Projektwerkstatt Saasen

MENSCH & TIER

Zitate zum Verhältnis von Mensch und Natur


1. Zur Frage von Tierrechten
2. Zitate zum Verhältnis von Mensch und Natur
3. Bio-vegane Landwirtschaft
4. Propaganda aus Schlachthöfen und Konzernzentralen
5. Heimtiere
6. Links und Materialien

Aus Gruppe Gegenbilder, 2000: Freie Menschen in Freien Vereinbarungen, S. 17 ... Download als PDF ++ Neuauflage, umfangreich überarbeitet im Frühjahr 2012: Bestellen!
Menschen finden - im Unterschied zu Tieren - ihre Lebensbedingungen nicht einfach vor, sondern sie stellen sie aktiv gesellschaftlich her. [Tiere verändern zwar auch ihre Umwelt, z.B. der Biber, dies jedoch nicht im Sinne einer gesellschaftlichen Herstellung] Diese Herstellung geschieht durch Stoffwechsel mit der Natur unter Verwendung von Arbeitsmitteln. Sie ist kumulativ, d.h. hergestellte Dinge, Wissen, Erfahrung und Kultur, d.h. hergestellte Dinge, Wissen, Erfahrung und Kultur werden historisch angesammelt.

Aus Bookchin, Murray (1992): "Die Neugestaltung der Gesellschaft", Trotzdem-Verlag in Grafenau (S. 11 f., mehr Auszüge)
Wenn wir Menschheit und Gesellschaft so radikal von der Natur trennen bzw. sie ganz naiv auf bloße zoologische Einheiten reduzieren, dann können wir letzten Endes nicht mehr erkennen, wie die menschliche Natur aus der nicht menschlichen Natur und die Evolution der Gesellschaft aus der Evolution der Natur entstanden ist. ...
Nichtmenschliche Arten mögen mitunter lose Verbände formen und sich sogar zu einem kollektiven Schutz organisieren, um ihre Jungen vor Angreifern zu verteidigen. Diese Gemeinschaften können aber wohl kaum, außer in einem sehr weiten und oberflächlichen Sinne, als strukturiert bezeichnet werden. Menschen dagegen bilden höchst formalisierte Gemeinschaften, die im Laufe der Zeit in ihrer Struktur ständig weiter ausgebaut werden. Und tatsächlich bilden sie nicht nur Gemeinschaften, sondern ein neues Phänomen, nämlich Gesellschaften.
Wenn wir nicht in der Lage sind, Tiergemeinschaften von menschlichen Gesellschaftsformen zu unterscheiden, setzen wir uns der Gefahr aus, die einzigartigen Züge zu übersehen, die das menschliche Sozialleben von der tierischen Gemeinschaft unterscheidet - vor allem die Möglichkeit, daß eine Gesellschaft sich ändert, ob zum Guten oder Schlechten, und wie es zu solchen Veränderungen kommt. ... Von Anbeginn der Geschichte, bis in die moderne Zeit, bestand der Trick aller herrschenden Eliten einfach darin, die eigenen, gesellschaftlich geschaffenen hierarchischen Herrschaftssysteme mit gemeinschaftlichem Leben als solchem gleichzusetzen, wobei letztlich die von Menschen erschaffenen Institutionen als von Gottes Gnaden erscheinen oder eine biologische Rechtfertigung erhalten. ... (S. 18)
Ich stelle diese sehr provozierenden Fragen nicht, um eine überhebliche Arroganz gegenüber nichtmenschlichen Lebensformen zu rechtfertigen. Wir müssen des Menschen Einzigartigkeit als Gattung, die sich durch seine sozialen, phantasievollen, konstruktiven und konzeptionellen Eigenschaften auszeichnet, in eine Art Synchronisation mit der Schöpfungskraft, dem Reichtum und der Vielfalt der Natur bringen. ... (S. 20)
Das "Noah-Prinzip", jede existierende Form des Lebens um ihrer selbst willen zu erhalten - ein Prinzip, das von (S. 27) dem Antihumanisten David Ehrenfeld vertreten wird - ist bedeutungslos ohne die Mindestvoraussetzung, nämlich die Existenz eines "Noah", womit eine bewußte Form des Lebens, genannt Menschheit, gemeint ist, die vielleicht auch solche Lebensformen rettet, die die Natur selbst, in einer Eiszeit, Austrocknung des Landes oder einer kosmischen Kollision ausrotten würde. ... (S. 28)
Dauerhafte Einrichtungen wie Armeen, Polizei, oder auch kriminelle Gruppen existieren nicht in der Tierwelt. Wo sie zu existieren scheinen, wie etwa die "Soldaten" einiger Insekten wie der Ameisen, handelt es sich um Beispiele genetisch determinierten Verhaltens und nicht um gesellschaftlich hervorgebrachte Institutionen, die durch Rebellion radikal veränderbar sind. (S. 52)


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