Offener Raum

HIERARCHNIE!

Tabelle zu Entscheidungsformen


1. Dominanzverhältnisse
2. Tabelle zu Entscheidungsformen
3. Links und Materialien


HierarchNIE!

Worum geht es?

Diskutieren und Streiten
Was ist Herrschaft?

Problem: Es gibt sehr unterschiedliche Formen von Machtgefälle zwischen Menschen. Viele davon sind verfestigt durch Strukturen, Sozialisation, Erwartungs- haltungen und Rollen usw.
 

Plenum?
Konsens?

Problem: Es wird zwar behauptet, dass durch Konsens die Gleichberechtigung gefördert und Minderheiten geschützt werden. Tatsächlich eröffnen Konsensprozesse aber gleichzeitig neue Manipulations- möglichkeiten, vor allem bei der Formulierung der Entscheidungsfrage.
Problem: In kleinen Runden ist Streiten oft noch gleichberechtigt möglich, wenn alle mit aufpassen, ob Dominanzen auftreten. Bei größeren Treffen dagegen setzen sich dominantes Reden, Taktieren usw. oft gnadenlos durch. Streit fördert diesen Verlust von Rücksicht zusätzlich.

Lösung: Das Instrument der Fishbowl hat sich für größere Streitdebatten bewährt. Es klappt nicht immer, aber doch recht oft. Podiumsdiskussionen, Plenardiskussionen um strittige Punkt vor einer Abstimmung sowie (selbst-)kritische Reflexionen z.B. nach Aktionen können in dieser Form gut laufen.
Lösungen: Die Auseinandersetzung mit Herrschaftsformen kann den Blick schärfen, Machtstrukturen im Alltag und in der Kommunikation zwischen Menschen zu erkenne. Die Herrschaftsbrille aufsetzen ist angesagt ... Entscheiden

Problem: Mitunter liegt eine Frage an, die entschieden werden muss. Das sollte allerdings als erstes genau geprüft werden, ob eine Vereinheitlichung per Abstimmung wirklich nötig ist - oder ob nicht mehrere Lösungen neben-/miteinander bestehen können.

Lösungen: Es hilft, wenn sich dann nur die damit auseinandersetzen, die es auch interessiert. Also aufteilen, nicht im Plenum nacheinander alle Fragen abstimmen. Aber auch wenn es nur weniger sind, stellt sich die Frage der Entscheidungsformen.
Problem: Vor allem in Gruppen mit basisdemokratischem Anspruch steht das Plenum im Zentrum der Entscheidungsfindung. Aber gerade da wirken sich Dominanzverhältnisse besonders krass aus.

Lösungen: Entscheidungen dezentralieren (was geht wirklich alle an?). Einheit aufheben (Vielfalt und mehrere Lösungen zulassen, statt dessen Kommunikation und Kooperation fördern).
Lösungen: Wie beim Plenum, also Autonomie und Vielfalt statt Abstimmung. Transparentes Verfahren der Fragestellung.
Problem: Für viele Aktivitäten sind Ressourcen nötig (Geräte, Geld, Räume, Wissen, Kontakte, Adressen, Verbrauchsmaterial ...). Der Zugang dazu ist je nach hierarchischer Position in der Gruppe, Vernetzung mit anderen oder eigenem Reichtum sehr unterschiedlich.
Offene Plattformen

Lösung: Aufbau offen zugänglicher Arbeitsinfrastruktur (nicht Leihgemeinschaften, sondern offene Werkstätten und gemeinsame Ressourcen).
Und viel, viel mehr Methoden, z.B. für kreatives IdeensammelnProblem: Camps, Kongresse usw. sind oft unübersichtlich. Das erschwert für Einzelne, alles zu überblicken und auf Entscheidungen Einfluss zu nehmen. Macht wird vor allem über Vereinnahmung, Regeln und Definitionsmacht ausgeübt, weil direkte Hierarchien nicht mehr funktionieren.

Große Treffen

Zerlegen des Gesamten in kleine Einheiten (Plattformen, Barrios, Kleingruppen usw.), die selbstorganisiert sind. Horizontale Kooperation der Teile statt zentrale Steuerung. Problem informeller Eliten bleibt aber.
Problem: Häuser und Plätze unterliegen der Logik des Eigentums, aus dem sich das Hausrecht ableitet - eine totalitäre Beherrschungsform des konkreten Areals. Die Inhaber*innen des Hausrechts sind privilegiert und können sanktionieren. In "linken" Räumen wird das Hausrecht in der Regel intensiv genutzt statt abgeschafft.
Häuser und Plätze

Lösung: Erstens das Hausrecht durch geschickte Verträge eliminieren (siehe Stiftung FreiRäume), zweitens den Verkauf der Flächen oder Häuser an Privatbesitzer*innen ausschließen.
HierarchNIE!-Reader

72 Seiten voller Tipps, Methoden- beschreibungen und einleitender Texte zu den Grundlagen von Dominanz in Gruppen, dem Blick durch die "Herrschaftsbrille" usw. (A4 groß)

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Übersicht über die Themen des Readers

Über sich selbst nachdenken ... Übersetzungsprojekt ... diese Texte, die Ausstellungstafeln und die Methoden- beschreibungen des Readers sollen in möglichst viele Sprachen übersetzt werden. Jeder neu übersetzte Text bringt das Ganze ein Stück weiter. Hast Du Lust? Dann gucke hier ... HierarchNIE!

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