Offener Raum

MEINUNGEN ÜBER DEN 11.9.2001

Vorher geschrieben ... „Weil wir gehasst werden“ -  Terrorismus und USA


1. Offener Brief an alle Menschen dieser Welt
2. Heidelberger Flugblatt
3. Aufruf aus Leipzig „Jetzt aufstehen - Stoppt den Krieg“
4. Auswahl aus sehr, sehr vielen Mails auf der Hoppetosse-Mailingliste
5. Sie versuchen es noch einmal
6. Kreuzzug gegen den Terrorismus?
7. Seid Ihr sicher?
8. Interview mit den "Ärzten"
9. Gegen Repression und Polizeiterror
10. Die USA unter Feuer...
11. Leichen pflastern ihren Weg: Imperialistische Generalmobilmachung
12. Declaración de Cochabamba ++ Erklärung von Cochabamba
13. Solidarität mit den Opfern! Kampf den Kriegstreibern!
14. Terror  der  Wirtschaft ++ Wirtschaft  des  Terrors
15. Den eigenen Mördern Steuern zahlen
16. gegen eine vermeintlich antideutsche relativierung von auschwitz (von der gruppe sinistra)
17. Seid Ihr sicher? (aus der FAU)
18. DIE RÜCKKEHR DER ASSASSINEN
19. Japan-RAF oder CIA ?
20. WELTHANDEL UND WORLD TRADE CENTER
21. IST DAS DER COUP D ETAT ??? Pearl Harbour oder Reichstagsbrand?
22. Die USA unter Feuer...
23. Leichen pflastern ihren Weg: Imperialistische Generalmobilmachung
24. PEOPLES´ GLOBAL ACTION (PGA)
25. Sozialismus oder Barbarei - EXTRA
26. Brot, Bomben und Lügen
27. Vorher geschrieben ... „Weil wir gehasst werden“ -  Terrorismus und USA
28. Zivilisation?
29. Islam und Antikapitalismus
30. Mehr Meinungen und Texte

Robert Bowman flog 101 Kampfangriffe in Vietnam. Heute ist er Bischof derVereinigten Katholischen Kirche in Melbourne Beach, Florida/USA.Seine Stellungnahmezum Phänomen terroristischer Angriffe auf die USA
erschien bereits im Frühjahr 1999 in „DER PFLUG“ (eine Publikationder Bruderhöfe).
„Wenn wir uns weiterhin über die wahren Hintergründe des Terrorismustäuschen lassen, wird er uns so lange weiter bedrohen, bis wir vernichtetwerden. Die Wahrheit ist, dass keine unserer tausend Atomwaffen uns vordieser Bedrohung schützen kann. Kein Star-War-System - ganz egal,wie technisch hoch entwickelt, ganz egal, wie viele Milliarden Dollar hineingestecktworden sind - kann uns vor einer Atomwaffe schützen, die in einemSegelboot oder in einer Cessna, in einem Koffer oder in einem Mietwagenankommt. Nicht eine einzige Waffe in unserem riesigen Arsenal, nichtein Cent der 270 Milliarden Dollar, die wir jährlich für so genannteVerteidigung ausgeben, kann uns gegen eine Terroristenbombe schützen.Das ist eine militärische Tatsache. Als Oberstleutnant im Ruhestandund jemand, der häufig Vorträge zum Thema nationale Sicherheitgibt, habe ich oft den Psalm 33 zitiert:
„Wenn ein König in der Schlacht den Sieg erringt, dann verdankter das nicht seiner großen Armee; und wenn ein Krieger heil davonkommt,dann liegt es nicht an seinen starken Mus-keln.“
Die Frage ergibt sich: Was können wir dann tun? Gibt esdenn nichts, wodurch wir unseren Bürgern Si-cherheit bieten können? Doch! Aber um das zu begreifen, müssen wir die Wahrheit überdie Bedro-hung kennen. Als Präsident Clinton dem amerikani-schenVolk erklärte, warum wir Afghanistan und den Sudan bombardierten,sagte er nicht die Wahrheit.
Er sagte, wir wären das Ziel des Terrorismus, weil wir fürDemo-kratie, Freiheit und Menschenrechte stehen. Unsinn! Wir sinddas Ziel der Terroristen, weil unsere Regierung fast weltweit fürDiktatur, Sklaverei und Ausbeutung steht. Wir sind das Ziel der Terroristen,weil wir gehasst werden. Und wir werden gehasst, weil unsere Regierunghassenswerte Taten begangen hat. In wie vielen Ländern haben die Vertreterunserer Regierung Führer, die von der Bevölkerung gewähltwaren, abgesetzt und durch Militärdiktatoren ausgetauscht, die nichtsanderes als Marionetten und bereit waren, ihre eigenen Bürger an amerikanischeGroßkonzerne zu verkaufen. Wir taten dies im Iran, als die US-Marineund das CIA Mossadegh absetzten, weil er die Ölindustrie nationalisierenwollte. Wir ersetzten ihn durch den Schah und wir bewaffneten, trainiertenund bezahlten dessen gehasste Geheimpolizei, die die Menschen im Iran versklavteund terrorisierte, nur um die finanziellen Interessen unserer Ölkonzernezu schützen. Ist es da ein Wunder, dass es Leute im Iran gibt, dieuns hassen? Wir taten dies in Chile. Wir taten dies in Vietnam. Und esist noch nicht so lange her, da versuchten wir es auch im Irak zu tun.Und natürlich, wie oft haben wir es in Nikaragua getan und in allden anderen latein-amerikanischen Bananenrepubliken? Wieder und wiederhaben wir angesehene Führer verdrängt, die den Reichtum des Landesunter den Leuten, die dafür gearbeitet haben, verteilen wollten. Wirersetzten sie durch mörderische Tyrannen, die ihre eigenen Leute verkauften,sodass der Reichtum des Landes durch Konzerne wie Domino Sugar, Folgersund Chiquita Banana ausgebeutet werden konnte.
In einem Land nach dem anderen hat unsere Regierung Demokratie vereitelt,Freiheit unterdrückt und ist auf den Menschenrechten herumgetrampelt.Deswegen wird sie rund um die Welt gehasst. Und deswegen sind wir das Zielder Terroristen.
In Kanada genießen die Menschen Demokratie, Freiheit und Menschenrechte;ebenso die Menschen in Norwegen und Schweden. Hast du schon mal von einerkanadischen Botschaft gehört, die bombardiert wurde? Oder von einernorwegischen oder schwedischen?
Wir werden nicht gehasst, weil wir Demokratie ausüben, Freiheitschützen oder die Menschenrechte unterstützen. Wir werden gehasst,weil die amerikanische Regierung diese Dinge den Menschen in den Dritte-Welt-Ländernversagt, deren Rohstoffe von unseren Großkonzernen begehrt werden: Der Hass, den wir säten, ist zurückgekommen, um uns in der Formdes Terrorismus zu bedrohen - und in der Zukunft:
Atomterrorismus!
Sobald die Wahrheit erkannt ist, warum diese Bedrohung besteht, wirddie Lösung klar: Wir müssen unsere Richtung ändern. UnsereAtomwaffen loszuwerden - gegebenenfalls einseitig - wird unsere Sicherheiterhöhen, und eine drastische Änderung unserer Außenpolitikwird sie garantieren. Anstatt unsere Söhne und Töchter um dieWelt zu schicken, um Araber zu töten, damit wir das Öl, das unterderen Sand liegt, haben können, sollten wir sie senden, um deren Infrastrukturwieder in Stand zu setzen, reines Wasser zu liefern und hungrige Kinderzu füttern. Anstatt damit weiterzumachen, tagtäglich Hundertevon irakischen Kindern durch unsere Sanktionen umzubringen, sollten wirden Irakern helfen, ihre Elektrizitätswerke, ihre Wasseraufbereitungsanlagenund ihre Krankenhäuser wieder aufzubauen - all die Sachen, die wirzerstörten und deren Wiederaufbau wir verhinderten.
Anstatt Terroristen und Todesschwadronen auszubilden, sollten wir dieSchool of Americas schließen. Anstatt Aufstand, Zerrüttung,Mord und Terror weltweit zu unterstützen, sollten wir den CIA abschaffenund das Geld Hilfsorganisationen geben.
Kurzum, wir sollten Gutes tun anstelle von Bösem.
Wer würde versuchen, uns aufzuhalten?
Wer würde uns hassen?
Wer würde uns bombardieren wollen?
Das ist die Wahrheit, die die amerikanischen Bürger - und die Welt - hören müssen.“

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