Prozesstipps

MONAT FÜR MONAT: RÜCKBLICKE AUF VERGANGENE TERMINE

Chronik Dezember 2014

  • 19.-21.12. in der Projektwerkstatt in Saasen (Kreis Gießen): Sich einmischen – Akten und Pläne studieren, mitreden und protestieren vor Ort ++ P&B
    Kreativer und widerständiger Protest ist gut. Das dürfte inkompatibel sein mit dem Versuch, sich ständig mit den Herrschenden und Privilegierten zu verbinden, um kleine Vorteile zu ergattern, aber damit das Ganze selbst zu unterstützen. Es bedeutet aber nicht, zu den Strukturen des herrschenden Systems ohnmächtigen Abstand zu halten. Ganz im Gegenteil: In den Kochtöpfen der Macht herumrühren, genau hinzugucken, Interessen zu demaskieren, Vorhaben frühzeitig und genau zu kennen, verbessert die Handlungsmöglichkeiten. Darum soll es gehen: Die vorhandenen Beteiligungs- und Handlungsmöglichkeiten im Rahmen des bestehenden Systems kennenzulernen, um sie – neben der direkten Aktion – optimal nutzen zu können, z.B. Akteneinsichtsrecht, Verwaltungsklagen gegen Planungen und Behördenentscheidungen, Bürger_innenbeteiligung bei Bauvorhaben, nach Immissionsschutzrecht usw. ++ Mehr Infos & Anmeldung
    • Samstag, 20.12. um 20 Uhr (im Rahmen des Seminars, aber öffentlich auch für weitere Gäste: Film "Aufstieg und Fall der Agro-Gentechnik" - der erste große Dokumentarfilm aus der neuen Filmwerkstatt der Projektwerkstatt. 123 spannende Minuten über die Hintergründe der aufstrebenden, profitträchtigen Technik und den Widerstand dagegen. Am Ende siegt, zumindest in Deutschland und vorläufig, der Widerstand - ein nicht alltägliches Ergebnis. Wie das kam, zeigt der Film. Er ist noch unveröffentlicht - aber hier schon zu sehen!!!
  • 26.-28.12. in der Projektwerkstatt in Saasen (Kreis Gießen): Den Kopf entlasten: Kritik anti-emanzipatorischer Positionen in politischen Bewegungen ++ P&B
    Monsanto ist schuld. Nein, die Bilderberger. Quatsch, das Finanzkapital macht alles kaputt. Hinter allem stecken zwei Bankierfamilien. Europa wird immer mehr amerikanisiert. Geht doch gar nicht, weil die BRD ohnehin von den USA besetzt ist. Oder gar nicht existiert ...
    So oder ähnlich klingen viele Erklärungsmodelle für die Ursachen empfundener Missstände. Was sie gemeinsam haben: Sie vereinfachen, verkürzen komplexe Herrschaftsanalysen und spielen mit den Mitteln des Populismus. Statt Menschen zu eigenständigem Denken und kritischem Hinterfragen anzuregen, wandeln sie Ohnmacht oder Empörung in billige Zustimmung - zwecks politischer Beeinflussung, Sammeln von Anhänger_innen und Wähler_innen oder auf der Suche nach dem schnöden Mammon in Form von Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Vor allem aber können sie gefährlich sein, wenn plumpe Feindbilder und verkürzte Ursache-Wirkungsketten zu einem Hass gegen Bevölkerungsgruppen führen, denen die Schuld für das Böse auf der Welt zugeschoben wird - der Antisemitismus ist nur ein Beispiel dafür, die Folgen sind bekannt.
    In kurzen Vorträgen Workshops und Diskussionen werden Prinzipien vereinfachter Welterklärungen benannt und dann Beispiele vorgestellt, über die jeweils auch kurze Debatten möglich sind. Abschluss ist eine 8-Punkte-Liste für skeptisches Denken. ++ Mehr Infos & Anmeldung
    • Freitag 18 Uhr: Ankommen, Abendessen (Büffet im Glashaus)
      20 Uhr: Einführungsvortrag mit Diskussion zu vereinfachten Welterklärungen (Prinzipien, Wirkungsweisen, Beispiele)
    • Samstag ganztags: Workshops, Diskussionen, Kurzreferate usw. zum Thema
      18 Uhr Vorfilm "Vereinfachte Welterklärungen am Beispiel: Ausschnitte aus dem Film Friedlich in die Katastrophe" (ein Film aus der Projektwerkstatt, 18min)
      danach Hauptfilm "Die Mondverschwörung" (86min) ++ Internetseite ++ Wikipedia
      Die Handlung: Dennis Mascarenas, Chefreporter des deutschsprachigen amerikanischen Fernsehsenders DDC-TV, soll herausfinden, was die Deutschen mit dem Mond vorhaben. Ausgehend von der Frage, wem der Mond denn eigentlich gehört, gerät er bei seiner Recherche-Reise über anfänglich harmlose und teilweise auch rein kommerzielle Spielarten der Mond-Gläubigkeit mit jedem neuen Interview tiefer in eine Parallel-Welt der Esoterik und der Verschwörungstheorien, bis er zuletzt auf die extremen Weltbilder der rechten Esoterik stößt und sich – selbst schon leicht verwirrt – in Neuschwabenland auf die Suche nach angeblich dort vorhandenen „reichsdeutschen Basen“ macht.
      20 Uhr Büffet, Gespräche und anschließend: Kinonacht mit Filmen nach Wahl, z.B. typische Verschwörungsfilmen wie "Zeitgeist", Aufklärungsfilme, Verschwörungs-Verarschungsfilmen
    • Sonntag bis ca. 15 Uhr: Workshops, Diskussionen, Kurzreferate usw. zum Thema
  • 21. Dezember bis 11. Januar in der Projektwerkstatt in Saasen (Kreis Gießen): Werkeln, Gespräche und Sortieren in den Bibliotheken der Projektwerkstatt ++ P&B
    Das kabrack!archiv ist eines der größten, unabhängigen und politischen Archive des Landes. Schön sortiert nach Themenfeldern werden Bücher, Flugschriften und Medientexte gesammelt. Sie sind für alle Menschen zugänglich - besonders wertvoll für alle, die an politischen Projekten werkeln und die Projektwerkstatt auch dafür nutzen. Rund um Weihnachten wollen wir, wie schon 2012 und 2013, gemeinsam neue Materialien einsortieren und auch die im vergangenen Jahr noch nicht geschafften Bereiche endlich einrichten (z.B. Antifa, Gender/Feminismus, Krieg/Militarismus/Imperialismus). Wer will mitmischen? Egal ob für einen Tag oder länger ... herzlich willkommen!

Einen Monat früher +++ Nächster Monat

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