Prozesstipps

WER VEREINFACHT? UND WARUM?
PERSONEN, FIRMEN UND ORGANISATIONEN

Einleitung


1. Einleitung
2. Prominente und Führungspersonen
3. Vom Öko zum Verschwörungsgläubigen
4. Vom Links- zum Rechtspopulisten
5. Deutsch-nationale Gruppen
6. Treffpunkte und lose Runden
7. Parteien
8. Medien, Internetplattformen und mehr
9. Resonanzfläche: Wer lässt sich fangen?
10. Links und Materialien

Es gibt eine Menge von Personen, Gruppen und vor allem AkteurInnen im Internet, zum Teil ausgestattet mit eigenen Verlagen und Medien, die sich nicht nur der klassischen Welterklärungsvereinfachungen bedienen, um bestimmte politische Interessen zu stärken, sondern die daraus ganze Theorien oder Zusammenschlüsse formen. Der Blick hinter die Kulissen offenbart mitunter kommerzielle, immer aber Rattenfängerziele: Hier sollen Menschen mit primitiven, emotional anrührenden, Empörung hervorrufenden Behauptungen gewonnen werden.

Einen guten Überblick liefert der KOPP-Verlag, der führend ist im Vertrieb von Literatur mit weltvereinfachenden bis revanchistischen Positionen. Der monatliche Katalog gibt einen Eindruck der Themen und Autoren (fast nur Männer). Eine Doppelseite mit Zeitschriftenempfehlungen zeigt die Übergänge in die Esoterik-Szene.

Zunächst wirkt die Szenerie vielfältig, aber bei näherem Hinsehen zeigen sich Netzwerke der immer gleichen oder ähnlichen Personenkonstellationen, die hinter Projekten, Kongressen, Verlagen usw. auftauchen.


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Kommentare

ping am 30.04.2020 - 00:36 Uhr
danke für deine antwort.
ich kann mir vorstellen, dass meine pauschale kritik - auch insbesondere an dieser website - verärgern kann (gerade mit dem hintergrund!). ich gehe mit deinen aussagen (schlechte diskussionseröffnung und niedriges niveau) weitestgehend mit. sorry für die unsensible kritik!

meine einschränkung auf "weitestgehend" bezieht sich darauf, dass ich bei deiner(?) kritik und darstellung folgendes gern expliziter gelesen hätte:

- aus meiner sicht beinhaltet jede darstellung (auch mit bester emanzipatorischer absicht) vereinfachungen -> darauf einzugehen fänd ich bei dieser sache deswegen wichtig, weil die vereinfachungen auch bereits als solche kritisiert werden (dies wird aus meiner sicht deutlich z.B. bei der aussage "wer vereinfacht? und warum?" -> dadurch wird meinem eindruck nach suggeriert, die folgenden vereinfachungen seien exklusiv und sonst gebe es keine (dass sie in gewisser hinsicht auch exklusiv sein können bzw. wahrscheinlich sind, ist dann relativ zu eben jeglichen zwingenden vereinfachungen allen abbildern der realität zu sehen und das sollte deswegen angemerkt werden finde ich) --> insofern würde ich die frage eher in die richtung formulieren: welche vereinfachungen können bei sog. verschwörungstheorien als typisch gelten und warum o.ä. - mit einem kurzen eingehen auf die vereinfachunsproblematik generell (ist dann allerdings etwas schwulstiger...)

- auch fänd ich ein eingehen auf andere kritiken an sog. verschwörungstheorien richtig gut (falls ich sie auf der website übersehen habe, sorry dafür!)
-> zum beispiel fänd ich debatten/ kritiken über begriffe, wie z.B. "fake news" oder "querfront" nach der frage gut: inwiefern diese begriffe auch den aspekt von kampfbegriffen/ machtbegriffen beinhalten, mit denen also macht über menschen und diskursen ausgeübt werden und was das bewirken kann.
das finde ich deswegen wichtig, weil meiner ansicht nach menschen dadurch schnell verleumdet bzw. in kategorien eines gut-böse-schemas gesteckt werden können, wodurch eine "stimmung" entstehen kann, sich gar nicht erst mit den aussagen "solcher spinner" auseinanderzusetzen (es muss ja keine intensive sein, manchmal reichen ja schon wenige eindrücke) und andererseits die "nicht-verschwörungsdarstellungen" für die "richtigen" und gewissermaßen "guten" zu halten, die dann wiederum kaum einer kritik zu unterziehen seien - wenn überhaupt. 'runtergebrochen: z.B. 'fake news' kommen (nur) von verschwörungstheoretikern' (was ich wiederum sehr problematisch finde).
eine spitze solcher einstellungen zeigt sich meiner ansicht nach z.B. in der bruhnschen aussage "jede kritik am staat israel ist antisemitisch"da hier mithilfe eines gut-böse-schemas jeglicher kritik an einem konkreten phänomen (hier: der staat israel) eine absage erteilt wird
--> dadurch komme ich auf die frage nach der wirkmächtigkeit von diskursen hinsichtlich der verhinderung von kritik, wozu meiner meinung nach z.B. auch die spielerei von hanloser mit dem begriff (die andere) "querfront" bezogen auf antideutsche passt: was bedeutet es, dass der begriff 'querfront' bisher (fast) nur für sog. verschwörungstheoretiker aufgegriffen wurde? ...
--> in dem sinne beinhalten diese begriffe meiner ansicht nach die gefahr, (selbst-)kritik zu umgehen, indem auf andere gemäß einem gut-böse-schema verwiesen wird.


--> auf dieser website sehe ich ansonsten eine differenzierte auseinandersetzung: bei meiner beurteilung von "nur ansätze erkennen" hatte ich die oben genannten punkte im hinterkopf, nicht z.B. die auseinandersetzungen mit jürgen elsässer oder azk usw., welche ich sehr detailliert und gut finde! auch hier habe ich mich ungünstig ausgedrückt und hoffe, jetzt konstruktiver formuliert zu haben!

insgesamt inspiriert mich die angeführte auseinandersetzung dazu, mich weiter damit zu beschäftigen, dafür schon mal danke.
--> meine kritik verstehe ich in diese richtung...
;-)

Jörg Bergstedt am 28.04.2020 - 21:36 Uhr
Wenn ich mir überlege, wie viele Jahre ich Treffen von sog. Verschwörungsideologen beobachtet, mit ihnen geredet und wie umfangreich ich die Kritik hier dargestellt habe - dazu mit unzähligen Beispielen -, ist deine Pauschalkritik wenig geeignet, eine Diskussion zu eröffnen. Du schreibst ja selbst, dass du kein einziges Beispiel für deine pauschale Kritik benannt hast. Folglich ist es auch nicht möglich, darauf einzugehen. Ich bin immer für eine Debatte zu haben - aber etwas mehr Niveau dürfte es zum Einstieg schon sein ...

ping am 28.04.2020 - 21:28 Uhr
auch wenn ich es wichtig finde, sich hiermit auseinander zu setzen und "verschwörungstheorien" zu kritisieren und zu hinterfragen, finde ich es ebenso wichtig, die eigenen vereinfachungen in eigenen darstellungen (ich kenne keine, die ohne vereinfachungen auskommt) auch als solche zu benennen und immer zur kritik eben dieser einzuladen oder zumindest selbstkritik offen zu kommunizieren.
--> das kommt mir häufig zu kurz (auch hier, in der darstellung der "verschwörungstheorien")
--> zudem finde ich die meiste kritik an "verschwörungstheorien", die ich kenne ziemlich platt, mit vielen zeigefingern und wenig analyse...ich denke mehr von letzterem (auch auf dieser website kann ich da leider nur ansätze erkennen) würde dem verschwörungskram aber auch den eigenen blinden flecken abhelfen...
...auch das nur eine momentaufnahme, meine meinung und beurteilung ohne beispiele(!) und selbstredend kritikwürdig...
was denkst du?:-O


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