Prozesstipps

BÜCHER ZUR DEMOKRATIEKRITIK

Die Geschichte des Buches ist die Geschichte von SeitenHieb


1. Demokratie. Die Herrschaft des Volkes. Eine Abrechnung (SeitenHieb-Verlag)
2. Rezensionen des SeitenHieb-Buches
3. Die Geschichte des Buches ist die Geschichte von SeitenHieb
4. Links zu Alternativen, kreativem Widerstand usw.
5. Buchvorstellungen zum Themenbereich

Die Idee
Der Demokratiefetisch ist selbst der Anlass für dieses Buch. Es ist ein Versuch für einen Befreiungsschlag. Politischer Protest ist seit Jahren gefangen in der Bejahung dessen, was eine wichtige Ursache ist für die Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse: Rechtsstaat und Demokratie. Das Gift soll höher dosiert werden, fordern die meisten Gruppen, die im Detail gegen Abschiebungen, Kriege, Umweltzerstörung oder Unterdrückung kämpfen. Es wurde also Zeit für ein aufklärerisches Buch für den propagandistisch gut verkauften Markenartikel "Demokratie".

Verlagssuche
Für das Buch wurden etliche Verlage angesprochen. Aber geklappt hat es nirgends - mit unterschiedlichen Gründen:
  • Viele Verlage, auch und gerade kritische, linke ... stehen auf Demokratie und Rechtsstaat. Selbst die anarchistischen Verlage im deutschsprachigen Raum verlegen lieber Bücher wie "Umfassende Demokratie", Anleitungen zur Konsensdemokratie oder gleich neoliberale Bücher wie Parecon.
  • Intellektuelle Kreise mögen das Umfeld nicht, aus dem das Buch kommt. Die Projektwerkstatt in Saasen ist ein kreatives Aktionszentrum, in dem der Regelverstoß und die Aktion gegen Hierarchien zum Alltag gehören. Das wendet sich auch gegen die Platzhirsche in sozialen Bewegungen - mit der Folge, dass Menschen aus dem Umfeld des Hauses fast überall einer Zensur unterliegen. Oligarchie eben ...
  • Einige Verlage waren einfach nicht in der Lage, das Buch umzusetzen. Immer wieder wurden Termine nicht eingehalten, oft auch das erst nach mehrfachem Nachfragen eingeräumt. Zwar entstand immer der Verdacht, dass in der eigenen Klientel anders vorgegangen wird (also das Desinteresse durchaus kein Zufall war), aber das nützte ja auch nichts.

Zusammenfassend entstand deutlich der Eindruck, dass die meisten Verlage identitäre Projekte kleiner Zirkel mit hoher Meinungsmacht in politischen Bewegungen sind - so wie die Medien ja auch. Hier materialisieren sich Eliten von Bewegung, aufgeladen mit Arroganz und weit weg von dem Geschehen auf der Straße, das sie aber für sich zu instrumentalisieren wissen.

Nur Promis dürfen ... (auch ein Beleg der Oligarchie)
Aus der Absage eines Verlages, in: Mail vom 13.4.2006
Zum anderen wäre auch damals das Thema "Demokratie" zu begrenzt gewesen für ein Lexikon. Seinerzeit hätten wir - allerdings auch nur in Verbindung mit einem prominenten Autor - möglicherweise ein "Lexikon der Politik-Irrtümer" machen können. Auch das geht heute aber leider nicht mehr - so genau wollen es die Leute einfach nicht mehr wissen.

Am Ende: Die Verlagsgründung SeitenHieb
Aus all den Erfahrungen heraus, die es seit Jahren gibt, entstand dann im Frühsommer 2006 die Idee, doch einen eigenen Verlag zu gründen. Das ist nicht nur ein Vorteil, denn es wird Kraft und Zeit abziehen, der sicherlich auch in der konkreten Aktion fehlen wird. Der Verlag SeitenHieb aber soll auf keinen Fall ein Verlag werden, dessen Aktive sich noch dunkel an aktive politische Zeiten erinnern können und nun in ihren engen Verlagsbüros oder Messeständen die Bücher ihres eigenen Dunstkreises verlegen mit einem Gehabe von Wichtigkeit, dass in einem grotesken Verhältnis steht dazu, dass sich kaum noch jemand der Medienprofis für die Menschen interessiert, die die Reste der politisch-widerständigen Bewegung ausmachen.


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