Laienverteidigung

SEMINARE (RÜCKBLICK)

Seminar "Herrschaftskritik und globalisierungskritische Bewegung"


1. Einleitung
2. Seminare "Widerstand organisieren! Bewegung von unten aufbauen!"
3. 17. Oktober, 18 Uhr bis ... offene Abende
4. Einladung zur Widerstandswerkstatt: 23. April 2005
5. Jugendbildungsseminar "Message from Utopia oder: Was kommt nach der Globalisierung?"
6. Das Neueste vom Presseskandal zum Jugend-Umwelt-Jahrmarkt
7. Seminar "Herrschaftskritik und globalisierungskritische Bewegung"

7.-9. Juni im Forum-Tagungshaus in Verden, Artellerie(abschaffen!)str. 6

Die Frage ist umstritten: Können Reformen im Hier und Jetzt, also unter den gegebenen Bedingungen von Staat und Markt, sinnvolle Veränderungen bringen oder stabilisieren sie das System? Stundenlang können AnhängerInnen revolutionärer Vorstellungen und die konkreter Reformen übereinander zetern. Doch bleibt zweifelhaft, ob die Frage so überhaupt richtig gestellt ist.
Ein Blick auf die Lage wird von unterschiedlichen Gruppen noch recht ähnlich analysiert: Der Umwelt geht?s schlecht, Menschen werden ausgebeutet, die Schere zwischen Arm und Reich bleibt oder öffnet sich weiter, der Neoliberalismus unterwirft immer mehr Lebensbereiche der Verwertungslogik. Soweit, so gut. Dann beginnen die Unterschiede: Sind es die bösen Konzerne oder das Finanzkapital oder ein Komglomerat von Kräften des Kapitals, die ihre Profitziele durchsetzen zumindest teilweise gegen den Staat, der die demokratische Verfassung diese Gesellschaft repräsentiert? Oder ist es so, daß der Staat selbst der Hauptakteur der neoliberalen Umgestaltung ist ? also die Demokratie nicht vor dem Neoliberalismus zu retten ist, sondern die Quelle neoliberaler Umgestaltung ist?
Hinter der unterschiedlichen Bewertung steckt die Frage der Herrschaft. Kann es eine gute Herrschaft, also auch einen ?guten Staat? geben? Oder ist Herrschaft die Voraussetzung für den Markt und muß daher eine konkrete Politik immer auf die Schwächung bzw. (visionär) Abschaffung von Herrschaft zielen? Dann würde auch die Frage von Reform und Revolution ganz anders zu beantworten sein: Sinnvoll sind Revolutionen nur dann, die Herrschaft brechen (und das ist in der Geschichte eher die Ausnahme gewesen, auch heute noch träumen viele von den von ihnen bestimmten Herrschaftsstrukturen nach eine Revolution ? Macht übernehmen statt abschaffen!). Und sinnvoll sind Reformen ebenfalls genau in dem Fall, wo sie ihr jeweiliges Detail lösen UND Herrschaft abbauen (bzw. zumindest sie nicht ausweiten).

Das Seminar hat zwei Schwerpunkte: Zum einen die Frage von Herrschaft, wie sie wirkt und wo sie wirkt, u.a. das Verhältnis von Staat und Markt. Zum zweiten soll es um ganz konkrete Vorschläge, Reformen oder auch revolutionäre Vorstellungen gehen, die dann auf den Aspekt ?Herrschaft? untersucht werden sollen. Es ist nicht Ziel, eine einheitliche Meinung im Seminar zu finden, sondern den Aspekt ?Herrschaft? zu klären, um ihn zum Gegenstand praktischer Politik machen zu können ? ob in Reformen, dem Streben nach Revolution oder einer geschickten Verbindung zwischen beiden, bleibt offen.

Informationen im Internet:

Mit dabei und Ansprechpartner:
- Oliver Moldenhauser, attac Deutschland, oliver@attac-netzwerk.de
- Jörg Bergstedt, Gruppe "Gegenbilder", saasen@projektwerkstatt.de, 06401/903283

Anmeldung an forum@oekozentrum.org

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