Prozesstipps

Ö-PUNKTE 3/1998

Zertifikat für Naturwald


1. Kurzmeldungen zu Landschaft, Naturschutz
2. NABU: Gegen Autobahn 4 im Leutratal
3. BUND: Klage gegen A-20-Brückenbau
4. FFH-Gebietslisten
5. BaWü: Naturschutzbeauftragte entmachtet?
6. SchutzgebietsbetreuerIn in Nationalparken
7. Heubörse im Thüringer Wald
8. Zwei Prozent Ökofläche
9. Hamburgs Grüne zum Nulltarif?
10. Naturschutz contra Ureinwohner
11. Zertifikat für Naturwald
12. Gegen Emssperrwerk
13. Harz

Zusammen mit verschiedenen Umweltschutzverbänden hat Naturland ein Zertifikat für Holz aus naturnahem Waldbau entwickelt. Ganz ähnlich den Bezeichnungen bei Bio-Lebensmitteln können HolzkäuferInnen nun aus dem Naturlandsiegel schließen, daß hier umweltgerecht gewirtschaftet wird. Als Kriterien sind festgelegt: - Verzicht auf Kahlschläge - Naturverjüngung, keine Monokulturen - Ausweisung mit mind. 10 Prozent Naturwald - Anteil an Totholz - Verzicht auf Pestizide, Dünger, Gülle, Klärschlamm und Kalk - Sanfte Betriebstechnik - Waldökologisch tragbare Schalenwilddichte - Unterlassung von schädigenden Eingriffen. Sicher werden einige der Kriterien noch auszudifferenzieren sein. Bemerkenswert ist die Forderung nach der Ausweisung der Naturwaldflächen. Hier sollen die natürlichen Prozesse vollständig zur Entfaltung kommen. Die dort entstehende Waldstruktur und Baumartenzusammensetzung soll dann zum Vorbild auch des restlichen Waldes werden. Dieser Ansatz von Naturschutz überwindet erstmals in einer festgelegten Strategie den 0-8-15-Naturschutz, nachdem bestimmte Schemata verfolgt werden. So entwickelt die Natur das Leitbild selbst. Näheres: Naturland, Kleinhaderner Weg 1, 82166 Gräfeling, Tel. 089/8545071, Fax 855974.

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