Keine A49

SS-TREFFEN IN BAD HERSFELD

Widerstand gegen den 'braunen Sud' - Interview mit dem Ex-DGB Kreisvorsitzenden Julius Klausmann


1. Scherbenhaufen für die Stadt
2. Wie alles begann
3. Das Ansehen Hersfelds droht Schaden zu erleiden
4. Eine fassungslose Unbegreiflichkeit
5. Klausmann will die Festspiele torpedieren
6. Geben Sie Gedankenfreiheit
7. Ende gut, alles gut?
8. Widerstand gegen den 'braunen Sud' - Interview mit dem Ex-DGB Kreisvorsitzenden Julius Klausmann

Julius Klausmann war zu Zeiten der SS-Treffen DGB-Kreisvorsitzender im Kreis Hersfeld-Rotenburg und gleichzeitig Mitinitiator der Gegendemonstrationen und Proteste. In einem Gespräch im Frühjahr 1997 erläuterte er zurückblickend seine Sichtweise der damaligen Ereignisse.

Woher wußten Sie, daß es sich bei den SS-Treffen um ein Treffen ?antidemokratischer Kräfte" handelte?

Informationen über diese Verbände kann man nur haben, wenn man sich in diese Verbände hineinbegibt, sich darum kümmert, was diese tagtäglich machen, die Satzungen liest, die Vereinssitzungen besucht, die Veröffentlichungen dokumentiert. Dann weiß man ziemlich bald, wie ihr Innenleben aussieht. Daran kann man dann messen und festlegen, wie antidemokratisch sie sind. Sie sind faschistoid, sie sind antidemokratisch, sie haben autoritäre Führungs- und Vereinsstrukturen, und sie sind zuweilen auch kriminell. Das haben wir auch bei Treffen in Oberaula und Nesselwang feststellen können. Die Art und Weise, wie die Waffen-SS, die Leibstandarte Adolf Hitler und die Hitlerjugend aufgetreten sind, hat uns bewogen, genauer hinzugucken, was diese Verbände machen. Dabei ist uns ein Zufall zwischen die Hände geraten. Wir haben nämlich ein Interview mit dem damals im Gefängnis sitzenden Michael Kühnen gemacht, der damals im Begriff war, mehrere Wehrsportgruppen in ganz Deutschland aufzubauen. Michael Kühnen hat für sich in Anspruch genommen, in Deutschland die neue Rechte zu organisieren, mit Hilfe aus Belgien und Kanada, also mit Hilfe der Größen im Ausland. In diesem Interview bekennt Kühnen, daß er von diesen alten Verbänden finanziert und unterstützt wird. Das war der erste Hinweis, daß die ?alten" Organisationen auch die ?jungen" wieder neu finanzieren, wobei wir uns vorher sehr wohl gewundert haben, wie sich diese jungen Naziorganisationen finanzieren: entweder durch einen Mitgliedsbeitrag oder durch die Unterstützung von Dritten. Wir haben durch die Aussagen von Kühnen nachweisen können, daß die Jungnazis finanziell von der Waffen-SS, durch die Leibstandarte, also durch die alten HIAG-Verbände finanziert werden. Damit wurde deutlich, daß neues kriminelles Gedankengut finanziert und unterstützt wird. Sonst könnte es sich nicht am Leben erhalten.

Wie kam es zu dem Interview? Warum hat Kühnen sich überhaupt dazu bereiterklärt?

Dirk Gerhard, ein wichtiger Pressefachmann, ist damals zu ihm hingegangen und hat mit ihm telefonisch vereinbart, wo man sich treffen wird. Wir haben diesen Journalisten gewählt, weil wir jemanden wollten, der Kenner der rechtsradikalen Szene ist. Kenner in der Art, daß er weiß, wie die verschiedenen Gruppen entstanden sind, wie sie verflochten sind. Dieser Journalist war mit uns schon sozusagen viele Jahre ?in der Bewegung drin". Er ist ein ausgewiesener Demokrat, der darüber Bescheid weiß, was rechte Gruppen in Deutschland machen. Warum Rechtsradikale solche Interviews machen, ist offenkundig: sie brauchen Öffentlichkeit, weil sie nur hier wirken können. Jeder Zeitungsartikel über sie ist Werbung. Michael Kühnen, der permanent Interviews gegeben hat, hat nun damit geprotzt, wieviel Unterstützung die Jungnazis von den alten Verbänden bekommen und daß sie im Gegenzug die Alten schützen werden.

Zurück zu den SS-Treffen. Wie haben die Einwohner Hersfelds die Proteste unterstützt?

Um diese Frage zu beantworten, muß man zunächst einmal in die Vergangenheit blicken. Wenn man in das letzte Jahrhundert geht, das war auch der Anfang unserer Betrachtung, muß man sagen, daß Bad Hersfeld immer rechtskonservativ regiert worden war. Wir hatten nie sehr viel Glück mit den Landräten, mit den Bürgermeistern und den Reichstagsabgeordneten. Bad Hersfeld hatte nie das Glück, linke fortschrittliche Kräfte als Regierungsvertreter, als Politikelite zu haben, mit Ausnahme von Michael Schnabrich (Anmerkung: Reichstagsabgeordneter der SPD nach dem Ersten Weltkrieg.

Julius Klausmann
Foto: A. Thannhäuser

Ihm ist in Bad Hersfeld eine Straße gewidmet). Das hängt ein bißchen mit der Armut, mit den Einkommensverhältnissen zusammen. Bad Hersfeld war landwirtschaftlich orientiert. Es gibt ein Sprichwort aus dem Volksmund, das heißt: ?Die Ackerkrumme war immer sehr klein". Das bedeutet, daß nie sehr viel auf dem Boden gewachsen ist. Bad Hersfeld und die Region sind ökonomisch arm gewesen. Und dann bildete sich auch Industrieproletariat zweiter Natur, zweiter Klasse. Das heißt, es gab in der Region immer schlechtere Bedingungen als woanders. Der Kalibergbau war die erste wirtschaftliche Hochblütezeit sowie die Textilindustrie in diesem Jahrhundert. Dort haben die Menschen zum ersten Mal um die Jahrhundertwende richtig Geld verdienen können. Sonst waren sie auf ihre landwirtschaftlichen Produkte angewiesen. Diese Zusammenhänge sind aber der Hintergrund dafür, warum ?Oma" und ?Opa", aus heutiger Sicht, auch konservativ denken. Und so ist es geblieben. Die SPD war nach dem Ersten Weltkrieg die erste linke Bewegung in dieser Region, wenn man das so sagen darf. Trotzdem hat sich der Konservatismus sowohl in den ökonomischen Zusammenhängen, aber auch in den Köpfen der Menschen gehalten. Deswegen hatten wir keinerlei Unterstützung durch die Bevölkerung. Ich sage das absolut und ultimativ. Es gibt dazu keine anderen Interpretationen und keine andere Darstellungsmöglichkeit. Die Bevölkerung war wahnsinnig verhetzt, aufgestachelt gegen unsere Demonstrationsabsichten. Bei der Demonstration selbst waren auch nur ganz wenige Hersfelder dabei. Wenn wir uns auf die Hersfelder hätten verlassen müssen, wären wir keine 300 Menschen gewesen. Es sind aber über 8.000 gekommen. Wenn es nach den Hersfeldern gegangen wäre, würden sich die Nazis noch heute dort treffen. Wenn wir damals keine gute Demonstration gemacht hätten, wären die Nazis immer wieder gekommen. Das heißt, die demokratische Idee in Bad Hersfeld hätte keine Chance bekommen, noch einen zweiten Versuch zu machen. Deshalb war es uns auch ganz wichtig, daß gegen diesen ?braunen Sud" in Bad Hersfeld eine demokratische Massenbewegung wirkt. Ganz großen und entscheidenden Anteil an dem rechtsradikalen Gedankengut in der Bevölkerung hat die Rolle, die diese häßliche Hersfelder Zeitung und ihr brauner, so bezeichne ich ihn, Chefredakteur Arnold zum Winkel gespielt haben, geleistet. Dieser hat uns in allen Berichterstattungen Radikalisierung unterstellt, er hat immer wieder dem braunen Gedankengut Vorschub geleistet, indem er uns diffamiert und die Braunen dargestellt hat. Diese Hetzkampagne gegen den

Die ''alten Kameraden" Foto: A. Thannhäuser


Deutschen Gewerkschaftsbund, gegen die Grünen, gegen die Alternativen, all die Einzelorganisationen, die mit uns zusammen ein Bündnis gebildet hatten, ist von der HZ immer wieder durchgeführt worden. Dieses Bündnis ist immer wieder diffamiert worden mit Kommentaren, mit Falschdarstellungen, mit übler Nachrede. Aber das ist auch Geschichte, das ist auch Bad Hersfeld. Dieser braune, rechtsradikale Chefredakteur hatte die Deckung, durfte machen, was er wollte. Es gab keine Einwände vom Eigentümer der Zeitung.

Haben Sie mit Herrn zum Winkel das Gespräch gesucht?

Wir haben sehr oft mit ihm gesprochen, er hat jedoch keine Anlässe gesehen, es anders darzustellen. Er ist ein Brauner, unterstützt die Braunen, er ist tendenziell ein rechtsradikaler Mensch, autoritär strukturiert, im Kopf und im Herzen. Da kann nie etwas Demokratisches rauskommen. Er hat nach unserer Einschätzung einer demokratischen Bewegung, die wir mit vielen jungen Leuten eingeleitet haben, großen Schaden angetan. Zum Winkel und die HZ sind zu Mittätern geworden. Sie haben Schaden angerichtet, aber auch Geschichtsklitterung betrieben, haben die Unwahrheit verbreitet. Das war sehr bedauerlich, was hier vorgefallen ist. Die HZ und ihr Chefredakteur haben eine ganz miese und undemokratische Rolle gespielt.

Wie bewerten Sie das Verhalten des Bürgermeisters von Hersfeld, Hartmut Boehmer?

Dadurch, daß Boehmer Täter wurde, dadurch, daß Boehmer auf der faschistischen Seite war, Boehmer sich nicht distanziert hat, diesen ?Besuchern" gegeben hat, was sie wollten, hat er der Demokratie großen Schaden zugefügt. Boehmer war wie zum Winkel, nur auf einer anderen Ebene tätig. Boehmer hat das, was die faschistischen Verbände hier in Bad Hersfeld gemacht haben, legalisiert und mit Rechtfertigungen belegt. Damit ist klar gewesen, daß die Führungseliten, der Bürgermeister, der Landrat geduldet haben, daß sie da waren.

Fanden denn Gespräche mit Boehmer statt?

Boehmer ist Täter und rechtsradikaler Gedankenträger gewesen - warum sollten wir mit ihm reden? Andere haben für uns mit ihm geredet. Er war nicht Demokrat geworden, er hat sich bei der Kundgebung noch als Provokateur betätigt. Boehmer war ein widerlicher Politikvertreter.

H. Boehmer als Beobachter bei der Demo; Foto: A. Thannhäuser


Boehmer hat sich bei seiner Antrittsrede im Mai 1996 für den ?Frühsommer 1983" entschuldigt ...

Das kann sein. Bei mir hat er sich aber nie entschuldigt. Ich war der Verantwortliche, ich war auch der Geschädigte. Solange er sich nicht bei mir entschuldigt, werde ich meine Meinung auch nicht ändern können. Er hat sich aber nicht nur bei mir zu entschuldigen, sondern auch bei den jüdischen Gruppen. Er hat sich zu entschuldigen bei all den Menschen, bei denen er Schaden angerichtet hat. Das ist das Mindeste.

Wie sind Sie damals denn überhaupt auf die Idee gekommen, Mitglieder des Schauspielensembles wegen der SS-Treffen zu informieren?

Die Erfahrung aus 1982 war, daß wir es in Bad Hersfeld alleine nicht schaffen werden, die Nazis zu vertreiben. Dann haben wir überlegt: Was ist für Bad Hersfeld das goldene Kalb? Was ist für Bad Hersfeld wichtig? Die Politik hat in der Mehrheit nicht auf unserer Seite gestanden. Die Zeitung und die Bevölkerung ebenfalls nicht. Also haben wir uns gefragt, was wäre, wenn wir plötzlich die demokratischen Kräfte, die internationalen und die jüdischen Kolleginnen und Kollegen der Ensembles, die jemals in Bad Hersfeld aufgetreten waren, einladen zu einem Meeting und zur Gegenwehr. Wir haben damals einen Brief an über 800 Schauspieler und Ensembles geschrieben, in der Hoffnung, daß einige einen Protestbrief schreiben, einige sich bei uns einhaken und uns helfen. Wir wollten sie als demokratische Unterstützung gegen die häßliche Bevölkerung und gegen den häßlichen Bürgermeister in Bad Hersfeld gewinnen. Der letzte Satz in diesem Brief hieß, daß sie ein Solidaritätsschreiben an die Stadt schicken sollen, damit nicht schon wieder Bücher und Menschen brennen.

Zum Rauswurf von Eva Renzi. Sehen Sie den Zusammenhang zwischen ihrer Teilnahme an der Demo und der fristlosen Kündigung?

Eva Renzi ist ja bezichtigt worden, Carstens, der damals Bundespräsident war, als alten Faschisten bezeichnet zu haben. Das war auf einer Tourismusausstellung in Berlin. Danach hat man sich wieder getroffen, und nichts ist passiert. Dann hat sie aber bei unserer Kundgebung das Verhalten des Bürgermeisters mit Worten gegeißelt. Sie hat eine phantastische Rede gehalten. Diese Rede hat bei den Zuhörern unglaublich gewirkt. Sie hat erst ganz ruhig gesprochen, sie hat von ihrer Betroffenheit geredet und dann hat sie ganz laut ?pfui" gerufen. So laut, daß der gesamte Platz erschrocken ist.

Eva Renzi als Teilnehmerin der Demo; Foto: A. Thannhäuser

Die vier Schauspieler, die sich an exponierter Stelle mit dem DGB hingestellt haben, sind sozusagen verurteilt worden, sind der schlechten Leistung bezichtigt worden, man hat ihre Ehre gekränkt, man hat sie diffamiert. Durch den Rücktritt von Eva Renzi, die die Elfenkönigin Eboli im ?Sommernachtstraum" spielen sollte, gab es keine Besetzung für diese Rolle mehr. Wir haben dann bundesweit, auch europaweit, mit Eboli-Darstellerinnen geredet, daß sie uns und dieser demokratischen Entwicklung zuliebe in diesem Jahr nicht in Bad Hersfeld auftreten sollten.

Es war also beabsichtigt, daß dieses Stück in jenem Jahr nicht gezeigt werden kann...

Es war die Absicht, dieser Stadt zu zeigen, daß sie schwere Fehler gemacht hat und daß es so nicht mehr weitergehen kann. Wir wollten zusammen mit den Schauspielern der Stadt zeigen, daß sie so etwas nicht mehr machen darf. Dennoch wurden dann unter dem neuen Regisseur natürlich ein Ersatz für Eva Renzi gefunden. Viele Schauspieler haben sich nicht um die Geschichte gekümmert, sie waren nicht bereit, sich mit diesen Schauspielern und den Protesten solidarisch zu zeigen.

Sie sind wegen Ihrer Vorgehensweise stark kritisiert worden. Es gab jedoch nicht nur Kritik von ?außen", Sie wurden mit Ihrem Vorgehen auch massiv aus den eigenen Gewerkschaftsreihen kritisiert!?

Um das zu erklären, muß man kurz auf die Entwicklung der gewerkschaftlichen Arbeiterbewegung eingehen. Sie ist zwar im Laufe der Zeit stärker geworden, aber sie ist nicht stärker politisch geworden. Es gibt 6,8 Millionen Mitglieder in den Gewerkschaften, das heißt aber nicht, daß diese gleichzeitig bereit wären, eine politische Arbeiterbewegung darzustellen. Sie sind erst einmal ?nur" Gewerkschaftsmitglied und wollen erst einmal eine Verbesserung ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen erwirken. Und hier einen Gleichklang oder zumindest einen zeitlichen Gleichschritt, was die demokratischen Aktivitäten betrifft, zu erreichen, ist sehr schwer und problematisch. Heute wie früher. Konrad Knapp, ein hauptamtlicher rechtskonservativer Gewerkschaftler, der politisch nicht sehr klug war, hat von uns verlangt, die alten Nazis ?doch machen zu lassen in Bad Hersfeld". Er hat uns unter Zeugen vorgeschlagen, man sollte mit dem Spazierstock durch den Kurpark laufen und ?ihnen den Arsch verhauen" - das wäre politische Demonstration genug. So ist es oft passiert, daß sich Gewerkschaftsleute uns in den Weg gestellt haben und der Meinung waren, wir würden als DGB Schaden anrichten, wenn wir die alten Leute aus Hersfeld vertreiben. Innerhalb der Gewerkschaft hat sich das gleiche abgespielt wie in der Bevölkerung. Die jungen Menschen wollten gegen die Treffen demonstrieren, die älteren Menschen waren dagegen, haben gesagt: ?Laßt doch die alten Männer ihr Bier trinken." Wir meinten jedoch: Wenn faschistische Politik betrieben wird, dürfen diese Männer nicht mehr unser Gast sein. Innerhalb der Gewerkschaft haben wir diesen Kampf gewonnen. Man muß sich dann als politisch Verantwortlicher auf den Satzungsauftrag besinnen, die Demokratie zu schützen und zu wahren. Das schließt dann aus, daß man faschistische Bewegungen agieren läßt. Also muß man etwas dagegen unternehmen. Das ist unser Grundverständnis. Und wenn sich Gewerkschaftsmitglieder dagegenstellen, muß man sie aufklären. Wenn sie, nachdem sie aufgeklärt sind, nicht aus dem Weg gehen, muß man sie beiseite schieben.

Sie wurde auch persönlich bedroht, beschimpft, Ihre Familie wurde ebenfalls bedroht. Gab es denn einen Punkt, an dem Sie sich mehr in den Hintergrund rücken wollten, gezweifelt haben oder am liebsten alles ?hingeschmissen" hätten?

Nein, diesen Punkt gab es nie. Es gab nie einen Moment, wo ich gedacht habe: ?Das hälst du nicht mehr aus, jetzt gibst du auf...".' Ich kann mit Stolz sagen: Das war nie ein Problem. Passiert ist folgendes: In einer Gaststätte bin ich eines Tages nicht mehr bedient worden mit der Bemerkung: ?Sie kriegen hier nie mehr was." Das sagte eine Frau zu mir, die ich nicht kannte. Ich fragte daraufhin nach, warum, und bin hinausgeworfen worden. Ich bin gegangen und habe versucht herauszubekommen, warum ich hinausgeworfen wurde und was ich diesen Leuten getan habe. Ich habe dann erfahren, daß dieser Wirt zu dem Kreis von Leuten gehörte, der die Faschisten als Kundenkreis hatte. Das zweite Erlebnis war, daß ich von einem CDU-Abgeordneten in der Festspielkantine persönlich angegangen worden bin, ich solle doch hier den Platz verlassen, ich sei doch ein ?Volksschädling". Das ist ein Ausdruck aus der faschistischen Zeit. Ein drittes Erlebnis war, daß mir bei den Festspielen von einem wichtigen CDU-Vertreter gesagt wurde, ich solle doch hier verschwinden, ich würde in Hersfeld alles nur kaputtmachen. Das kann man ja alles verkraften. Kompliziert wird es erst dann, wenn die Familie bedroht wird. Da denkt man plötzlich anders. Da fängt man an zu überlegen, wie man die Familie schützen kann. Wir hatten insgesamt um die 80 Drohanrufe, die zum Inhalt hatten, wir sollten endlich aus Bad Hersfeld verschwinden, und wir ?würden schon sehen". Die Drohanrufe haben sich gesteigert, je näher der Tag der großen Demonstration rückte. Dazu kam die Berichterstattung in den Medien. Immer dann, wenn etwas besonders Häßliches über uns in der Zeitung stand, wurde es auch mit den Bedrohungen schlimmer. Dann hat man das Leben meiner Frau bedroht. Es ist ihr auch gesagt worden: ?Wir wissen, wo deine Kinder in den Kindergarten gehen." Als dann meine Kinder plötzlich auch gefährdet waren, haben wir die Polizei eingeschaltet. Die Morddrohungen, die ich erhalten habe, insgesamt waren es neun, und eine Bombendrohung bezogen sich immer auf die bevorstehende Demonstration. Es wurde gesagt: ?Du bist schuld an der katastrophalen Schädigung der Stadt Hersfeld. Du gehörst vernichtet. Mit Dir soll man die Straße pflastern." Ertragen kann man das alles nur, wenn man Menschen um sich hat, die einem helfen. Das geht nur in einer demokratischen Gruppe - es ist immer alles mit Freunden oder in der Gruppe abgesprochen worden. Ich habe auch nie etwas geheimgehalten, ausgenommen die Morddrohungen. Diese habe ich geheimgehalten, weil ich nicht wollte, daß Menschen, die nicht in der Verantwortung stehen, Angst bekommen und nicht mehr mitmachen.
Würden Sie heute genauso handeln wie früher oder würden Sie etwas anders machen?

Ich würde das heute mit den Kollegen und Kolleginnen aus Bad Hersfeld genauso machen. Weil es eben nur die Möglichkeit gibt, faschistoiden Machenschaften und faschistischen Vereinigungen mit demokratischen Mitteln entgegenzutreten. Das heißt, wer den gewaltfreien Widerstand unterstützt, kann eigentlich nur Erfolg haben. Wir haben zu Tausenden gewaltfrei demonstriert, wir haben zwar viel aushalten müssen, hatten aber auch Erfolge. Wir haben danach die Faschisten durch ganz Deutschland gejagt, in Goslar und in Bergen, waren an insgesamt 17 Orten, in denen sie sich getroffen haben. Wir sind mit Omnibussen hingefahren und haben demonstriert. Immer mit Gewerkschaften, verschiedenen Organisationen und Parteien. So muß es sein - dazu gibt es eigentlich keine demokratische Alternative.

Welche Rolle spielt Osthessen nach diesen Vorfällen allgemein in der Neonazi-Szene? Hat Bad Hersfeld vielleicht sogar eine bundesweite Bedeutung?

Bad Hersfeld hatte, ohne daß wir das wollten, eine internationale Bedeutung erhalten. Es ist ganz klar, wenn die Neonazis von uns angegriffen werden, schließen sie sich zusammen und lassen ihre Bünde noch fester werden. Das haben sie gemacht. Wir haben in Zürich, in Brüssel, in Kopenhagen beobachtet, aber auch in Braunschweig, daß sich internationale neofaschistische Vereinigungen treffen und für Bad Hersfeld rüsten. Es ist europaweit von Michael Kühnen Werbung für diese Veranstaltung gemacht worden. Wir haben uns im Vorfeld der Demonstration nicht darum gekümmert, welche Bedeutung dieses Treffen bekommen könnte. Uns ging es erst einmal darum, eine Gegenwehr aufzubauen. Welche Bedeutung es dann letztendlich bekommen sollte, hing auch damit zusammen, ob es uns gelingen würde, möglichst viele Leute nach Hersfeld zu bekommen, die dann an der Demo teilnehmen. Das war unsere Hauptaufgabe: Es mußten viele werden. Wir haben dann alle Universitäten, alle Studentenvertretungen, alle Künstler, alle DGB-Kreise angeschrieben. Es sind insgesamt 62 Omnibusse nach Bad Hersfeld gekommen. Das heißt, wir waren selbst für die breite Publizität verantwortlich. Wir haben sowohl die eigene als auch die Veranstaltung der Nazis hochgeschraubt. Der Termin rückte immer näher, wir hatten keine Unterstützung in Hersfeld, also mußten wir sie von außen suchen. Indem wir unsere Veranstaltung bekannter gemacht haben, haben wir auch die Waffen-SS-Treffen und die neofaschistischen Aktivitäten bekannter gemacht. Das kann man nicht mehr trennen. Ein Beispiel dafür, welchen Bekanntheitsgrad die Vorfälle hatten, war, daß der Fernsehmoderator Hans Rosenthal in seiner Sendung für uns gesprochen hat. In allen Schauspielhäusern der Bundesrepublik sind Solidaritätserklärungen abgegeben worden. In allen Vorberichten in den Publikationen der Neonaziszene spielte Bad Hersfeld eine Rolle. Im Vorfeld hieß es immer: Wir müssen den Chaoten des DGB, oder, wie sie uns immer nannten, den ?Bolschewisten", Einhalt gebieten. Im Nachhinein haben sie Bad Hersfeld europaweit als ihren größten Erfolg verkauft. Bei den alten Waffen-SS-Leuten war das differenzierter, sie haben Hersfeld als Schande empfunden, als Schande für ?ihre" demokratische Bewegung. Die alten Männer haben aber dennoch nichts gelernt, sie haben in ihren Publikationen dafür gesorgt, daß es so weiter geht wie bisher.

Die Demo in der Bad Hersfelder Innenstadt 1983
Foto: A. Thannhäuser

Gehen denn immer noch Gefahren von Traditionsverbänden aus?

Wenn ich jetzt sagen würde, es wäre alles in Ordnung, würde ich die Wahrheit mit Lügen strafen. Natürlich ist es nach wie vor so, daß diese faschistischen Vereinigungen weiter existieren, neue Täter schaffen. Die Neue Rechte existiert nach wie vor. Eigentlich müßte der Staat die Aufgabe wahrnehmen, dafür zu sorgen, daß faschistische und neofaschistische Vereinigungen verboten und verfolgt werden.

Kann man durch Verbote denn verhindern, daß es diese Gruppen/Organisationen gibt?

Wir haben immer gesagt, es reicht nicht, allein Verbote auszusprechen. Es muß dennoch ein Verbot ausgesprochen werden, damit aktuelle Aktivitäten unterbunden werden können. Wichtiger ist für uns aber, nicht zuerst ein Verbot auszusprechen, sondern Aufklärung zu betreiben, Informationen zu geben. Also, aus gewerkschaftlicher Sicht könnte der Auftrag heißen, eine mannigfaltige Form von Aufklärung zu betreiben. Dies soll geschehen in Schule, Studium, Universität, Berufsausbildung und politische Ausbildung in Form von einer ?Nachrüstungs"ausbildung, z.B. in der Volkshochschule, bei Lehrgängen. Im gesamten Bildungsbereich sollte demokratische Aufklärung über Faschismus stattfinden. Woher sollen die Menschen es sonst wissen?...

Hintergründe

Boehmer, Hartmut, war zur Zeit der SS-Treffen CDU-Bürgermeister und ist seit 1996 erneut, diesmal parteiloser, direkt gewählter Bürgermeister von Bad Hersfeld.

Klausmann, Julius, Jahrgang 1948, ist heute Erster IG Metall-Bevollmächtigter in Marburg. Er ist verheiratet und hat vier Kinder. Julius Klausmann zu der Frage nach seiner persönlichen Motivation, gegen die SS-Treffen vorzugehen: ?Es ist meine Überzeugung, faschistischen Vorgängen demokratische Initiativen entgegenzustellen, weil die Geschichte lehrt, daß wer den Anfängen nicht wehrt, dann ertragen muß, was diese weniger demokratischen Kräfte mit diesem Land machen. Das ist eine zutiefst demokratische Überzeugung, man muß lernen aus den Erfahrungen der KZ's, man muß lernen aus den Erfahrungen der Geschichte. Das bedeutet konkret: Man darf antidemokratischen Kräften nicht einen Millimeter Platz einräumen. Diese Demokratie muß geschützt werden wie der eigene Augapfel."

Renzi, Eva, eigentlich Evelyn Renziehausen, wurde 1944 in Berlin geboren. Bei den Festspielen 1983 sollte sie die Rollen der Eboli und der Titania spielen, wurde aber noch vor Probenbeginn fristlos gekündigt. Heute lebt Eva Renzi in Südfrankreich. Bei den Festspielen 1997 trat sie in verschiedenen Rollen in Georg Büchners ?Dantons Tod" auf.

Zum Winkel, Arnold, wurde 1993 als Chefredakteur der Hersfelder Zeitung abgesetzt. Heute betreibt er eine Presseagentur, die vornehmlich für das Rotenburger Anzeigenblatt ?Heimatnachrichten" arbeitet.

HIAG

Die ?Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Angehörigen der ehemaligen Waffen-SS - HIAG" wurde 1951 gegründet. Laut Satzung hat der Verband folgende Ziele: die Gleichstellung der Soldaten der ehemaligen Waffen-SS mit anderen Soldaten der Wehrmacht - hier wird gerne der ehemalige Bundeskanzlers Konrad Adenauer mit dem Satz zitiert: ? Die Männer der Waffen-SS waren Soldaten wie alle anderen auch" -, Eingliederung dieser Personen in das Versorgungsgesetz, Durchführung von Vermißtensuchdiensten, Betreuung der Versehrten sowie von Angehörigen der Soldaten der ehemalige Waffen-SS sowie eine ?Pflege der Kameradschaft". 31 Nachdem die Versorgungsrechte abgesichert waren, widmete sich die HIAG verstärkt ?geschichtsrevisionistischen Themen".32 Zudem wird ?das sozialdarwinistische Weltbild der SS weiter propagiert: 'Das Leben ist Kampf, Kampf jeder Art - und die Welt ist unbarmherzig genug, über jeden hinwegzugehen, der nicht bereit und gewillt ist, dieses Lebensgesetz anzunehmen'".33 Im Verfassungsschutzbericht 1982 war zum Beispiel über den Bundesver

band der HIAG zu lesen: ?Das Organ der HIAG, ?Der Freiwillige", warb auch 1982 für das z.T. rechtsextremistische Bücherangebot des mit der HIAG personell, institutionell und ideologisch eng verbundenen Munin-Verlages in Osnabrück. ?Der Freiwillige" bringt verherrlichende Berichte über Kriegshandlungen und Fronterlebnisse, ohne auch nur im Ansatz Distanz gegenüber den für den Krieg politisch Verantwortlichen erkennen zu lassen."34 Nach Auffassung der HIAG umfaßte die Waffen-SS nur die SS-Divisionen und deren Ersatzeinheiten. In dem Buch ?Anatomie des SS-Staates"35 heißt es dagegen: ?Dies ist jedoch nicht richtig." Vielmehr käme diese falsche Behauptung daher, daß der Begriff ?Waffen-SS" schon während des Krieges, aber auch danach, vorzugsweise auf die militärischen Formationen der SS angewandt wurde. In Wahrheit umfasse der Begriff ?Waffen-SS" alle diejenigen Formationen der SS, die von Reichsfinanzministerium (RFM) finanziert wurden. Dazu ist weiter zu lesen: ?Zu den vom RFM etatisierten Teilen der SS und somit der ?bewaffneten" oder ?Waffen-SS" gehörte auch die gesamte Konzentrationslagerorganisation." Der große Einfluß der HIAG auf Soldaten-und Traditionsverbände und die Parteien, in denen ihre Interessenvertreter saßen, nahm mit der Zeit ab. Am 31. Dezember 1992 stellte der HIAG-Bundesverband offiziell seine Tätigkeit ein.36 Regionalstrukturen sind aber weiter vorhanden.37 Die Zeitschrift des Verbandes, ?Der Freiwillige", erreichte zuweilen eine Auflage von bis zu 12.000 Exemplaren. Sein Erscheinen konnte bis 1996 nachgewiesen werden.38

Waffen-SS und ?Leibstandarte Adolf Hitler"

Die Geschichte der SS beginnt 1923 als Leibwache Adolf Hitlers. Zwei Jahre später, 1925, wird sie als Sondergliederung der SA weiter ausgebaut. Ihre Aufgaben waren neben dem Schutz führender Parteimitglieder die Beobachtung der innerparteilichen Entwicklung anderer Parteien und die Unterdrückung der Opposition. Gleichzeitig sollte die SS durch ihre strengen Aufnahmevorschriften zur Verkörperung des ?nordischen Deutschen", also des nationalsozialistischen Rassegedankens, werden. Am 17. Juni 1933 stellte Hitler unter Führung Sepp Dietrichs aus 220 ausgewählten SS-Leuten eine ?Stabswache" auf. Sie erhielt auf dem Parteitag der NSDAP den Titel ?Leibstandarte Adolf Hitler" (LAH) und wurde am 9. November auf Hitler persönlich vereidigt. Ihre erste Bewährungsprobe erhielt die LAH, als sie 1934 bei der Niederschlagung des sogenannten ?Röhm-Putschs" führende Männer der SA, darunter auch den SA-Führer Ernst Röhm, ermordete.39 Ende 1934 wurde die SS in drei Bereiche unterteilt. Sie gliederte sich in die allgemeine SS, die Verfügungstruppe und die Wachverbände. Während die allgemeine SS im Laufe der Zeit immer mehr an Bedeutung verlor, wurden die anderen Abteilungen zu den Ausführungsorganen der Nationalsozialisten. Die Aufgabe der Wachverbände, die sich aus den SS-Totenkopfverbänden zusammensetzten, war die Bewachung der Konzentrationslager, die Aufgabe der Verfügungstruppe die Garantie der inneren Sicherheit sowie die Verfolgung und Vernichtung der Opposition. Im Laufe des nationalsozialistischen Regimes wurden die

Waffen-SS-Teile weiter ausgebaut, und sie setzte sich während des Krieges zum Teil aus ausländischen Soldaten verschiedener europäischer Länder wie Kroaten, Niederländern, Schweden oder Ungarn zusammen. Bei der Waffen-SS handelte es sich nicht um einen weiteren, einen ?vierten" Teil der Wehrmacht, sondern um eine persönliche Verfügungstruppe Hitlers. Sie besaß eigene Offiziersschulen, eine eigene Gerichtsbarkeit, Versorgung und Ämter sowie einen eigenen Eid. Sie war eine Elitegruppe zur Eroberung und Vernichtung Europas. Die Leibstandarte Adolf Hitler war so zum Beispiel an Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien, in Belgien, der Normandie und in den Ardennen beteiligt. In Oberitalien ermordete sie auf bestialische Weise griechische Juden am Lago Maggiore.40

Anmerkungen:

1 dieser Kommentar ist in der Projektor-Ausgabe 4/95 "Warum ist unserer Region so braun" er schienen.

2 aus der Satzung der HIAG, Landesverband Hessen e.V., Wiesbaden 1957

3 Wagner, Bernd (Hrsg.), Handbuch Rechtsextremismus, rororo, Hamburg 1994

4 aus dem Interview mit Julius Klausmann v. 28.2.1997

5 zitiert aus der Antrittsrede von Bürgermeister H. Boehmer nach seiner Wiederwahl zum Bürger meister, Mai 1996

6 "Der Freiwillige", Ausgabe 3/80

7 "Der Freiwillige", Ausgabe 4/81

8 Brief von H. Boehmer an Charlotte Landgrebe vom 30.4.81

9 Abschrift des Beitrags von Otto Köhler, dokumentiert in "Bad Hersfeld wird immer schöner", Dokumentation des DGB Hersfeld-Rotenburg, 1982

10 'Bad Hersfeld wird immer schöner', Dokumentation des DGB Hersfeld-Rotenburg, 1982

11 Hersfelder Zeitung (HZ) v. 4.6.81

12 HZ v. 6.6.81

13 Buchheim/Boszat/Jacobsen/Krausnick, Anatomie des SS-Staates, dtv, München 1994

14 'Bad Hersfeld wird immer schöner', s. Anmerk. 10

15 HZ v. 21.6.82

16 Brief von H. Boehmer an Volker Theine v. 20.1.83

17 Abschrift des Telegramms von Imo Moszkowicz an Bundespräsident Karl Carstens v. 12.5.83

18 Abschrift des Antwortbriefs von Boehmer v. 13.5.81

19 Abschrift des Telegramms von Moszkowicz an Boehmer v. 14.5.83

20 ?DIE ZEIT" v. 10.6.83 ?Die SS-Festspiele von Bad Hersfeld"

21 HZ v. 17.5.83

22 Kreisanzeiger v. 19.5.83

23 DIE ZEIT v. 10.6.83

24 die Rede von Eva Renzi ist dokumentiert in der ?Deutschen Volkszeitung" v. 2.6.83

25 HZ v. 24.5.83

26 Schreiben der JU Bad Hersfeld an Julius Klausmann v. 24.5.83

27 'DIE ZEIT"´ v. 10.6.83

28 zitiert aus dem Matinee-Programmheft

29 Interview mit Julius Klausmann v. 28.2.97

30 Eigenrecherche

31 aus der Satzung der HIAG, s. Quelle 2

32 Mecklenburg, Jens (Hrsg.), Handbuch des deutschen Rechtsextremismus,

Elefanten Press, Berlin 1996

33 ebenda, zitiert aus ?Der Freiwillige", Ausgabe Mai 1959

34 Verfassungsschutzbericht des Jahres 1982, S.145

35 Buchheim/Boszat/Jacobsen/Krausnick, Anatomie des SS-Staates, dtv, München 1994

36 Mecklenburg, Jens, Handbuch des deutschen Rechtsextremismus, Elefanten Press,

37 ebenda

38 Wagner, Bernd, Handbuch Rechtsextremismus, rororo, Hamburg 1994

39 Informationen aus Buchheim/Broszat/Jacobsen/Krausnick, Anatomie des SS-Staates, München 1994

40 Informationen aus der Broschüre ?Bad Hersfeld wird immer schöner",
DGB Hersfeld-Rotenburg

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