Demokratie

LANDSCHAFT UND PLANUNG

Ausgleich und Ökokonto


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Die Politik lässt sich ständig was Neues einfallen, wie wirtschaftliche Interessen weiter durchgezogen werden können ohne Rücksicht auf Mensch und Natur. Wegen der kritischen Blicke und einiger gesetzlichen Vorgaben müssen inzwischen viele Tricks angewendet werden. Das hat dazu geführt, dass Naturschutzaktivitäten eingemeindet werden in das genaue Gegenteil.

Ökokonto & Co.: Naturschutzaktionen fördern Naturzerstörung
Auszug aus Broschüre RottenburgText aus: Flächenpool und Ökokonto, Broschüre des BDLA, Berlin im September 1999
Was ist ein Ökokonto?
Mit Hilfe eines Ökokontos kann der Flächenpool bewirtschaftet werden. Das Konto ermöglicht die "Buchung" von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege. Sie werden von den Kommunen freiwillig durchgeführt und auf dem Konto bevorratet ("eingezahlt"). Diese im Vorgriff realisierten Maßnahmen stehen im Falle eines Eingriffs in Natur und Landschaft als Ausgleichsmaßnahmen zur Verfügung und können entsprechend abgebucht werden.


Rechts:
Ausschnitt aus einer Broschüre der Stadt Rottenburg. Oben vorher, unten nachher. Etliche solcher Beispiele sind in der Broschüre zu finden - Möblierung des Verkehrsraumes als moderner Biotopschutz.

Aus "Freikauf vom Umweltschutz", in: FR, 7.7.2010
CDU und FDP wollen erreichen, dass sich Bauherren wie das Land von den Schutzverpflichtungen bei Bauprojekten freikaufen können. Sie müssten dafür Geld an anderer Stelle in den Artenschutz oder in "Projekte im land- und forstwirtschaftlichen Bereich" stecken.


Abschreckendes Beispiel
Die Stadt Laubach schafft naturnahe Waldflächen (was gut ist), kann die aufgrund der Kauf- und Verkaufsbarkeit von Natur"dienstleistungen" dadurch entstandenen Ökopunkte verkaufen. Die Kauf die Hessische Landgesellschaft - und kann damit Straßen bauen. Merke: Wer Natur schützt, zerstört sie damit. Echter Naturschutz ist damit nicht mehr möglich. ++ Bericht "Ein Füllhorn namens Ökopunkte", in: Gießener Allgemeine am 15.11.2023

Schon das Pflanzen neuer Bäume für die Zerstörung gewachsener Biotope ist ökologisch kein Ausgleich. Neu ist die Idee, vorhandene Bäume zu kaufen und als Ausgleichsmaßnahme zu rechnen. Völlig absurd! ++ siehe Bericht "Wichtiger Beitrag zum Naturschutz", in: Gießener Anzeiger am 7.11.2024

Naturbewusstsein gezielt umleiten?
Es kommt in Mode, Bürger*innen-Events für Bäume pflanzen einzuberufen und sich für Klimaschutz auf die Schulter zu klopfen. Fast immer sind das bisherige Waldfläche, wo durch Sturm oder forstliche Maßnahmen die bisherigen Bäume weg sind. Es ist seit Jahrhunderten üblich, dass im Rahmen ordentlicher Forstarbeit diese Flächen wieder zu Wald werden. Die Natur würde das auch von selbst machen. Aber jetzt werden daraus Events, d.h. gutgläubige Menschen als Umsonst-Arbeitskräfte benutzt und das Ganze auch noch als Klimaschutzmaßnahme verkauft, obwohl einfach nur wieder Wald entsteht, wo auch mal einer war. Während woanders neue Straßen und Industriegebiete in den Wald geholzt werden. Fehlt nur noch, dass die Wiederaufforstungsflächen als Ausgleichsmaßnahmen für neue Baugebiete angerechnet werden, also die gutgläubigen Bürger*innen MIttäter*innen beim Flächenversiegeln werden.
Daher also aufgepasst: Politik ist die Kunst, den größten Mist gut zu verkaufen.


Beispiel aus den amtlichen Bekanntmachungen in den Allendörfer Mitteilungen vom 28.7.2022: Neue Fläche wird versiegelt - und in einer weit entfernt liegenden anderen Gemeinde wir eine Naturschutzmaßnahme über das Ökokonto einfach verrechnet. Buchen, fertig, betonieren!

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