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KEIN NEUBAU DER B49 IM KREIS GIESSEN!

Die Trasse


Rettet die Jossolleraue! · Parteien, Behörden, Betonfans · Die Trasse · Plan mit manipulierten Zahlen · Höfe/Natur/Erholung in Gefahr · Ausbaupläne für Grünberg · Alternativen: Bahn, Rad ... · Stand der Bauarbeiten · Aktivitäten · Materialien zur B49

Blick von ganz weit oben
Wir befinden uns in den westlichen Ausläufern des Vogelsberges. Der endet nicht an der Grenze zwischen Vogelsbergkreis und Kreis Gießen, sondern erst kurz vor Gießen, spätestens mit dem Lahntal und dem Durchbruch von Horloff und Wetter durch die letzten Hügelketten des ehemaligen Vulkans in Richtung Wetterau und dann zum Main.


Genauer: Das Wiesecktal als umgebender Naturraum
Gießen liegt weniger als an der Lahn, sondern an der Wieseck. Der im Stadtgebiet gut 2-3m breite Bach schlängelt sich um die Innenstadt herum, ist aber in weiten Teilen verbaut. Gießen widmet seinem zentralen Gewässer dieselbe Aufmerksamkeit wie der Natur auf dem Stadtgebiet insgesamt. Einkaufsmeilen, Straßen, Parkhäuser und Verwaltungsbauten dominieren das Stadtbild.
Richtung Nordosten prägt die Wieseck dann die an Gießen angrenzende Landschaft mit einer flachen Au zwischen den Hügeln, die hier als letzte Ausläufer des Vogelsberges das Tal begrenzen. Im Tal bzw. auf den südlichen Hängen verlaufen die Vogelsbergbahn Richtung (über Alsfeld nach Fulda) und die B49 (bis Alsfeld). Im Tal selbst finden sich nur wenige Straßen, dafür aber ein überregional bedeutsamer Fahrradweg, der "R7" als wichtigste Ost-West-Verbindung quer durch die Mitte von Hessen. Auf diese Art sind die Orte Buseck, Reiskirchen und Grünberg bestens per Zug oder Rad, also auf umweltfreundliche Art, zu erreichen. Doch die offizielle Politik will etwas Anderes: Neue, fettere Straßen - nämlich den Ausbau der B49 als Schnellstraße um Orte wie Reiskirchen und Grünberg herum. Mit einem Riesenaufwand an Geld und großen Zerstörungen der Umwelt plus direkter Belastung bislang eher ruhiger Wohngebiete soll das Auto weiter gegenüber anderen Verkehrsmitteln bevorzugt werden. Dabei könnte die Vogelsbergbahn dieses Geld gut gebrauchen, um zu einer leistungsfähigen Alternative heranzuwachsen.

Ganz nah dran: die Trasse im Jossollertal
Obwohl die B49 nicht nur bahn- und radwegparallel verläuft, sondern ab Reiskirchen auch nahe der A5, soll sie massiv ausgebaut werden: Eine Südumgebung für Reiskirchen und eine Nordumgebung für Grünberg. Das ist neben den gravierenden Auswirkungen jedes Straßenbaus auf den betroffenen Bereich ohnehin immer die Logik: Die Autowelle verschiebt sich und führt zu Ausbaunotwendigkeiten ein paar Kilometer weiter. Insofern ist die Planung, auch Grünbergs Nordseite zu verwüsten, nur konsequent.
Plan der Südumgehung Reiskirchen B49
Trasse (aus offizieller Planung) ++ Unten: Wirkungsbereich und Konfliktpunkte ++ Info-Faltblatt als PDF


Hessenmobil soll die Straße bauen - also mal wieder eine Institution unter Führung des grünen Verkehrsministers Tarek Al-Wazir. Mit dem Ausbau der B49 wird diese immer attraktiver als Alternative zur parallel verlaufenden A5 - gerade für LKWs, um die Mautgebühren zu sparen. Der Ausbau wird LKWs also anlocken statt reduzieren. Doch Hessenmobil behauptet einfach mal das Gegenteil:
Verkauft wird die Umgehungsstraße unter anderem auch mit der Behauptung, es würden dann auch Radwege gebaut. Das ist doppelt frech, weil die Orte im Wiesecktal sehr gut durch den "R7" verbunden sind. Die B49 läuft an den meisten Orten (nach Bau der neuen Straße dann an allen) vorbei - zudem sind Radelnde dort dem Lärm und den Gefahren hoher Geschwindigkeiten ausgesetzt.

Auf der Internetseite des Straßenbauers Hessenmobil
Die geplante Ortsumgehung soll die aktuelle Ortsdurchfahrten Reiskirchen und Lindenstruth vom Durchgangsverkehr, insbesondere vom Schwerverkehr, entlasten.

Das ist grober Unsinn. Zum einen geht der Anteil des LKW-Verkehrs seit Jahren deutlich zurück, zum anderen ist die Trasse so gewählt, dass die Industriegebiete Reiskirchens und Lindenstruths gar nicht erreicht werden können über den Neubau. Die LKWs werden daher überwiegend weiter auf der bisherigen Trasse fahren - und die meisten PKWs auch. Der Neubau ist überflüssig und nur begrenzt wirksam.

Der Trassenverlauf im Genaueren


Der offizielle Plan, ergänzt um Fotos und Erläuterungen (als PDF) ++ Schautafeln zu einzelnen Orten

Der Beginn an der A5
Gegenüber der Auffahrt "Reiskirchen" auf die A5 soll die neue B49 die Vogelsbergbahn, den Radweg "R7" und die Wieseck auf einem mächtigen Damm mit Brücke überspannen.


So würde sich die Umgehungsstraße an der A5-Abfahrt in die Landschaft fräsen.

Entlang des Nonn: Erholung war gestern ...
Zwischen 30 und 100m beträgt der Abstand der neuen Straße zum Spazierweg am Nonn. Die Ruhebänke böten einen perfekten Ausblick auf die vorfahrenden Fahrzeuge.


Verlauf der Trasse direkt vor der Ruhebank am Nonn

Lärm, Gestank und Unfallgefahren: Schule und Wohnsiedlung
Für die Grundschule geht der direkt Weg ins Jossollertal verloren. 200m liegen zwischen Schulhof und Straße.


Die Trasse unterhalb der Grundschule

Noch näher rückt die Straße an das Wohngebiet des Kirschbergsüdhängs. Nur ein paar neu gepflanzte Bäume schirmen die Straße ab.


Verlauf unterhalb der Kirschbergsiedlung

Auf fast gesamter Länge: Schädliche Wirkung auf Naturgebiete
Der Neubau würde dicht entlang des FFH-Gebietes führen und mit seinen schädlichen Einflüssen direkt hineinwirken. Auch an der Ecke des Naturschutzgebietes führt die Trasse direkt vorbei.


Verlauf entlang der Straße nach Hattenrod und dann knapp am Naturschutzgebiet vorbei

In Gefahr: Sonnenhof und Martinsheim
Direkt an der Grenze zum Naturschutzgebiet verliefe der Neubau in Richtung Martinsheim und Pferdehof, zwischen denen er hindurch rauschen würde - mit wenigen Meter Abstand zum Wohnheim für Menschen mit psychischen Beeinträchtigen und direkt vor dem Sonnenhof, dessen Weiterexistenz in den Planungsunterlagen ganz offen als als weder möglich noch wünschenswert bezeichnet wird.



Zurück zur B49 im Osten: Tiefer Einschnitt im Höhenzug

Das östliche Ende des Neubau zwischen Lindenstruth und Saasen

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