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DER VORTRAG: DEMOKRATIE. DIE HERRSCHAFT DES VOLKES. EINE ABRECHNUNG

Teil III: Religion Demokratie


1. Kurztext zum Vortrag
2. Teil I: Das mathematisch Absurde
3. Teil II: Demokratie = Volk + Herrschaft
4. Teil II.a Volk
5. Teil II.b Herrschaft
6. Teil III: Religion Demokratie
7. Teil IV. Was geschieht nun aber?
8. Teil V. Steigerungen
9. Teil VI. Politische Bewegung und Emanzipation
10. Was bleibt immer an demokratischen Grundfehlern?
11. Alternativen

Nun ist das Problem, dass nicht irgendetwas herrscht, sondern etwas, dass es gar nicht gibt. Es findet zwar Herrschaft statt, aber der Ursprung der Herrschaft ist ins Nirgendwo, quasi ins „Off“ gelegt. Das ist schlau, denn diese moralische Instanz liegt damit außer der Gesellschaft und außerhalb des sozialen Prozesses. Absurd und fast lustig:
  • Es liegt auch außerhalb der demokratischen Entscheidungsfindung. Es ist weg, von den Menschen getrennt. Im „Off“, irgendwo da draußen.
  • Daher ist es nicht angreifbar. Mensch braucht nicht zu argumentieren. Der Wille des Volkes ist per se aufgeladen mit Überzeugungskraft. Er lässt sich nicht widerlegen.

Der Volkswille ist aber nicht direkt greifbar. Logisch: Es gibt ihn ja nicht von selbst. Er entsteht erst durch die VerkünderInnen des Volkswillen. Die machen sich zu den SprecherInnen der Stimme aus dem „Off“. Niemand kann überprüfen, was sie daherfaseln.

Das ist genau die gleiche Konstellation wie in der Religion und Esoterik. Auch hier gibt es das „Off“ – es kann ein Gott sein oder gleich ein ganzer Haufen von Göttern. Oder die kosmische Weisheit, das morphogenetische Feld, eine höhere Vernunft – egal. Es ist immer das „Off“. Und immer gibt es die VerkünderInnen, die uns erzählen, dass sie das „Off“ anzapfen, was uns verborgen ist, über dass sich nicht reden lässt.

Mensch muss dran glauben. An Gott. Oder eben an das Volk. Das „Off“ materialisiert sich in Gottes Wort oder dem Gemeinwillen.

Gott und Volk

"Ohne Demokratie keine Ökologie", in: "Ökologie&Politik", Journal der ÖDP, Nov. 2004 (S.11)
Wilhelm von Humboldt sah "in der Welt zwei wohltätige Potenzen: Gott und das Volk". Diese Sichtweise rechtfertigt Vertrauen in das Volk.

Hegels Gesammelte Werke, Frankfurt a.M. 1979 ff, Bd. 12, S.42
Der Geist eines Volkes ist also so zu betrachten als die Entwicklung des Prinzips, das in der Form eines dunklen Triebes eingehüllt ist, der sich herausarbeitet, sich objektiv zu machen strebt. Ein solcher Volksgeist ist ein bestimmter Geist.

Herde und Hirte

Matthäus 25, Vers 31 bis 35
Wenn aber des Menschen Sohn kommen wird in seiner Herrlichkeit ... werden vor ihm alle Völker versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden gleich als ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken.

Gut und Böse
  • Neu: Demokratisch und undemokratisch (gute Kriege, gute Gewalt, gute Obrigkeit und Kontrolle)
  • Auch: legal – illegal ... Beispiel: einen Menschen töten = lebenslänglich; 100 Menschen töten = Orden

Abschluss: Gebet (Buch „Demokratie“, Seite 147)
Ich glaube an das Volk, das Ganze, das Allmächtige,
den Schöpfer des Gemeinwillens und des Rechts.


Und an die Volksvertretung, seinen selbsternannten Sprößling, unsere Herrschenden,
empfangen durch demokratischen Diskurs,
geboren aus der Wahl des Volkes,
bedroht von dem vielen Bösen dieser Welt,
bekämpft, gestorben und begraben,
gerichtet von den dunklen Mächten,
doch immer wieder auferstanden von den Toten
aufgefahren in die Regierungsämter;
es schafft sich Rechte, die allmächtigen Normen,
mit denen wird es richten die Lebenden und die Toten.


Ich glaube an die öffentliche Meinung,
den heiligen demokratischen Staat,
Volk und Nation,
Strafe im Namen des Volkes,
Zurichtung bis zum Tode
und das ewige Wählen.


Ich bin stolz.
(Text: jaybee)


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