Presseinformation am 31.5.2017
Nach dem Aus für die Gießener Umweltzone
Umweltschützer*innen fordern: Radikale Verkehrswende statt Plakettenschwindel!
„Das Aus der Umweltzone bietet mehr Chancen als Nachteile“, kommentieren Öko-Aktivist*innen aus Gießen und der Projektwerkstatt in Saasen die Nachricht vom Verzicht der Gießener Regierung, weitere Beschränkungen für bestimmte Fahrzeuge in der Stadt einzuführen. Sie fordern stattdessen mutigere Schritte, um umweltfreundliche Formen der Mobilität zu fördern.
Vor einigen Monaten hatten die Aktivist*innen einen Stufenplan hin zu einer autorfreien Innenstadt vorgelegt, an Parteien und Bürgerinitiativen verschickt sowie in den regionalen Prozesse „Nachhaltig leben“ eingespeist. Ihr Motto: Nicht kleckern, sondern klotzen. „Angesichts von Luftbelastung, Klimaveränderung und dem enormen Lebensqualitätsverlust, den Autos täglich in Gießen verursachen, braucht es viel mutigerer Schritte!“ Die Minimaßnahmen, die immer wieder mehr ablenken als wirklich voranbringen, müssten endlich gestoppt werden zugunsten großer Schritt in Richtung einer umwelt- und menschengerechten Mobilität. „Wer Menschen in Busse und Bahnen bringen will, muss den Nulltarif einführen“, fordern die Aktivist*innen, die regelmäßig auf der Critical Mass ihre Vision als Flugblätter verteilen. Gießen solle genau das angehen – als Vorreiter im Kreis und als Anstoßgeber im gesamten Rhein-Main-Verkehrsverbund. Genauso weitgehend sind ihre Vorschläge für die Förderung des Radverkehrs. Sollten vermehrt Autos draußen bleibe, könnten Straßen umgewidmet werden. „Dann ist Platz für echte Fahrradstraßen aus allen Stadtteilen und der Umgebung bis in die Innenstadt – genau die wollen wir!“ Die weiteren Forderungen und den gesamten dreiteiligen Stufenplan bis 2025 finden sich im Internet auf www.giessen-autofrei.siehe.website.