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GENTECHNIK-LEXIKON

Gentechnik-Steckbrief: Den Hunger besiegen?


1. Teil B: Übersicht und Themenseiten
2. Gentechnik-Steckbrief: Anbau
3. Gentechnik-Steckbrief: Freisetzungen
4. Gentechnik-Steckbrief: Den Hunger besiegen?
5. Gentechnik-Steckbrief: Weniger spritzen?
6. Gentechnik-Steckbrief: Bio-Ökonomie
7. Gentechnik-Steckbrief: Risiken für die Gesundheit
8. Gentechnik-Steckbrief: Risiken für die Umwelt
9. Gentechnik-Steckbrief: Nebenwirkungen
10. Gentechnik-Steckbrief: Lebensmittel
11. Gentechnik-Steckbrief: Futtermittel
12. Gentechnik-Steckbrief: Koexistenz
13. Gentechnik-Steckbrief: Horizontaler Gentransfer
14. Gentechnik-Steckbrief: Grenz-/Schwellenwerte
15. Gentechnik-Steckbrief: Abstandsregelungen
16. Gentechnik-Steckbrief: Haftung
17. Gentechnik-Steckbrief: Terminatortechnologie
18. Gentechnik-Steckbrief: Cis- und transgen
19. Gentechnik-Steckbrief: Bt-Pflanzen (z.B. MON810)
20. Gentechnik-Steckbrief: RR-Pflanzen (z.B. Soja, Raps)
21. Gentechnik-Steckbrief: Amflora
22. Gentechnik-Steckbrief: LL601

Durch gentechnische Veränderungen soll die Erntemenge gesteigert bzw. gesichert und so der Hunger besiegt werden.

1, Widerspruch: Hunge entsteht nicht durch zu wenig Nahrungsmittel
Es gibt in allen Großregionen der Welt die Möglichkeit, ausreichend Nahrungsmittel anzubauen. Fast überall geschieht das auch - und es würde überall für alle Menschen reichen, wenn dieser Nahrungsmittelanbau auch zugelassen würde und die Ernte den Menschen zur Verfügung stände, die dort leben. Genau das aber geschieht nicht. Stattdessen werden mit einem Riesenaufwand und hochvermachtet Lebensmittel ständig um die Welt geschafft (Verteilung ist ein Problem, nicht die Lösung!). Kriege, Vertreibung, patriarchale Unterdrückung, Zerschlagung lokaler Märkte, Umweltzerstörung, Futtermittelexporte, Nahrungsmittelanbau in Hungerländern für Überschussländer und die fahrlässige sowie, zwecks Preisstabilisierung, gezielte Vernichtung von Nahrungsmitteln sind die Gründe des Hungers.
  • "Die Weltlandwirtschaft könnte problemlos 12 Milliarden Menschen ernähren. Das heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet."Jean Ziegler in metall Nr. 5/2006

2. Widerspruch: An Pflanzen, die den Hungernden nützen könnten, wird selten geforscht
Die zur Zeit hauptsächlich manipulierten oder als gv-Pflanzen ausgebrachten Arten und Sorten sind keine Lebensmittel, sondern Kleidung, Industrieware und vor allem Futtermittel. Weitere Entwicklungsaktivitäten dienen den Energiepflanzen.

3. Widerspruch: Gentechnik kann und soll die Vermehrbarkeit von Saatgut weiter einschränken
Bei der sogenannten Terminatortechnologie wird seit Jahrzehnten daran geforscht, den Nachbau von Nutzpflanzen zu verhindern. LandwirtInnen müssten dann immer neues Saatgut kaufen, was das Höfesterben beschleunigen und arme Schichten in vielen Ländern der Welt vom Land verdrängen würde. Damit würde die Selbstversorgung erschwert und der Hunger gesteigert. Eine ähnliche Wirkung hätten Patente und restriktiver Sortenschutz.

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