Aus Roth, Siegward (1991): „Die Kriminalität der Braven“. C.H. Beck München (S. 58)
Wenn bei der Beurteilung eines Kriminalbeamten nicht der Bekämpfung von Kriminalität die hauptsächliche Bedeutung zukam, ging es dann in der alltäglichen Polizeiarbeit hauptsächlich um Kriminalitätsbekämpfung? Oder ging es da nicht auch um ganz andere Dinge? Zwischen dem theoretischen Soll und dem praktischen Ist bestand jedenfalls eine ganz erhebliche Diskrepanz, über die nicht gesprochen wurde. In mir verstärkte sich der Verdacht, daß die eigentlich ausschlaggebenden Motive für das polizeiliche Handeln regelmäßig aus ganz anderen Bereichen stammten, als das gewöhnlich vermutet oder auch behauptet wurde.
PoliZEItung: 4 Seiten grundlegende Information, warum Polizei überflüssig und schädlich ist
Aus Roth, Siegward (1991): „Die Kriminalität der Braven“. C.H. Beck München (S. 155)
Es wurde beispielsweise festgestellt, daß der Arbeitsanfall bei der Polizei weitestgehend "fremdbestimmt" ist (nur in 6% der Fälle leitet die Polizei aufgrund eigener Wahrnehmungen oder im Zusammenhang mit anderen Ermittlungsvorgängen ein Verfahren ein, der Rest wird ihr angezeigt) und daß die Aufklärung von Straftaten wahrscheinlich zu weniger als 3% auf die Ermittlungen der Polizei zurückgeht. Bezogen auf diese Feststellungen heißt es in einem Bericht zu einer entsprechenden Untersuchung in den USA: "Die restlichen 97,3% aller aufgeklärten Verbrechen werden so oder so aufgeklärt, was auch immer die Untersuchenden tun, wenn nur die vorgeschriebenen Routinearbeiten gemacht werden, d. h. in 97,3% geht die Aufklärung auf die Anzeige durch die Opfer zurück."