Keine A49

MONAT FÜR MONAT: RÜCKBLICKE AUF VERGANGENE TERMINE

Chronik Oktober 2013

  • Do, 3.10. um 19.30 Uhr in Basel (Gundeldinger Casino, Güterstrasse 211): Ton-Bilder-Schau "Monsanto auf Deutsch - Seilschaften zwischen Behörden, Forschung und Gentechnikkonzernen" ++ Flyer
    Kennen Sie Filme oder Bücher über Monsanto? In ihnen wird ein intensiver Filz zwischen Konzern und Aufsichtsbehörden aufgedeckt. Doch St. Louis, der Firmensitz des Round-up- und Agent-Orange-Herstellers, ist weit weg. Wie sieht es in Deutschland aus? Warum wurden hier Jahr für Jahr immer neue Felder angelegt, obwohl 80 Prozent der Menschen keine Gentechnik auf Acker oder Teller wollen? Warum fließen immer noch große Mengen Steuergelder dorthin? Der Blick hinter die Kulissen der Gentechnik mit ihren mafiosen Strukturen und skandalösen Zuständen bei Genehmigungen und Geldvergabe bietet eine erschütternde Erklärung, warum die überwältigende Ablehnung und der gesetzlich eigentlich vorhandene Schutz gentechnikfreier Landwirtschaft (einschließlich Imkerei) so wenig Wirkung hat. Denn: In den vergangenen Jahrzehnten sind alle relevanten Posten in Genehmigungsbehörden, Bundesfachanstalten und geldvergebenden Ministerien mit GentechnikbefürworterInnen besetzt worden. Die meisten von ihnen sind direkt in die Gentechnikkonzerne eingebunden. Mafiose Geflechte von Kleinstunternehmen und seltsamen Biotechnologieparks names Biotechfarm oder AgroBioTechnikum dominierten das Geschehen und erhielten Aufträge von Firmen und Universitäten, die ihre Genehmigungen und Geldern vielfach mit falschen Angaben erschlichen. Erst der vielfältige und schließlich entschlossene Widerstand setzte dem Treiben ein vorläufiges Ende.
    In der Veranstaltung werden die Seilschaften zwischen Behörden, staatlicher und privater Forschung, Konzernen und Lobbyorganisationen an vier Beispielen minutiös durchleuchtet: Die Firma BioOK, die Genehmigungsbehörde (BVL = Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit), das jahrelang wichtigste Forschungszentrum AgroBioTechnikum (nahe Rostock) und der Lobbyverband InnoPlanta. Um die Wut zu Entschlossenheit statt zur Ohnmacht zu wenden, bildet ein Ausblick auf Möglichkeiten des Widerstandes den Abschluss: "Wer nach mehr Forschung ruft oder sich auf staatliche Stellen verlässt, ist verlassen. Gentechnikfreiheit gibt es nur dann, wenn die 80 Prozent Ablehnung sich auch zeigen!"
    Der Referent, Jörg Bergstedt, ist Aktivist und Autor des Buches "Monsanto auf Deutsch", in dem die Gentechnik-Seilschaften beschrieben werden.
  • 4.-6.10. in Basel (Klybeckstrasse 247): Direct-Action-Training ++ Flyer
    "Direct Action" verbindet offensive Protestkultur, Kreativität und inhaltsreiche Vermittlung. Sie will mehr als schwächliche Miniveränderungen innerhalb von umweltzerstörenden und menschenverachtenden Verwertungs- und Herrschaftsstrukturen. Und sie ist etwas anderes als nur mal eine Demo, einen Infostand, eine Blockade oder ein Steinwurf. Direkte Aktion will die Köpfe erreichen. Und den Kopf benutzen für einen gezielten Eingriff in die Normalität der Welt, um Aufmerksamkeit, Irritation, Freude oder Wut zu erreichen, die zum Nachdenken anregen. Wie das gelingen kann, ist vielfältig: Kommunikationsguerilla, verstecktes Theater, gezielte Blockaden oder Besetzungen, intelligente Sabotage und vieles mehr schaffen die öffentliche Erregung und damit den Platz für politische Forderungen und Visionen. Auch deren Vermittlung will dann durchdacht sein.
    • Fr, 4.10. um 19.30 Uhr: Einführungsvortrag "Direct Action - Methoden kreativen Widerstands"
      Einführung mit Bildern und Beispielen. Dabei werden die Prinzipien von "Direct Action" beschrieben, vor allem aber sollen Phantasie, Kreativität und Willen zu wirksamer Aktion durch die vielen Beispiele von Sabotage, Straßentheater, Kommunikationsguerilla usw. angeregt werden.
    • Sa, 5.10. ab 9 Uhr und So, 6.10.: Training zu Direct Action
      Ziel eines Trainings ist es, die Idee kreativen Widerstands zu verstehen und vieles davon einfach zu können, um in jeder konkreten Situation aus vielen Handlungsmöglichkeiten auswählen zu können. An konkreten Beispielen soll gezeigt werden, wie Langeweile und Wirkungslosigkeit politischer Arbeit überwunden werden kann. Je nach Interesse der Teilnehmenden können Situationen geübt und ganz konkrete Tipps ausgetauscht werden.
  • 3.-6.10. in Dresden: Bundesweites Treffen "Do it yourself - wie gelingt solidarische Ökonomie"
    Der traditionelle Rahmen des Umsonstladentreffens wird seit einigen Jahren in verschiedenen Begegnungen erweitert - daran wollen wir anknüpfen und uns mit verschiedenen lokalen und überregionalen selbstorganisierten Projekten zusammentun, um über den Tellerrand der Umsonstläden zu schauen. Wir planen Workshops, Vorträge und Aktionen (z.Bsp.: konsumkritische Stadtführung, Projektetour) über Selbstorganisation & solidarische Ökonomie. Dazu wird es eine Filmreihe, Lesungen und ein Konzert geben.
  • So, 6.10. um 19.30 Uhr in Stuttgart (Lilo Herrmann-Haus, Böblingerstr. 105): Ton-Bilder-Schau "Die Mischung macht's - erfolgreiche Strategien des Widerstandes am Beispiel der Agrogentechnik" ++ Flyer
    Seit 2004 starteten Gentechnikkonzerne und Lobbygruppen eine neue Kampagne zur Durchsetzung ihrer Profitinteressen und zur Anlage von Feldern mit manipulierten Pflanzen. Ab 2005 entwickelte sich - wie schon Mitte der 90er Jahre - eine spannende Mischung des Widerstandes: Feldbefreiungen, Feldbesetzungen, Aktionen vor Konzernzentralen und -versammlungen, Recherchen hinter den Kulissen, brisante Veröffentlichungen und viele informative Veranstaltungen. Mit Erfolg: 2012 gab es kam noch Felder und die großen Konzerne kündigten ihren Abgang aus Deutschland an – und der Sommer 2013 wird wahrscheinlich ganz ohne gv-Pflanzen ablaufen. Da lohnt sich der Rückblick: Was macht solche Widerstandsstrategien aus? Und was lässt sich daraus für andere Kampagnen und Aktionen lernen - z.B. für den Widerstand gegen Atom oder Kohle, Tierfabriken oder Schlachthöfe, Nazis oder Sozialabbau, Militär oder Repression. Fotos, kurze Filme und ausgewählte Anekdoten machen die Ton-Bilder-Schau zu einer rasanten Erinnerung an vergangene Protestjahre. Dann folgen Thesen für eine entschlossenere Protestkultur auch zu anderen Themen. Am Ende besteht die Gelegenheit zur Debatte, Entwicklung eigener Ideen und für konkrete Verabredungen. ++ Veranstalter: Blockadegruppe der Parkschützer
  • Di, 8.10. um 19 Uhr in Stuttgart (Lilo Herrmann-Haus, Böblingerstr. 105): Vortrag und Diskussion "Macht macht Umwelt kaputt"
    Herrschaft bedeutet die Möglichkeit, Abläufe und Verhältnisse so regeln zu können, dass andere die negativen Folgen erleiden müssen. Umweltzerstörung basiert regelmäßig auf diesem Prinzip: Industrie und ihre Staaten graben in armen Regionen nach Energiequellen und Rohstoffen, transportieren schiffeweise Nahrungsmittel oder Holz zu sich und kippen den Müll wieder in die Peripherien zurück. Städte nutzen das Umland als Baufläche, Straßentrassen oder für Müllhalden. Die Natur zählt nichts, weil die Menschen in ihr still sind oder still gehalten werden. Wer Umwelt dauerhaft schützen will, muss daher die Machtfrage stellen. Doch was geschieht tatsächlich? Umweltverbände setzen auf Staat, Umweltpolizei, Gesetze und Firmen, um die Welt grün zu halten. Diese Schüsse gehen nach hinten los - schon seit Jahrzehnten. Nötig ist eine Umweltschutzstrategie, die die Menschen ermächtigt, ihr Leben wieder selbst zu organisieren - ohne Hierarchien und Privilegien. Nur ein Umweltschutz von unten ist ein wirksamer Umweltschutz.
    Referent: Jörg Bergstedt, Autor von "Reich oder rechts?" und "Monsanto auf Deutsch" ++ Infoseite: www.umwelt-und-macht.siehe.website ++ Flyer
  • Mi, 9.10. um 19 Uhr in Landau (Universität Koblenz-Landau, Hörsaal B III bzw. Hörsaal 2): Ton-Bilder-Schau "Monsanto auf Deutsch - Seilschaften zwischen Behörden, Forschung und Gentechnikkonzernen" ++ Flyer
    Kennen Sie Filme oder Bücher über Monsanto? In ihnen wird ein intensiver Filz zwischen Konzern und Aufsichtsbehörden aufgedeckt. Doch St. Louis, der Firmensitz des Round-up- und Agent-Orange-Herstellers, ist weit weg. Wie sieht es in Deutschland aus? Warum wurden hier Jahr für Jahr immer neue Felder angelegt, obwohl 80 Prozent der Menschen keine Gentechnik auf Acker oder Teller wollen? Warum fließen immer noch große Mengen Steuergelder dorthin? Der Blick hinter die Kulissen der Gentechnik mit ihren mafiosen Strukturen und skandalösen Zuständen bei Genehmigungen und Geldvergabe bietet eine erschütternde Erklärung, warum die überwältigende Ablehnung und der gesetzlich eigentlich vorhandene Schutz gentechnikfreier Landwirtschaft (einschließlich Imkerei) so wenig Wirkung hat. Denn: In den vergangenen Jahrzehnten sind alle relevanten Posten in Genehmigungsbehörden, Bundesfachanstalten und geldvergebenden Ministerien mit GentechnikbefürworterInnen besetzt worden. Die meisten von ihnen sind direkt in die Gentechnikkonzerne eingebunden. Mafiose Geflechte von Kleinstunternehmen und seltsamen Biotechnologieparks names Biotechfarm oder AgroBioTechnikum dominierten das Geschehen und erhielten Aufträge von Firmen und Universitäten, die ihre Genehmigungen und Geldern vielfach mit falschen Angaben erschlichen. Erst der vielfältige und schließlich entschlossene Widerstand setzte dem Treiben ein vorläufiges Ende.
    In der Veranstaltung werden die Seilschaften zwischen Behörden, staatlicher und privater Forschung, Konzernen und Lobbyorganisationen an vier Beispielen minutiös durchleuchtet: Die Firma BioOK, die Genehmigungsbehörde (BVL = Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit), das jahrelang wichtigste Forschungszentrum AgroBioTechnikum (nahe Rostock) und der Lobbyverband InnoPlanta. Um die Wut zu Entschlossenheit statt zur Ohnmacht zu wenden, bildet ein Ausblick auf Möglichkeiten des Widerstandes den Abschluss: "Wer nach mehr Forschung ruft oder sich auf staatliche Stellen verlässt, ist verlassen. Gentechnikfreiheit gibt es nur dann, wenn die 80 Prozent Ablehnung sich auch zeigen!"
    Der Referent, Jörg Bergstedt, ist Aktivist und Autor des Buches "Monsanto auf Deutsch", in dem die Gentechnik-Seilschaften beschrieben werden.
  • So, 12.10 international: March against Monsanto (& Co.!)
    In Frankfurt voraussichtlich mit diesem Programm (Infoseite)
    • 12 Uhr Beginn der Kundgebung am Römerberg
    • 14 Uhr Beginn der Demo (also: Loslatschen ...)
    • 16 Uhr Abschlusskundgebung am Willy Brandt Platz
    • 16.30 Uhr Vegane Vokü und öffentlicher Brunch, danach Livemusik
  • 11.-13.10. in der Nähe von Osnabrück: Prozesstraining (Beginn Freitag: 17 Uhr, Ende Sonntag: 15 Uhr)
    Anlässlich aktuell laufender Straf- und Bußgeldverfahren wegen Protestaktionen in Lingen an der Brennelementefabrik organisieren wir ein Training zur Prozessführung. Das Training richtet sich sowohl an Angeklagte, die sich selbst verteidigen wollen, als auch an Unterstützer*innen im Publikum sowie Menschen, die noch nicht wissen, wie und ob sie ihre Prozesse führen wollen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
    Ziel ist, Prozesse zur Einschüchterung politischer Aktivist_innen offensiv zu gestalten und zu verhindern, dass wie am Fließband durchgeurteilt werden kann. Das heißt, möglichst viele oder sogar alle Beteiligten zur Selbstverteidigung zu ermächtigen und Strafprozesse aktiv zu führen. Das schließt gegenseitige Hilfe nicht aus, sondern macht sie sogar einfacher, denn wer sich selbst vor Gericht verteidigen kann, wird auch anderen leichter helfen können. Grundlage ist daher die Vermittlung von Basiswissen zur Selbstverteidigung gegenüber der Justiz. Im Workshop wird es zunächst um die theoretischen Rahmenbedingungen im Gerichtsverfahren gehen. Wie läuft dieses generell ab, welche Rechte haben die Beschuldigten/Angeklagten? Wie können wir unsere politischen Argumentationen einfließen lassen? Grundsätzlich geht es darum, Ängste vor Gerichten, Richter_innen und der Justiz überhaupt abzubauen und ein Selbstvertrauen zu entwickeln, dass es den Aktivist_innen erlaubt, Prozesseauch ohne Rechtsanwält_innen zu führen. Dazu gibt es u.a. ein Rollenspiel, in dem eine Gerichtsverhandlung mal „probiert“ werden kann. Bitte melde dich möglichst verbindlich an, damit wir planen können. Unterkunft ist vor Ort mit Schlafsack und Isomatte möglich.
  • 15.-22.10. Vortragstour durch Nordrhein-Westfalen (und Osnabrück): Ton-Bilder-Schau "RWE - mit Filz und Kohle"
    Klimawandel ist in aller Munde - und manchem Keller. Dennoch reißen große Energiekonzerne tiefe Löcher in die Erde, vertreiben die EinwohnerInnen ganzer Dörfer, um dann ihre Häuser abzureißen und blasen riesige Mengen klimaschädlicher Gase, dazu gesundheitsschädliche Stoffe von Feinstaub bis Radioaktivität in die Luft. Der Hintergrund: Ein enger Filz von Konzernen und Behörden sichert die lukrative Rücksichtslosigkeit. Der größe der Konzerne agiert im bevölkerungsreichsten Bundesland: RWE und Landespolitik, dazu Bundesbehörden, regionale Ämter und PolitikerInnen, Parteien und Lobbyisten ruinierenUmwelt und Gesundheit! Die brisante und unterhaltsame Ton-Bilder-Schau wirft einen Blick hinter diese Kulissen nordrhein-westfälischer Machtpolitik, zeigt aber auch den zähen und zunehmenden Protest gegen Kohleabbau und Klimawandel.
    Die Termine im Einzelnen (Infoseite auf Hambacherforst-Blog ++ Presseinfo):
    • Di, 15.10. um 19.30 Uhr in Wiehl-Großfischbach (Dorfgemeinschaftshaus, Zum Dorfplatz 19) ++ Flyer
    • Mi, 16.10. um 19 Uhr in Düren KOMM, August-Klotz-Str. 21)
    • Do, 17.10. um 19.30 Uhr in Kerpen-Buir (Treffpunkt Kunst, Bahnstr. 50)
    • Fr, 18.10. um 19.30 Uhr in Wuppertal-Unterbarmen (Anthroposophisches Zentrum/Therapeutikum, Martin-Luther-Str. 8)
    • Sa, 19.10. um 18 Uhr in Münster (im SpecOps, Von-Vincke-Str. 5-7)
    • So, 20.10. um 19 Uhr in Osnabrück auf dem Luhrmannhof (Gartlager Weg 37)
    • Mo, 21.10. in Aachen, 19 Uhr (Welthaus, An der Schanz 1)
    • 22.10. um 19.30 Uhr in Bonn (im "Migrapolis"/Haus der Vielfalt, Brüdergasse 16-18, Bonn-Innenstadt) ++ Flyer ++ Plakat ++ Ankündigung
  • 24.10. um 13.30 Uhr im Amtsgericht Straubing Saal 229/ II/ 2.OG: Prozess gegen vier Tierbefreiungsaktivist_innen
    Ihnen wird vorgeworfen, sich an der Blockade der Wiesenhofschlachtfabrik in Bogen bei Straubing am 09.März 2013 beteiligt zu haben, indem sie sich an mehrere Betonfäßer ketteten. Die Vorwürfe gegen die Aktivist_innen lauten jetzt – sieben Monate später – u.a. „Nötigung“ und „Hausfriedensbruch“.
    Wenn du vorhast, den Prozesstermin der vier Angeklagten zu begleiten, aber dein Anreiseweg zu weit ist, organisieren wir Schlafplätze, wenn du uns schnellstmöglichst an mastanlagenwiderstand@riseup.net schreibst!

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