechs Stunden würden dem Betroffenen gar nichts bringen. Als er auf den Link klickt, der im Ultimatum angegeben wurde, sind die sechs Sunden noch lange nicht rum. Der Link ist aber tot. Die Schergen der Wikipedia-Kontrolle haben die Ruhe nur für andere verordnet. Sie selbst wüten weiter. Schon kurz nach der Sperre schalten sie die Seite ab. Der Straf-Link wirft nur noch das aus:


Wer aber die totale Kontrolle will, ist damit noch nicht zufrieden. Also ein Angriff auf den Account und die Personen, die den unerwünschten Text eingestellt haben. Ein weiterer Administrator von Wikipedia besorgt das. Er überarbeitet die Selbstdarstellung der Nutzers, der den Text verfasste und sperrt diesen dann. Auf Deutsch: Die Wikipedia-Kernmannschaft hat nicht nur die Geschichte überarbeitet, sondern auch die Störenfriede sorgsam getilgt. Selbst deren Selbstdarstellung wird nun von den Wikipedia-Chefs geschrieben - und der Betroffene kann es nicht einmal mehr verändern. Das unten ist ein Aus der Seite des gesperrten Benutzers:


Aus dem weiteren Text geht deutlich hervor, dass die Sperrung um 12:39 Uhr erfolgte. Und zwar genau für sechs Stunden. Schon in den Minuten danach konnten die Wikipedia-Chefs dann ungestört löschen, zensieren, verändern ...


So bastelten die Admins an weiteren Seiten herum. Auf der Seite zu Projektwerkstätten wurde sogar der Link "www.projektwerkstatt.de" wegzensiert. Die Begründung ist der klassische Totschlaghammer der Chefs: NPOV - nicht neutral. Das sie ihre Position als die neutrale hinstellen, ist jede andere automatisch nicht neutral. Damit müssen sie sonst nichts mehr begründen - gottähnliche Stellung.


Ob das aber für andere überhaupt auch gilt? Werfen wir mal einen Blick auf andere Seiten, z.B. die von Angela Merkel. Aber hoppla - was ist das? Da sind nicht nur die regierungsamtlichen Seiten (sicherlich nicht sonderlich "neutral") verlinkt. Sogar die Seite von Angela Merkel selbst hat einen Link. Aha - manche sind gleicher als andere.


Aber bei diesen weiteren Seiten fiel eine neue Steigerung auf: Wer bisher noch an die Versionenlisten glaubte, kann das nun auch knicken. Denn das Gerücht ging um, dass dort zensierte Teile weiter sichtbar gemacht werden können. Pustekuchen ... im Laufe des 2.10.2007 wurde auch der Eintrag "Projektwerkstatt" von den Wikipedia-Chefs zerlegt. Die haben zwar auch von diesem Thema keine Ahnung - aber das stört sie ja auch sonst nichts, nach Gutdünken alles umzuschreiben. Als nun die Person, die den Text unsprünglich eingestellt hatte, nach der Sechs-Stunden-Sperre wieder Veränderungen vornahm, erlebte sie etwas Neues: Die Veränderungen wurden rückgängig gemacht (das war zu erwarten) - und diese Handlung war in der Versionsgeschichte nicht zu finden. Die Veränderung wurde also aus der Geschichte entfernt. 1984 reloaded.

Nach der Kritik auf der Diskussionsseite wurde das wieder geändert ... zeigt aber eher erneut, welche Machtfülle hier besteht. Die beliebige Manipulation der Versionsgeschichte ist gezielte Steuerung von Geschichte. DAS IST 1984!

Und auch im kleinen zeigten sich die Wikipediachefs kleinlich: Verweise auf die veränderten Seiten durften nicht sein. Ausschließlich ein Link, der mit dem ursprünglichen Eintrag gar nichts mehr zu tun hat, ist erlaubt. Vorher und nachher:


Insgesamt ist auch "Projektwerkstatt" als ursprüngliche Seite weg. Strategie hier: Feindliche Übernahme: Begriff stehenlassen, aber einfach einen anderen Inhalt drauf. Die jetzige Definition von und Geschichte von Projektwerkstatt ist einfach absurd. Von dem ursprünglichen Text ist nichts mehr vorhanden (siehe den Projektwerkstatts-Text auf Anarchopedia - der übrigens auch nicht verlinkt werden darf!):

Lustig: Das Bild stammt noch aus der Ursprungsversion - mit dem Beschriebenen hat es genau nichts mehr zu tun. Aber auch dieser Zustand währte nicht lange. Der Wikipedia-Polizei fiel einige Stunden später auf, dass sie da ein unkontrolliertes Element auf der Seite gelassen hatten. Also: Noch einmal die Zensurschere - und dann war der Artikel so, wie er den Wikipedia-Chefs gefiel. Dass der Eintrag nun für NutzerInnen keine sinnvollen Informationen mehr bot, war der Wikipedia-Zentrale egal.


So ging es in die Nacht. Und als die Wikipedia-Macher aufwachten, fanden sie auf der Selbstdarstellungsseite des Benutzers "Pwsaasen" einen Text mit Kritik an der Zensur und mit den Links zu den verbotenen Artikeln, die jetzt auf Anarchopedia waren:


Das ging natürlicht nicht und so setzte es die am 3. Oktober 2007 die Höchststrafe: Lebenslänglich ... gesperrt!

Wer auf den Link zum Grund des Ganzen klickt, liest das: "Kein Wille zur enzyklopädischen Mitarbeit erkennbar" heißt dort, was in anderen autoritären Kollektiven "steht nicht auf der freiheitlich demokratischen Grundordnung" lautet.


Aber bevor sich Wikipedia-Obermotz Jergen über den Account "Pwsaasen" hermachte, surfte er nochmal auf der letzten Seite vorbei, die noch nicht vernichtet war: Antirepression. Die hatte erst selbst 8 Minuten nach dem Erscheinen (wohl wieder die Vorschau überprüft, was?) vorläufig gesperrt, vermeintlich wegen Urheberrechtsproblemen, weil "Pwsaasen" da einen Text von "Pwsaasen" draufgesetzt hatte. Na gut. Am 2.10.2007 um 22.44 Uhr wurde sie nach Klärung dieser Frage freigegeben.

Das hatte sich nicht gelohnt, denn Zensator Jergen machte am folgenden Morgen seinen Kontrollgang - und setzte um 10.27 Uhr die neue Seite auf "Löschen":

Sechs Minuten später (siehe oben) schoß er den Autor ab - damit dieser an der Debatte nicht mehr teilnehmen konnte. Da wirkt wie ein Hohn, dass Zensur-Kumpel Sargoth noch schnell den Autor anpöbelte, dass er mit seinen Vermutungen um Zensur irgendwelchen Verschwörungen anhängen würde:

In derselben Sekunde, wie die Kritik erschien, hatte Sargoth schon die Antwort: Die Wikipedia-Polizei ist wachsam. Aber wird selbst von der eigenen Wirklichkeit überholt: 11 Stunden später stand der Artikel auf "Löschen". "Das Ticket ist da, der Text frei" - schrieb Sargoth ... und hatte für 11 Nachtstunden recht. Danach erschienen die Wikipedia-Security-Männer wieder an ihren Bildschirmen und der "aggressive Zensurvorwurf" mutierte zur Wirklichkeit.

Ein Blick lohnt sich noch auf die Debatte um die Löschung: Keine Argument, Rumgemackere wie am übelsten Stammtisch.


Wenig überraschend: Das Ende vom Lied ...

Ein versteckter Eintrag zeigt die Zeit: Kurz nach der Sperrung von PwSaasen werden alle Spuren deren Existenz bei Wikipedia vernichtet:


Nachtreten ... da war noch die Seite "Direct Action". Bislang war die Auffassung der Wikipedia-Polizei, der Inhalt solle auf "Direkte Aktion" verlagert und diese beiden Seiten zusammengelegt werden. Neu nun: Löschen. Keine Inhalte übertragen. Ist alles ohnehin unerwünscht. Ganz "zufällig" kommen die der Wikipedia-Polizei sicher sehr gelegenen Löschwünsche nach zwei Wochen Pause um diese Seite alle kurz nach der Lebenslänglich-Sperre des Nutzers Pwsaasen, von dem der Text ursprünglich stammt. So organisiert man die Propaganda zur Ausgrenzung ...


Das Ganze ist auch deshalb aufschlussreich, weil Wikipedia-Polizist "Sargoth" schon mal eine ganz andere Auffassung vertrat - zum selben Artikel. Da wollte er "nur" beide zusammenführen und bezeichnete den Text sogar als "gut", den er jetzt einfach ersatzlos löschen will:


Aber auch egal. Am Ende kam alles noch schlimmer. Die Direct-Action-Seite, von WIkipedia-Polizist Sargoth anfangs noch für "gut" befunden, wurde einfach gelöscht, ohne dass Inhalte übernommen oder eine Redirect eingerichtet wurde. Wer jetzt zu Direct Action will, findet das:


Ein Nachschlag noch: Auf der ursprünglichen Seite "Direkte Aktion" wurde unten Links zu weitergehenden Informationen auf www.direct-action.siehe.website hingewiesen - ein naheliegender Link. Doch auch der überlebte die Zensur nicht. Information ist nur, was die Wikipedia-Polizei für lesenswert hält - der Rest kommt weg.

Oben der Eintrag, unten dann nach der Zensur

Weitere Beispiele
SeitenHieb-Verlag auf Wikipedia nicht erwünscht
Im Wikipedia-Artikel zu "Jörg Bergstedt" (im Wesentlichen aus der Ecke dessen Gegner_innen entstanden) haute die Wikipediapolizei im August 2014 plötzlich einfach alle SeitenHieb-Bücher raus. Zunächst ohne Begründung. Nach Rückgängigmachung wurde es erneut zensiert, diesmal ganz offen mit der Begründung, die SeitenHieb-Bücher seiten "Literaturspam". Das ist gedanklich nicht weit von der Bücherverbrennung entfernt. Mensch beachtet: "Monsanto auf Deutsch", "Fiese Tricks von Polizei und Justiz", der HierarchNIE!-Reader oder "Freie Menschen in freien Vereinbarungen" waren gemeint: Literaturspam! Wikipedia definiert, was gut und böse ist. Es gab ein bisschen hin und her, dann wurde die Zensur erwartungsgemäß damit vollendet, dass die Bücherliste zensiert und dann die Seite gesperrt.


Screenshot der Versionsgeschichte: Beginn unten mit der Zensur des SeitenHieb-Verlages. Ende oben mit der Sperrung.


Noch offensichtlichere Zensur am 29.12.2014: Das Buch "Fiese Tricks von Polizei und Justiz" wurde zensiert mit der einfachen Begründung: "Bitte keine Veröffentlichungen im SeitenHieb-Verlag". Keine weitere Begründung (siehe Screenshot oben, rechte Spalte). Der Zensierer ... ist übrigens Henning Schlottmann aus München. Statt Recherche ist der schnell auch mal mit Unterstellungen dabei, wie eine Debatte um seinen Zensurvorschlag auf der Seite zu "Jörg Bergstedt" zeigt:
SeitenHieb-Zensur auf Wikipedia


Löschungen von SeitenHieb-Büchern und -Verweisen gab es später auch weiter. Dann tobte der Kampf eine Weile um die Seite zum SeitenHieb-Verlag - auch hier arbeitete die Zensur überwiegend mit freien Erfindungen über den Verlag. Screenshot aus 2016:
Wikipedialöschung 2016

Beispiel eines Zitats aus der Löschdebatte über das Buch "Monsanto auf Deutsch", welches auf Gentechnikseiten nicht benannt werden durfte: "Der Seitenblicke-"Verlag" ist das persönliche Engagement von Jörg Bergstedt, mit dem er Autoren eine ISB-Nummer besorgt. Sonst tut der "Verlag" nichts. Im konkreten Fall Monsanto ist diese Broschüre tatsächlich bei so vielen Bibliotheken gelandet, dass man es rechtfertigen kann, sie aufzuführen. Man muss aber nicht, denn irgendeine fachliche Rezeption ist nicht ersichtlich, ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass die Exemplare den Bibliotheken unaufgefordert und kostenlos zugeschickt wurden. Grüße --h-stt !? 14:11, 10. Okt. 2016 (CEST)"
Wie zu sehen ist: Dieser Löschpolizist (Henning Schlottmann aus München) kannte nicht einmal den Namen dessen, was er zensierte. Diesmal bekam Schlottmann aber Gegenwind, so dass "Monsanto auf Deutsch" wieder eingetragen wurde.

Zum kleinen Ort Saasen: Projektwerkstatt darf nicht erwähnt werden
So richtig viel hat der kleine Ort Saasen nicht zu bieten. Die Projektwerkstatt ist das einzig überregional bekannte. Erwähnt werden darf es im Eintrag "Saasen" aber nicht. Eine Minute, so zeigt es die Versionsgeschichte, brauchte es von Eintrag bis Zensur (im Eintrag zu "Reiskirchen" wurde der Hinweis auf die Projektwerkstatt ebenfalls sofort gelöscht).

Screenshot der Versionsgeschichte
Das Löschargument mit dem Link ist erkennbar vorgeschoben. Zum SV Saasen gibt es gar keine Quellenangabe.
Ein zweiter Versuch hatte ebenso keine Chance:

Das auch der Fahrradweg wegzensiert wurde, mag ein bisschen veranschaulichen, aus welcher Ecke die moderne Mitte kommt, welche Wikipedia beherrscht.

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