Campact

WARUM WIDERSTAND?

Die sichere Insel der Gentechnikfreiheit gibt es nicht!


1. Begründungen der FeldbefreierInnen von Gießen (2006)
2. Begründungen weiterer FeldbefreierInnen und -besetzerInnen
3. Die sichere Insel der Gentechnikfreiheit gibt es nicht!
4. Argumente gegen Gentechnik
5. Stimmen gegen die Gentechnik
6. Zu den sog. Vorteilen der Gentechnik
7. Themen und Links

Während die Menschen hinter Gitter gesteckt werden, jagt eine schlechte Nachricht die andere. Die längst unkontrollierbar gewordenen Gentechnik erreicht immer mehr Lebensmittel und Saatguthändler. Was in Süd-, Nordamerika und Teilen von Asien schon Alltag ist, droht jetzt auch Europa: Gentechnikfreiheit wird zum Gegenstand der Geschichtsschreibung. Schuld daran ist nicht hauptsächlich, aber auch eine absurde Propaganda vieler gentechnikkritischer Verbände, mensch könne durch die Wahl der richtigen Produkte im Laden die Auskreuzung eindämmen.


Kommentar: Die Strategie der glücklichen Insel war und ist dumm!
Ob Umwelt- oder Biolandbauverbände, Grüne oder viele weitere – in der Hauptsache beschränken sich ihre Vorschläge zur Verhinderung der Agro-Gentechnik auf das richtige Kaufverhalten oder auf solche politischen Entscheidungen, die das Kaufverhalten beeinflussen. Klarer Spitzenreiter der Hitliste politischer Vorschläge: Die Kennzeichnung. Dann könne sich der Verbraucher, so die Behauptung, entscheiden, ob er/sie gentechnikfrei leben will oder nicht. Gleichzeitig ist von den genannten Verbänden und Parteien dort, wo die deutschen Genfelder des Jahres 2009 stehen, nicht oder fast nichts zu sehen.
Diese strategische Entscheidung ist fatal und ein Teil des Problems. Es wird Zeit, dass die Bio-Tomaten von den Augen fallen und die einschläfernden Illusionen der Grünen, Umwelt- und Biolandbauverbände platzen. Denn die Gentechnik ist etwas, was sich von selbst auskreuzt – und zwar unaufhaltsam überall hin, solange es die Quellen gibt. Die Ausbreitung der gentechnisch veränderten Pflanzen kann also nur verhindert werden, wenn die Quellen gestoppt werden: Die Felder mit gv-Pflanzen oder, noch einen Schritt vorher, die Labore und Firmen, die solche Pflanzen entwickeln, sowie die staatlichen Förderprogramme, deren Millionen das alles erst provozieren. Solange sie bestehen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die gv-Bestandteile in den Regalen ankommen – egal ob Supermarkt oder Bioladen. Werden Produkte gekennzeichnet, aber die Felder belassen, so ist die Kennzeichnung nicht als die Suggestion einer Wirkung, die Schaffung einer Wohlfühlzone scheinbarer Idylle. Sie mutiert zur gefährlichen Beruhigungspille und trägt dazu bei, dass die 80 Prozent GentechnikgegnerInnen ruhig und abwartend das totale Desaster, nämlich die Auskreuzung der gv-Pflanzen in alle Ecken der Welt hinnehmen.
Übrigens: Das bewusste Einkaufen beim Bauernhof, im Bioladen oder in anderer Weise politisch überlegt bleibt dennoch wichtig. Es hilft, selbstbestimmte Wirtschaftsweisen zu erhalten, Spritzmittel zu reduzieren und den Boden zu schützen. Nur gegen Gentechnik hilft es wenig.

Propaganda der sicheren Bio-Insel

Aus der Broschüre Nr. 16/1 "Gentechnik im Essen? Nein Danke!" (S.11)
Mit Bio auf der sicheren Seiten ...
Wenn Sie kein Gen-Food wollen, kaufen Sie keine Lebensmittel mit dem Hinweis "gentechnik verändert". Am sichersten sind PRodukte aus dem Ökolandbau ...


Zur Frage der Kennzeichnung

Aus der taz vom 17.1.2008
Beim Streit über die neuen Gentechnikregelungen sind die politischen Koordinaten auf den Kopf gestellt. Der Deutsche Bauernverband, Tierfutterhersteller und die Lebensmittelwirtschaft blasen zum Sturm gegen das neue Gentechnikgesetz und das neue "Ohne-Gentechnik"-Label, die unter der Regie von Landwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) noch diesen Monat im Bundestag verabschiedet werden sollen.

Aus Westfalen-Blatt am 12.1.2009
... wird durch das Logo "Gentechnikfrei" hinters Licht geführt. 0,9 Prozent sind eben nicht nichts. Leider ist ein Totalverbot kaum zu kontrollieren. Spätestens ab dem Punkt, von dem an genveränderte Substanzen nicht mehr nachweisbar sind, stößt sich der Absolutheitsanspruch an der Realität.

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