Offener Raum

SOZIALPOLITIK IN GIESSEN

Arm und reich


1. Menschen statt Profite: Daseinsvorsorge an Bedürfnissen orientieren!
2. Arm und reich
3. Wohnraum und Mieten

Es ist immer wieder beeindruckend, soziale Parameter auszuwerten. Mensch stellt dann fest, dass ...
  • In den Parlamenten nur recht wenige Bevölkerungsgruppen sitzen. Einige Berufe sind dominant, bestimmte (reichere) Stadtteile überrepräsentiert, Menschen mit geringem oder keinem Einkommen fehlen weitgehend usw.
  • Wenn die Polizei in die Viertel der reicheren Menschen fährt, dient das deren Schutz. Fährt sie in die Viertel der Ärmeren, sind diese die Zielgruppen von Kontrolle und Überwachung.
  • Verkehrsberuhigung, große Grünanteile usw. finden sich vor allem dort, wo die Menschen ohnehin große Gärten und Häuser haben.

  • Artikel "Gießen: Armut im Flussstraßenviertel - So sehen die Zahlen im Viertel aus", in: Gießener Allgemeine am 12.1.2021

Parlamente: Die privilegierten Klassen wählen sich selbst da rein
Große Teile der Bevölkerung bleiben bei Wahlen zu Hause. Sie verteilen sich nicht gleichmäßig. Die, die wenig zu sagen haben in den Funktions- und Deutungseliten der modernen Gesellschaft, halten sich aus dem politischen Geschäft weitgehend raus. Ihresgleichen sitzen nicht in den Ämtern, nicht in den Parteien und erst recht nicht im Parlament.

Aus "374 Kandidaten für 59 Plätze" zur Kommunalwahl 2021, in: Gießener Allgemeine, 31.2.2021
Die Zusammensetzung der Bevölkerung wird der Stimmzettel nur bedingt spiegeln. Frauen und Migranten sind unterrepräsentiert. ...
Von den 374 Kandidaten sind nur 129 weiblich, was gut einem Drittel entspricht. In der Gießener Gesamtbevölkerung (rund 89 000 Einwohner) stellen die Frauen mit 51 Prozent dagegen knapp die Mehrheit. ...
Legt man beim Studium der Wahlvorschläge die allgemeine Definition von Migrationshintergrund zugrunde und schaut auf Namen und Geburtsorte, kommt man auf knapp 40 Bewerber. Das entspricht einem Anteil von gerade einmal gut zehn Prozent. Allein der Ausländeranteil in Gießen beträgt rund 18 Prozent. Hinzu kommen noch die vielen Deutschen mit Migrationshintergrund, zusammen dürften sie ein Viertel bis ein Drittel der Bevölkerung stellen. ...
Unter den Berufsbezeichnungen gibt es die meisten Nennungen bei den Ärzten/Medizinern mit 16, gefolgt von den Rechtsanwälten und Juristen mit 14 und den Lehrern mit zwölf. Polizist gaben fünf Kandidaten als Beruf an. ... Ein einziger Kandidat gab an, arbeitslos zu sein. Bei einer Arbeitslosigkeit von rund neun Prozent in Gießen spiegelt sich auch hier die Realität in den Wahlvorschlägen eher nicht.


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