Offener Raum

ZWANGSPSYCHIATRIE STILLLEGEN! AKTIONEN, ENTHÜLLUNGEN, GEGENSEITIGE HILFE

Stirnrunzeln ...


1. Aktionsideen
2. Schadenersatz fordern & Strafanzeigen
3. Gruppen, Netzwerke, Projekte, Kampagnen, Aufrufe
4. Berichte
5. Antipsychiatrie
6. Stirnrunzeln ...
7. Pippi Langstrumpf als Aufhänger

Wie überall geht auch bei Antipsychiatrie-Aktiven mal was schief oder es gibt Texte, Slogans oder Aktionen, die eher Kopfschütteln denn Zustimmung hervorrufen. Zu einer guten Vernetzung, Organisierung und Aktionsfähigkeit gehört auch die Selbstkritik. Die soll hier zumindest an Beispiele erfolgen ...

Unerträgliche Gleichsetzungen mit Nazi-Brutalitäten
Slogan in einem Blog am 6.4.2015: "Zwangspsychiatrie schlimmer als Inquisition oder Holocaust" ... und gleich noch einer drauf: Ein kritischer Kommentar unter dem Text mit diesem Slogan wurde zensiert - was die Mächtigen können, können ihre Kritiker_innen auch!

Gesteigert: Sogar schlimmer als Holocaust!
Zitat von Edmund Schönenberger vom Verein PSYCHEXODUS, aus einer Mail am 12.1.2021
Ich bin mir absolut sicher, dass die globale Zwangspsychiatrie der letzten 140 Jahre die Inquisition oder den Holocaust - auch was die Zahl der Toten anbelangt - weit in den Schatten stellt.

Mal wieder nur begrenzt hilfreich: NGOs
Wie bei anderen Themen auch, stehen die (spenden- und fördermittelorientierten) großen Verbände eher zwischen den Stühlen. Sie betreiben Politikberatung, um das Unerträgliche ein klein bisschen besser zu machen, aber damit auch zu legitimieren. Sie optimieren das grundlegend Falsche. Und sie schielen stets nach Spenden und Fördermitteln. Das beschränkt sie in ihren Möglichkeiten.

Aus einem Mailwechsel zwischen Rene Talbot (Werner-Fuss-Zentrum) und Michael Huppertz (Amnesty International), 2016
AI: Der Unterschied zwischen Ihrer und meiner (und ich vermute in dem Netzwerk Heilberufe konsensfähigen) Position besteht darin, dass wir davon ausgehen, dass es sinnvoll ist von psychischen Erkrankungen zu sprechen, effektive Therapien zu entwickeln und in besonderen Situationen auch über die Betroffenen hinweg zu entscheiden, z. B. weil sie nicht in der Lage sind, ihre Situation und die therapeutischen Möglichkeiten zu erfassen. Nicht jede Zwangsmaßnahme wäre also für mich eine Menschenrechtsverletzung.
WFZ: Auch habe ich nichts gegen die Entwicklung von Therapien und Bestrebungen zur Verbesserung der Situation von Menschen mit psychischen Problemen, aber nur unter der ausnahmslosen Voraussetzung, dass diese nicht gegen den erklärten Willen eines Menschen durchgeführt werden. In diesem Zusammenhang verweise ich ausdrücklich auf die Ungleichbehandlung gegenüber somatisch erkrankten Menschen, die zu jedem Zeitpunkt das Recht haben, ärztliche Maßnahmen abzulehnen, auch wenn die zugrunde liegende Erkrankung bei Nicht-Behandlung sicher mit großen körperlichen Schäden oder sogar mit dem Tod endet. Zudem muss sich ein somatisch erkrankter Mensch, der eine lebensrettende Behandlung ablehnt, wegen seiner Entscheidung gegenüber keinem Arzt oder weiteren Dritten für seinen geistigen Zustand rechtfertigen oder muss sich deswegen auf seinen geistigen Zustand untersuchen lassen.

Die ganze Chronologie der Debatte zwischen WFZ und Amnesty

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