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Retten einer ohnmächtigen oder sonst handlungsunfähigen Person im Seil (nach oben)
Nach-oben-retten ist ein Szenario, dass sich mit zweimal üben auch eine Gruppe zutrauen kann, die sonst keine Rettungsskills hat. Aufbau haben wir neulich geprobt, das klappt. Funktioniert wie folgt:

Ausgangssituation: Eine kletterfähige Person (1) muss auf jeden Fall als Seilwache oder sonstwie Support zur Verfügung stehen und darf planmäßig nicht im Seil hängen.
Person (2) im Seil wird ohnmächtig.

  1. (1) schnappt sich die vorher in der Nähe versteckte Ausrüstung zum Retten - sprich: 1 Seil (10-15m), 1 Gurt, 4 Prusicks/Raupen (1 Fuß, 1 Sicherung, 3 zusätzliche, relativ kurze), sowie 4 Kletterkarabiner und optional noch eine Acht.
  2. (1) befestigt das Rettungsseil unmittelbar neben dem Seil von (2) mit Mastwurf/Spielenstich.
  3. (1) befestigt eine der zusätzlichen Prusicks mit einem Ankerstich am Geländer, direkt neben das Rettungsseil, und hängt dort einen Karabiner rein. In den Karabiner hakt er die zweite der zusätzlichen Prusicks ein, nachdem er diese zuvor mit einem Klemmknoten an dem Seil von (2) befestigt hat.
  4. (1) befestigt eine weitere zusätzliche Prusick mit dem Ankerstich am Geländer und hängt einen weiteren Karabiner ein. Diese dient später der Umsicherung, um eine mögliche Fallhöhe zu verringern.
  5. (1) bringt Sicherungsprusick und Fußprusick (bzw. Acht) am Rettungsseil an, klinkt sich mit einem Karabiner am Gurt ein und lässt sich auf gleiche Höhe mit (2) ab. (1) klinkt mit einem weiteren Karabiner die Gurte von sich und (2) zusammen, sodass nun beide Personen aneinander und damit in beiden Seilen gesichert sind.
    Im weiteren Verlauf ist (1) nur noch dazu da, von unten mitzuhelfen und das Gewicht von (2) Stück für Stück nach oben zu drücken. Dabei gibt (1) vor allem darauf Acht, dass (2) nirgendwo an Brückenboden oder Geländer mit dem Kopf anstößt.
  6. Zwei oder mehr Personen, die nun noch auf der Brücke stehen, ziehen mit vereinten Kräften an dem Seil von (2). Dabei hat eine Person (3) die Aufgabe, permanent, nach jedem Zug, die (in Schritt 3.) oben am Seil befestigte, sogenannte Rücklaufsperre, nachzuziehen, sodass das Seil von (2) nicht wieder nach unten fallen kann, wenn es den ziehenden Personen aus den Händen gleitet.
  7. (1) unterstützt abwechselnd den Vorgang von unten und klettert am eigenen Seil ganz normal hinterher. Sobald (1) am oberen Geländer ankommt und im Stehen den in Schritt 4. befestigten Karabiner erreichen kann, klinkt er diesen in die Sicherungsschlaufe seines Gurtes. Jetzt ist er unmittelbar an das Geländer "geklebt" und kann nicht mehr nach unten fallen. Alle Personen hieven nun gemeinsam (2) über das Brückengeländer, wobei (1) maßgeblich von unten drückt und stützt, während alle anderen Personen sich nicht zu weit über die Reling beugen sollten, damit sie nicht nach unten gezogen werden, falls (2) dem Griff entgleitet - sie sind ja nicht gesichert
  8. .
Das Ganze klingt jetzt kompliziert und ließe sich mit einem von (1) eingebauten, jeweils am Geländer und (2) mehrfach umgelenkten Flaschenzug mit Rücklaufsperre deutlich bequemer gestalten - allerdings ist der oben beschriebene Vorgang ziemlich selbsterklärend und im Wesentlichen auch damit zusammengefasst, dass sich eine Person nach unten ablässt und die ohnmächtige Person schützt und stützt, während alle anderen mit vereinten Kräften die Person nach oben ziehen.

Tipps für besondere Formen des Kletterns

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