Projektwerkstatt Saasen

BIOLOGISMUS: VON ANTI-EMANZIPATORISCHEN TENDENZEN BIS WEIT RECHTS

Anarcho-Primitivismus


Was ist Biologismus? · Tiefenökologie, Ökologismus · Anarcho-Primitivismus · Bioregionalismus · Rassismus · Links und Materialien

Der kann sehr platt daher kommen wie bei Hartmut Heller (siehe unten) - oder gediegener, z.B. als Herrschaftskritik.

Anarcho-primitivistische Herrschaftskritik
Aus Jan-Hendrik Cropp, "Perspektiven der Selbstorganisation - Herrschaft und Technik " in: grünes blatt 2/2007 (S. 32 f., Bestellseite)
Desto komplexer der Produktionsverlauf, desto schwieriger wird es sein, Herrschaftsfreiheit herzustellen. Dies ist der Punkt an dem meine Technologie-Kritik ansetzt. ...
Können todbringende Jobs wie das "aus dem Boden kratzen" von Rohstoffen mit hochgiftigen Chemikalien und die vielen anderen "Scheißjobs", die für die Herstellung von Maschinen im Allgemeinen immer nötig sind, jemals hierarchiefrei, geschweige denn ökologisch vertretbar, selbstorganisiert werden? Das darf bezweifelt werden... Mit diesem Dilemma sind alle scheinbar "egalitären" Produktionsformen wie zum Beispiel der Anarcho-Syndikalismus konfrontiert. Murray Bookchin (siehe Artikel "Social Ecology Kongress in London - Reflektionen und Lehren") schlägt rotationsförmige Ausführung dieser "Scheißjobs" vor. Tut mir leid, aber ich möchte auch nicht mal im geringsten sporadisch mit hochgiftigen Chemikalien und todbringender Arbeit in Kontakt kommen. ...
Gibt es ein Herrschaftsverhältnis zwischen Maschine und Mensch? Kontrolliert der Computer dich, oder kontrollierst du den Computer? Sind viele Technologien nicht immer entfremdend, wie es Ivan Illich in der "Politischen Kritik der Technik" formulierte? ...
Ein einfaches, aber erfülltes, Leben scheint für mich bestrebenswert, wenn man es ernst meint mit Hierarchien und Selbstorganisation. Dies schließt natürlich nicht aus alles, was direkt recycelt werden kann, wieder zu verwenden. Windräder können beispielsweise fast komplett auch Schrott gebaut werden und Laptops, die jetzt schon zusammengeschraubt sind, gehören natürlich nicht in die Mülltonne. Die Rechner müssten aber eben konsequent mit "hierachiefreier und selbstorganisierter" (in allen Produktionsschritten) Energie versorgt werden. In diesem Sinne wird herrschaftsfreie und selbstorganisierte Selbstversorgung in Bioregionen, eine an sich verstaubte Idee, wieder sehr relevant. ...
In ihrer Essenz stärkt diese Technik-Kritik das Prinzip der Herrschaftsfreiheit und Selbstorganisation. Je simpler, einfacher und praktischer der Produktionsprozess (wie z.B. die Essensbeschaffung oben) ist, desto leichter lassen sich die Prinzipien anwenden.


Anti-emanzipatorische und Anti-Vernunft-Logiken unter dem Label "Grüne Anarchie"
Aus Green Anarchy Collective (Übersetzung: Marco Camenisch), "Grüne Anarchie" in: grünes blatt 3/2007 (S. 12 f.)
... anti-zivilisatorisch ... Wir setzen voraus, dass nicht alle grünen AnarchistInnen spezifisch antizivilisatorisch sind (wobei wir schon Mühe haben zu verstehen, wie es möglich sein kann gegen jede Herrschaft zu sein ohne dieselbe an ihren Wurzeln, d. h. radikal, in Frage zu stellen). ... Während es Leute gibt, die sich im Sinne der direkten Demokratie und dem städtischen Gartenbau selbstverwirklichen würden, sind wir der Meinung, dass das wieder grün oder "gerechter" machen der Zivilisation eine unmögliche und lästige Aufgabe ist. Wir finden es wichtig uns in Richtung einer radikal dezentralisierten Welt zu bewegen, die Logik und Mentalität der Todeskultur herauszufordern, jeglicher Stellvertretung/Vermittlung in unserem Leben ein Ende zu setzen und alle Institutionen und materiellen Ausdrücke dieses Albtraumes zu zerstören. Wir wollen entzivilisiert werden. Allgemeiner ausgedrückt, das wäre der Weg der grünen Anarchie im Denken und Handeln. ...
Auch wenn nicht die gesamte grünanarchistische Szene sich spezifisch als "primitivistisch" identifiziert, so anerkennt der größte Teil die Bedeutung der primitivistischen Kritik für die antizivilisatorische Perspektive. Primitivismus ist schlicht eine anthropologische und intellektuelle Prüfung der Erfahrung und der Ursprünge der Zivilisation und der Umstände, die zu dem Albtraum führten, in dem wir heute leben. Der Primitivismus anerkennt, dass während dem größten Teil der Menschheitsgeschichte unser Leben sich von Angesicht zu Angesicht in der Gemeinschaft, im Gleichgewicht untereinander und mit unserer Umgebung und ohne formale Hierarchien und Institutionen zur Kontrolle und Vermittlung unserer Leben abspielte. Wer primitivistisch eingestellt ist will von den in der Vergangenheit und in den zeitgenössischen JägerInnen- und SammlerInnengesellschaften (die außerhalb der Zivilisation lebten und immer noch leben) gültigen Abläufen lernen. Während im Primitivismus einige eine unverzügliche und vollständige Rückkehr zur Gesellschaft der Banden wünschen, die vom Sammeln und Jagen leben, begreifen die meisten, dass die Bewusstheit, das etwas in der Vergangenheit erfolgreich war, nicht bedingungslos bestimmt was in der Zukunft funktionieren wird. Der Begriff "primitive Zukunft", der vom anarchoprimitivistischen Schriftsteller John Zerzan geprägt wurde, ist ein Hinweis auf die Tatsache, dass eine Synthese der primitiven Techniken und Ideen mit zeitgenössischen anarchistischen Konzepten und Motivationen vereint werden kann um gesunde, nachhaltige, gleichheitliche und dezentralisierte Situationen zu bilden. ...
Die grüne Anarchie hat die Tendenz die Zivilisation als Logik, Institutionen und materielle Apparate zur Abrichtung, Kontrolle und Herrschaft zu begreifen. Während etliche Individuen und Gruppen besonderen Aspekten der Zivilisation (z.B. Primitivismus konzentriert sich typischerweise auf die Frage der Ursprünge, Feminismus auf die Wurzeln und Äußerungen des Patriarchats und Insurrektionalismus auf die Zerstörung der zeitgenössischen Kontrollinstitutionen) Priorität einräumen, teilt ein guter Teil der grünen AnarchistInnen die Ansicht, dass das Problem oder die Wurzeln der Unterdrückung die darunterliegende Zivilisation ist, und dass deren Auflösung notwendig ist. Die Entstehung der Zivilisation kann grob als die vor 10'000 Jahren stattgefundene Wende beschieben werden, die von einer zutiefst in der Vernetzung allen Lebens integrierten Lebensweise zur Existenz führte, die aus der Kontrolle und der Trennung vom Rest des Lebens besteht. Weitgehend gab es vor der Zivilisation sehr viel Freizeit, eine kräftige körperliche Konstitution und Gesundheit, eine beträchtliche Gleichheit und Autonomie der Geschlechter, ein nicht zerstörerisches Verhalten gegenüber der natürlichen Welt, keine organisierte Gewalt und keine formale Vermittlung und Institutionen. Die Zivilisation führte den Krieg, die Unterwerfung der Frau, das Bevölkerungswachstum, die Ausbeutung der Arbeit, den Begriff Besitz, die tief verwurzelten Hierarchien und eigentlich jegliche heute bekannte Krankheit ein, bloß um einige ihrer verheerenden Ergebnisse aufzuzählen. Die Grundlage und Anfänge der Zivilisation bestehen im zwangsmäßigen Verzicht auf instinktive Freiheit. Sie ist nicht reformierbar und daher unser Feind. ...
Der übertriebene Drang zum Symbolischen ist eine Bewegung, die uns aus der direkten Erfahrung heraus katapultiert um uns in die vermittelte Erfahrung der Sprach-, Kunst-, Nummern-, Zeitform, usw. zu tauchen. Die symbolische Kultur filtriert unsere gesamte Wahrnehmung durch formale und informale Symbole. Dies bedeutet nicht bloß, den Dingen Namen zu geben, sondern auch eine vollständige Beziehung mit der Welt zu haben, wie wir sie durch die Brille der Darstellung sehen. ... Viele grüne AnarchistInnen fördern und praktizieren die Wiederaneignung und Wiederbelebung der ausgeschalteten und entkräfteten Methoden zur Interaktion und Erkenntnis, wie Berühren, Riechen, Telepathie oder auch die Experimentierung und Entwicklung von einzigartigen und persönlichen Arten des Verständnisses und des Ausdruckes. ...
Dem Begriff Spezialisierung ist sowohl die Bildung von Machtdynamiken als auch die Korrosion der gleichheitlichen Beziehungen eigen. Während die Linke ab und zu diese Konzepte politisch anerkennt, sie aber als notwendige in Schach und Verwaltung zu haltende Prozesse betrachtet, hat die grüne Anarchie die Tendenz, Arbeitsteilung und Spezialisierung als grundlegende, unvereinbare und entscheidende Probleme für die sozialen Beziehungen in der Zivilisation zu betrachten.


Im Original: Hartmut Heller, Freunde der Naturvölker
Aus verschiedenen Mails von ihm
... gibt es keinen klaren Unterschied zwischen der Tierwelt und dem nackten Affen.
... auch die konsequente Linke in Deutschland hatte begriffen, daß das Weltjudentum eine riesige Gefahr für die ganze Welt darstellt.
Fortschritt und Entwicklung sind gemeinsame bösartige Werte der Nazi-Demokraten wie der US-orientierten Demokratenwelt, die ich ablehne und bekämpfe ... wenn ich in diesem Sinne Nazi bin, dann wünschte ich mir viele viele Nazis.
Die nachfolgenden Demokratien nach der Hitlerdemokratie - das versuche ich immer wieder aufzuzeigen - sind sehr viel bösartiger ...
Wichtig ist, daß die Natur - Wildtiere, Wildpflanzen, wilde Menschen - nicht zerstört wird ...
... Perversität "homosexuell" ...
Naturschutz muß sich gegen den ausbeuterischen und zerstörerischen Zivilisationsmenschen richten und den Naturvolkmenschen in den Schutz völlig integrieren, da dieser Teil der Natur ist.
... klassischen Naturschutzansatz ...: Künstliche Gebiete schaffen, in denen wilde Tiere und Pflanzen, nicht aber wilde Menschen leben dürfen.
... globaler Mischmasch ... (auf Migration und Zivilisation usw. bezogen)


Gedanken zur Reise in das Verwaltungsgebilde Kambodscha
Ziel meiner Reise in das Staatsgebilde Kambodscha zu Ende 2001 war es, Spuren der dortigen einstigen Urbevoelkerung, die der negritoiden Rasse angehoerten, zu finden. Konkrete Hinweise habe ich keine gefunden, und wegen der Minengefahr bin ich auch nicht in die Kadamumberge dem einstigen Lebensraum der Pearr, unter denen negritoide Zuege zu finden waren, vorgedrungen.
Ich hatte daher die Gelegenheit, mich mit den nun nicht mehr taetigen roten Khmer zu befassen, die, wie ich festfellte, offenbar unter der armen und der bauerlichen Gesellschaft in Kambodscha trotz aller massiven gegenpropaganda erhebliche Spmpathie besitzen.
Pol Pot und die roten Khmer hatten Vorstellungen und Ziele, die meinen sehr nahe sind.
Sie wollten zurueck zur ausbeutungsfreien Lebensweise, so wie sie ueber Jahrmillionen Menschengeschichte herrschte und auch heute noch vereinzelt unter Naturvoelkern besteht.
Die roten Khmer ware, ebenso wie ich es bin, Feinde der Industrie-und Geldgesellschaft.
1. Sie brachten den parasitaeren Stadtmoloch Pnom Phen zu Fall, indem sie die Einwohnerzahl von mehreren hunderttausend auf unter 30000 reduzierten.
2. Sie erreichten, dass Menschen wieder nur das essen sollten, was sie selbst auch wirklich anbauten und produzierten.
3. Sie vernichteten die Grossindustrie.
4. Sie schafften schiesslich das Geld ab, sodass wieder gerechterer Tauschhandel stattfinden konnte.
5. Sie vernichteten viele der Kloester, Gefaengnisse fuer Kinder-Moenche auf Lebenszeit.
6. Sie liessen das Strassensystem verkommen. Damit verhinderten sie eine Beherrschung, auch die durch sie selbst.
7. Sie demolierten den beruehmten antiken Tempelkomplex Angkor Wat, Symbol und Beweis einer brutalen hierarchischen und naturverachtenden Ausbeutergesellschaft.

Die Durchsetzung dieser Ziele, und dies auch noch in einer sehr kurzen Zeitspanne, brachte selbstverstaendlich ganz gewaltigen Widerstand unter den Anhaengern der zivilisiertn Welt hervor. Insbesondere kam der Widerstand von den Industriezentren der Erde, vor allem aus der US-Killergesellschaft. Von den jetzt ueber 6 Milliarden Menschen duerften mindestens 5 Milliarden schul-und mediengeschaedigt sein und wuerden alle Brutalitaet einzusetzen bereit sein, die friedlichen kleinen Kulturen und der Natur gegenueber aeussertst zerstoererischen domestizierten Welt zu verteidigen.
So waren die roten Khmer gezwungen gewesen, diese Parasiten zu beseitigen. Nun sind die uebriggebliebenen Parasiten wieder zurückgekehrt und können ihr unheilvolles Handwerk weitermachen. Sie sind zurueckgekehrt mit Heerscharen von Missionaren, zumeist aus US-Amerika, die wie die Schmeissfliegen ueber die buddhistische Bevölkerung herfallen. Auch Heerscharen von Entwicklungsagenten sind wiedergekommen, um Strassen und andere Übel an der Natur zu bauen.
Die Masche der US-Killergesellschaft ist es, die ihnen nicht genehmen Systeme so weit als moeglich zu diffamieren, sei es durch Berichte über tatsächlich vorgekommene oder erfundene Vorkommnisse. Einige Beispiele von vielen seien die Diffamierung der deutschen Hitler-Demokratie, die der weitgehend anarchistischen Lebensweise in Somalia, die der angeblichen Toetung von Kleinkindern im Irak, um die US-Killergesellschaft kriegswillig zu stimmen, oder die permanente Diffamierung der Politik Fidel Castros.
In Kambodscha gehören die Killing-Felder zu dem, was touristisch und politisch ausgeschlachtet wird, um das Regime der roten Khmer zu diffamieren. Doch: um wieviel hoeher waeren wohl die Berge der Knochenvon den millionen getoeteter Ureinwohner Nordamerikas? Um wieviel hoeher waeren die Leichenberge der mindestens 800000 durch US-Terror ermordeten Papuas in Westpapua oder die der Millionen ermordeten Hutu? Um wieviel hoeher waeren die Leichenberge der durch Terror der Welthandelsorganisation verursachten mindestens 40 Millionen Hungertotenalljaehrlich, wueden sie auf einen Haufen gestapelt werden?
Es ist zutiefst bedauerlich und beschämend, dass die antiimperialistischen Gesellschaftsschichten in Europa und weltweit den roten Khmer so sehr wenig Aufmerksamkeit geschenkt hatten. Dadurch ist es den Parasiten gelungen, die Erfolge rückgängig zu machen und ihre brutale und zerstörerische macht zurückzuerlangen.

Übrigens, Naturvölker, sind sehr rassistisch, ich auch. Das habe ich in Lüneburg an einem Beispiel klarzumachen versucht. Indianer, Yanomami zum Beispiel, handeln mitunter bis heute noch so: wenn eine ihrer Frauen mit einem Ethno-Europäer, z.B. einem Brasilianer, sexuelle Kontakte hat und vielleicht auch noch von ihm ein Kind bekommt, dann bringen sie Frau und Kind um. Ich denke, daß die Sesselpupser unter Euch Mode-Anarchos dies vehement verurteilen würden, wie es ja auch die Sesselpupser in Lüneburg getan haben. Wir Freunde der Naturvölker, anarchistischer Naturvölker, sollten unsere Freunde in all ihrer andersartigkeit respektieren.

Dazu ging eine Mail zu Hartmut Heller und seinen Verbindungen zu Kommunen ein:
Eine Websuche nach ,Hartmut Heller' hatte das Ergebnis, dass er u.a. auf der ZEGG-Homepage (Zentrum fuer Experimentelle Gesellschaftsgestaltung) und aehnlichen, aber auch auf esoterischen Seiten auftaucht.
Heller behauptet verschiedentlich, Anarchist zu sein und dass seine Organisation anarchistisch sei, da die ,savages' natuerliche Anarchisten seien und nach anarchistischen Prinzipien leben. Mit dieser Argumentation will er offenbar in anarchistischen Kreisen Akzeptanz gewinnen.
Heller wird auf der Seite von ,Hier und Jetzt' erwaehnt als Mitbegruender eines ,Instituts fuer Globale Friedensarbeit/IGF), zusammen mit einem Herrn namens Daniel Zapata, der "Beauftragter der Hopi und Navaho-Nationen zum Schutz gegen den Uranabbau" sein soll. Auf einer anderen Seite (von Tamera - Zentrum fuer Humanoekologie) wird Daniel Zapata als dem "Xikano-Xiximeka- Stamm" zugehoerig bezeichnet.
Eine andere in diesem Zusammenhang genannte Person ist Scilla Elworthy, die "Atomwaffen mit weiblichem Wissen bekaempft". Weiterhin an der Gruendung des IGF nahm Dieter Duhm teil, der Gruender und Leiter des ZEGG; auf einer anderen Seite wird Duhm allein als Gruender des IGF genannt.
Die ,Hier und Jetzt'-Seite bietet ebenfalls Workshops a la Carlos Castaneda an und wirbt damit, dass die TeilnehmerInnen von Schuelern der vier Lehrlinge von Don Juan unterwiesen werden (also von ,existenten' Schuelern nichtexistenter Lehrlinge eines nichtexistenten Schamanen - das kost wahrscheinlich extra!).
Eine weiter Esoterik-Seite die mit Heller kooperiert und diesen unterstuetzt erwaehnt, dass sie ebenfalls Jim Nollmann unterstuetzen, "der mit Delphinen, Bueffeln und anderen Tieren kommuniziert" sowie auch Tamera, ZEGG und die bereits erwaehnte Scilla Elworthy.
Heller wird aufgefuehrt unter den ReferentInnen des "politischen Sommer- Camps" von Tamera - Zentrum fuer Humanoekologie. Tamera unterstuetzt ebenfalls das oben genannte IGF. Die IGF-Dokumentation ist uebrigens bei einem Verlag erhaeltlich, der die gleiche Postanschrift wie das ZEGG hat. Tamera ist in Portugal angesiedelt, die Webseite scheint aber weitgehend auf Deutsch zu sein.
Tamera ist mit dem ZEGG verbunden und ist offenbar von Mitgliedern des ZEGG gegruendet; erwaehnt wurde Sabine Lichtenfels, die ZEGG-Mitglied ist und auf einer Seite als Freundin des ZEGG-Leiters Duhm bezeichnet wird.
Tamera ist hochzufrieden, dass Heller mit ihnen zusammenarbeiten will und kuendigt insbesondere die Zusammenarbeit mit Heller und der "Tamera - Globale[n] Jugendschule" an bei Hellers Projekt in Luzon, wo er Land gekauft hat (vgl weiter unten). Da dies auch auf mindestens einer Esoterik- Webseite erwaehnt wird, duerfen wir darauf hoffen, dass viele wohlmeinende Invasoren den ,wilden Stammesvoelkern' in die Suppe schauen (Zynismus off).
Waehrend Heller in einer seiner bei der Websuche gefundenen Mails kritisiert, dass bezahlte Entwicklungshelfer nicht akzeptierten, dass ,wilde Stammesvoelker' das Recht auf Nicht-Bildung haetten, scheint er dagegen auf Luzon fuer eben diese Bevoelkerungsgruppe eine Schule gegruendet zu haben. Die Dichotomy geht ihm offensichtlich nicht auf.

Heller postet offenbar regelmaessig auf www.anarchismus.de:
In einer Mail vom 1. Nov. 2001, 09:43:25 beklagt er, in einer anarchistischen Kneipe in Lueneburg herausgeflogen zu sein, wohin er eingeladen war, um einen Vortrag zum Thema "Warum die WHO-Tuerme fallen mussten" zu halten. - Heller schreibt tatsaechlich ,WHO' anstatt WTC. Seine Mail traegt uebrigens den Titel: "Plaedoyer fuer Naturvoelker fuehrt zum Rausschmiss durch Anarchisten".
Er klagt ueber "Attacken ... gegen den Gebrauch von Woertern, Rassen und Neger..." [von der ,Rassenkunde' zu Sep-11 hat er dann einen ganz schoenen Bogen zu schlagen]. Er schreibt: "Die beiden FdN-Redner wurden aufgefordert, umgehend den Saal zu verlassen... das Licht wurde ausgeschaltet und die Redner wurden herausgetragen...". Es wurde "versucht, die Verurteilung der Benutzung von Woertern wie Rassen oder Neger als schlimme Diskriminierung der damit bezeichneten Menschengruppen zu charakterisieren, da ihnen somit selbst eine Identifizierung und Abgrenzung untersagt wurde, doch dann wurde schon das Licht ausgemacht!" [Es geht doch nichts ueber eine direkte Aktion.]
Heller faehrt fort: "FDN als anarchistisch ausgerichteter Verein und insbesondere die beiden FdN-Redner ... koennen nur mit Bedauern feststellen, dass die hiesige Anarchiebewegung offenbar eine weitere Gefahr fuer Naturvoelker darstellen wuerde, sollte sie an Einfluss gewinnen".

In einer weiteren Mail im oben erwaehnten Forum vom 28. Nov. 2001, 16:05:44 kritisiert Heller einen anarchistischen Kalendar von der Graswurzel- Revolution, da es dort in einem Text heisst, dass AnarchistInnen eine Welt wollen, in der jedeR dort leben koenne, wo er/sie wolle (Zitat nach Hellers Mail).
Heller nimmt dies als Vorwand fuer die Annahme, dass AnarchistInnen in den Gebieten leben wollen, in dem ,wilde Stammesvoelker' leben, da diese Gebiete noch Ruhe und wenig Umweltverschmutzung bieten. Er warnt AnarchistInnen davor, dies realisieren zu wollen, vielmehr sollen sie dort wegbleiben: "Naturvoelker ... brauchen weder eine sie vernichtende Demokratie, welcher Art auch immer, noch brauchen sie die Menschenrechte der Zivilisierten..., noch brauchen sie Frauenbewegungen... Naturvoelker brauchen keine Belehrungen im Umgang mit anderen Voelkern. Sie sind Rassisten, sie wollen keine Vermischung. ... alle Primitiven und Wilden ... wollen nur eins: ihre Stammesgebiete...".

In einer von Heller im selben Forum veroeffentlichten Kleinanzeige vom 5. Oktober 2001, 16:38:17, wirbt er fuer Ferien ,bei den Wilden': "wir freunde der naturvoelker haben ein stueck urwald auf der insel luzon gekauft. wir laden dazu ein, dort fuer eine zeitlang zu leben und das naturvolk der agta kennen und lieben zu lernen" (es faellt auf, dass Heller den angebotenen Aufenthalt dort nicht auf einen Urlaub begrenzt). Heller bietet Flugtickets fuer DM 1.500 an und bewirbt die Lebenshaltungskosten dort mit taeglich DM 10.
Offensichtlich findet Heller nichts dabei, wenn die ,Wilden' belaestigt werden, solange dies durch ihn und Seinesgleichen geschieht. Tamera schreibt, dass sie ihre SchuelerInnen nach Luzon schicken wollen und auch pruefen, wie sie langfristig helfen koennten.
Heller ist ebenfalls recht aktiv in einer deutschen Yahoo-Gruppe mit dem Titel "Kindernothilfe - Kindernothilfen kritisch gesehen". Ein Blick auf die dort geposteten Mails zeigt, dass ein Grossteil davon von Heller stammen. Einige befassen sich z.B. mit Kritik an einem Priester, der auf den Philippinen ein Projekt fuer sexuell ausgebeutete Kinder betreibt. Andere seiner Mails hatten den Fall eines Australiers zum Inhalt, der wegen Sextourismus und des Kaufens von Kindern als Sexobjekte in Australien verurteilt worden war und Berufung gegen das Urteil einlegte;
Heller begruesste die Berufung und hoffte auf ,Gerechtigkeit'. Es sind offenbar Zweifel daran angebracht, welchen Aktivitaeten Heller bei seinen Besuchen auf den Philippinen nachgeht.
Heller hat eine Zeitlang versucht, auf Mailinglisten von/fuer Native Americans ,Anschluss' zu finden. Nach mir vorliegenden Informationen ist er von allen Listen entweder rausgeschmissen worden oder hat diese mehr oder weniger freiwillig und im Streit verlassen. Der Grund ist, dass Heller darauf bestand, von "savages" zu sprechen, waehrend ihm die dort aktiven indigenen Personen vergeblich versuchten klarzumachen, dass ihnen diese Bezeichnung nicht zusagt. Von TeilnehmerInnen wird ihm ebenfalls nachgesagt, er habe offenbar ein grosses Talent dafuer, sich als Riesenarschloch zu praesentieren.

Zum ZEGG gibt es bei Nadir einen umfangreichen Artikel mit dem Titel "ZEGGsismus", den ich hier nicht wiederholen moechte.
Heller taucht auf den ZEGG-Seiten mehrfach als Referent zum Thema "Naturvoelker" auf, der dort um Unterstuetzung fuer seine Arbeit wirbt. Ausserdem gibt es einen Bericht von ZEGG-Mitgliedern ueber deren Teilnahme an den WTO-Protesten in Prag, der mit den Worten beginnt: "In Prag wurden wir von Freunden von Hartmut Heller begruesst".
ZEGG kooperiert mit anderen ,Kommunen' wie z.B. Findhorn in Schottland und Damanhur in Italien. Auf der Damanhur-Seite wurde Heller vor ca. einem Jahr noch erwaehnt; eine kuerzliche Suche fuehrte die Damanhur-Seite bei den Suchergebnissen nicht mehr auf.
Auf der Tamera-Seite wird mehrfach die Zusammenarbeit und Unterstuetzung fuer einen "Stamm Fuessen" oder "Stamm Fuessen 1" in Deutschland erwaehnt. Eine Suche nach diesem Begriff ergab eine laengere Liste von Artikeln aus (regionalen) Zeitungen zu dieser Organisation, die als Psychokult eingestuft wird. Ueber den Gruender wird gesagt, dass er die Mitglieder in Abhaengigkeit bringe; es wird ueber sexuelle Riten gesprochen. Mindestens ein Mitglied der Organisation wurde wegen sexuellen Missbrauchs Minder- jaehriger verurteilt. Die Artikel erwaehnen auch, dass die Organisation in grossem Stil Immobilien in der Innenstadt von Fuessen aufkauft und damit sowie mit Kandidaturen fuer Gemeinderat und Buergermeisterposten politisch so einflussreich werden will, dass sie abgesichert ist.

Diskussionsbeitrag aus der Hoppetosse-Mailingliste
Ich halte ... nicht jedeN, derdiedas die Globalisierung kritisiert, weil sie (angeblich) Entscheidungsbefugnisse von den Nationalstaaten nimmt, derdiedas Finanzspekulation als Wurzel allen Übels angreift, derdiedas allein den „US-Imperialismus“ verurteilt für antisemitisch, faschistisch etc. Dennoch ist derlei „Kritik“ eben derbe verkürzt und zudem noch äußerst gefährlich, u.a. weil sie eben Faschos und Querfrontler(Inne)n gute Anknüpfungspunkte bietet, s. z.B. auch den NPD-Text auf Indymedia (mittlerweile offensichtlich gelöscht; Kommentierung eines „Insektenbeauftragten“ unter archive.ph/http://de.indymedia.org/2001/12/12955.shtml). Wenn sie noch einige „ungeschickte“ Formulierungen weggelassen hätten, hätte das auch als Text von attac? oder sonstigen mehr oder weniger „linken“ Antiglob-Vereinen durchgehen können.
Ähnlich ist es halt auch mit dem Hype von Naturvölkern, wo „Volk“/Ethnie (also klassische rechte Themen und Begriffe) für Linke plötzlich positiv oder zumindest akzeptabel sind, s. Thereza mail Re: [hoppetosse] Anti?-aktion - warum eigentlich: 'Ethnische Gesellschaften anderer Art sind mir da alle mal lieber zu dieser Zivilisation'. Dies habe ich bereits in meiner Antwort kommentiert und mache dies hiermit noch einmal:
Konstrukte wie Volk/ Ethnie habe für mich absolut niX emanzipatorisches, auch und gerade, wenn ein „Natur“ davorsteht. Außerdem bietet ein „Zurück zur Natur“ oder einer vorkapitalistischen Produktionsweise keine Alternative für Menschen in auch nur ansatzweise industrialisierten kapitalistischen Gesellschaften. Nicht nur weil es unsinnig ist, auf sinnvolle(!) technische(1) und zivilisatorische(2) Errungenschaften verzichten zu wollen, sondern auch, weil es sich (daher) nur mit brutalster Gewalt gegen den Willen der meisten Menschen durchsetzen ließe - da ist Hellers abfeiern der roten Khmer nur konsequent, aber eben konsequent unsinnig. Außerdem halte ich es nach wie vor für arrogant und antiemanzipatorisch, Menschen aus „Naturvölkern“ nicht wenigstens die realistische Möglichkeit zu geben, an Technik, medizinischer Versorgung, Freiheitsrechten, ... teilzuhaben. Ansonsten hat Jörg S. schon ausreichend Zeux zum Thema geschrieben und ich sehe keinen Grund, das alles nochmal zu wiederholen.
(1) auf Waffen, Atomkraft, Tamagotchis etc. könnte von mir aus also gerne verzichtet werden - auf Brillen, internetfähige Computer etc. hingegen nicht
(2) z.B. Meinungs- und Religionsfreiheit



Hinweis: Hartmut Heller war Chef der Freunde der Naturvölker. Personell gab es eine hohe Überschneidung dieser Gruppe mit Attac Lüneburg.

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