Offener Raum

NACHHALTIGKEIT WIRTSCHAFTEN: PROFIT AUF DAUER

Einleitung


1. Einleitung
2. Was ist Nachhaltigkeit?
3. Nachhaltige Wirtschaft & Konzerne
4. Kritik der Nachhaltigkeitsdebatte
5. Links und Materialien

Heiteres Zitateraten: Aus welchem Dokument stammen diese Zitate?
Zu Atomkraft: "Die Staaten sollen, ... c) eine sichere Zwischenlagerung, Beförderung und Endlagerung radioaktiver Abfälle ... in allen Ländern, insbesondere aber in den Entwicklungsländern, durch Erleichterung der Transfer einschlägiger Technologien an diese Länder und/oder durch Rückgabe der Strahlungsquellen an den Lieferanten nach beendetem Gebrauch ... fördern"

Zur Gentechnik: "Als innovativer, wissensintensiver Forschungsbereich bietet sie eine Vielzahl nützlicher Verfahrenstechnologien für vom Menschen vorgenommene Veränderungen der DNS (Erbgut), oder des genetischen Materials in Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen, deren Ergebnis überaus nützliche Produkte und Technologien sind".

Zu Welthandel: "2.37 ... wichtigstes Ziel wäre die Vereinfachung oder Beseitigung der Beschränkungen, Vorschriften und Formalitäten, welche in vielen Entwicklungsländern die Gründung und Führung von Unternehmen erschweren, verteuern und verzögern ..."

Zu "indigenen Bevölkerungsgruppen": "Ihre Fähigkeit zur uneingeschränkten Mitwirkung an einem auf eine nachhaltige Entwicklung ausgerichteten Umgang mit ihrem Land hat sich aufgrund wirtschaftlicher, sozialer und historischer Faktoren bisher als begrenzt erwiesen."
(Lösung am Ende des fünften Teils dieses Textes)


Die Idee der Nachhaltigkeit wurde in den 90er Jahren mit erheblichem, propagandistischem Aufwand verbreitet. Ausgangspunkt war nach dem Brundtlandreport, der die globalen Umweltdebatten mit diesem Begriff speiste, die Weltumweltkonferenz in Rio. Obwohl sich deren Abschlusspapier "Agenda 21" als neoliberales Kampfpapier zeigt und viele nach dem Abschluss 1992 von einem Fehlschlag sprachen, setzte sich Mitte der 90er Jahre eine veränderte Betrachtungsweise durch. Zwar blieb es dasselbe Ereignis, aber - gefüttert mit staatlichen Fördergeldern - plötzlich wurde aus dem Fehlschlag ein Hoffnungszeichen. Immer häufiger wurde der "Geist von Rio" beschworen, alle zehn Jahre findet seitdem Nachfolgekonferenzen statt, die in der Tat ihrem Vorbild gleichen: Es kommt nichts Sinnvolles heraus. Die Nachhaltigkeit ist jedoch davon unabhängig zur zentralen Denkfigur der Umweltdebatte geworden.

Beispiel: Film "Zeit für Utopien"
Der Film ist eine Zumutung - trifft aber den Zeitgeist. Alle Vorschläge sind keine Utopien, sondern real. Der Titel ist bereits eine Überhöhung. Aber auch als reale Beispiele sind sie eher auf der untersten Skala dessen angesiedelt, was überhaupt eine Veränderung darstellen würde. Einfachstes Kleinklein wird zu Hoffnungsprojekten aufgebauscht. Das ist das, was das Bildungsbürger*innentum gerade will: Sanftes Einlullen, dass kleine Sachen schon viel retten, damit mensch den eigenen Lebensstil und vor allem die eigene Verantwortung durch die liebgewonnenen Parteien und Firmen der eigenen Klientel nicht in Frage stellen - und vor allem nicht selbst aktiv werden muss.


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