Offener Raum

WAS IST DIE PROJEKTWERKSTATT?

Was soll das Ganze? Ein Versuch, die Projektwerkstatt zu beschreiben ...


1. Projektwerkstatt - Ein Kurzüberblick
2. Was soll das Ganze? Ein Versuch, die Projektwerkstatt zu beschreiben ...
3. Was bieten die vielen Räume und Werkecken?
4. Haus, Räume und Ausstattung mitgestalten
5. Kein "Schöner wohnen" in der Aktionsvilla Kunterbunt! Aber Platz zum widerständigen Leben!
6. Raus aus dem eigenen Sumpf - das Haus als Sprungbrett ins Drumherum
7. Formales, weitere Infos und der PGP-Key
8. Spenden, Ausstattung, Finanzen ...

Die Projektwerkstatt zu beschreiben, ist nicht einfach. Sie ist der gegenkulturelle Versuch, als offene Aktions- und Projektplattform mehrere verschiedene Ziele miteinander zu verbinden. Im Mittelpunkt steht das politische Aktionshaus mit seinen Werkstätten (Holz&Metall, Layout&Druck, Sabotage&Aktion, Theater&Film usw.), den großen Archiven und Bibliotheken sowie mehreren Räumen für Treffen und Veranstaltungen. Um das alles optimal nutzbar zu machen, laden ein Seminarhaus (für extra angemeldete Seminare und Gruppen) und das Vorderhaus mit Platz für kleine Gruppen und Einzelpersonen zum Verweilen ein - für ein paar Stunden, Tage oder länger, je nachdem, wie lange Veranstaltungen dauern, an politischen Aktionen geschraubt wird usw. Rundherum findet Ihr einen phantastischen Rahmen durch kreative Räume, viel Wissen und Material für politisches Handeln und die Ausstattung mit guter Wärmedämmung, manch Fußboden- und Lehmwandheizung, Solardächern, Regenwassernutzung, meist prall gefüllten Kellerräumen voll containerten oder selbst geernteten Lebensmitteln - ach, und noch viel mehr.

Da der Raum kraft seiner Bestimmung, dem Willen der Erschaffenden und zusätzlich durch formale Verträge jede äußere Ordnung und innere Hierarchie zurückweist, um stattdessen ein Leben und Agieren aus freier Selbstorganisierung zu garantieren, gibt es keine Möglichkeit, das Haus und sein Weise "objektiv" darzustellen. Projektwerkstatt ist im übertragenen Sinne pure Quantenmechanik: Die Wirklichkeit entsteht erst durch Augen des*r Betrachter*in. Will heißen: Alles sind Möglichkeiten. Die Projektwerkstatt ist das, was Menschen für sich im Haus entdecken oder draus machen. Das kann sehr viel sein, denn überall bieten sich Handlungsmöglichkeiten. Das Haus ist eine riesige Werkstatt für politische Aktion. Egal ob anketten oder klettern, lernen, recherchieren, eine Broschüre layouten oder sogar drucken, Veranstaltungen oder Besprechungen durchführen, ein Theater proben oder Fakes verfassen: Für alles sind die Arbeitsmaterialien und Räume da. Ob allein, zu dritt oder 20 Leute, ob vier Stunden, ein Wochenende oder drei Monate, ob selbstversorgt oder mitlebend im Haus - alles geht.

Wie Ihr das macht, ist Eure Sache. Niemensch muss gefragt werden und niemensch kontrolliert Euch. Ihr könnt fragen, Euch helfen lassen, auf die vielen kleinen Schilder oder längeren Bedienungsanleitungen achten. Wir empfehlen das auch, aber zwingen niemensch, auch wenn uns oft die Haare zu Berge stehen, wie schnell manche Menschen Räume durcheinander bringen, Geräte zerstören oder Ressourcen verbrauchen, weil sie einfach drauflos wurschteln. Ihr könnt allein agieren, als Gruppe abgeschottet bleiben oder Euch mit anderen vernetzen, mit anderen kooperieren, selbst andere unterstützen oder beraten. Ihr müsst das aber selbst tun, Kontakt aufbauen, kommunizieren. Kein Vorstand, Hausmeisti oder Plenum wartet darauf, Euch das Leben fremd zu bestimmen. Das ist die Idee des offenen Raumes, einer Art experimentelle Zone und Gegenkultur zu dem gelenkten Leben in Familien, Schule, an der Uni, am Arbeitsplatz, in der Welt der Fernsehprogramme, Apps und Youtubefilme. Dass in diesem Experiment des Lebens jenseits von Hierarchien, Eigentum und Regeln viele fremdeln, ist völlig logisch, denn nicht nur das Haus und sein Innenleben kollidieren mit der Wirklichkeit, sondern auch die Menschen. Dabei ist das nicht deren "Schuld", sondern in der Regel Folge gesellschaftlicher Verhältnisse, die Menschen prägen und auf bestimmte Erwartungshaltungen, Lebenskulturen usw. zurichten. Was aber nichts nützt ... Die bisherigen Phasen mit mehreren Menschen, die dauerhaft in der Projektwerkstatt leben und agieren, waren einige Jahre schwungvoll und kreativ, verloren sich dann aber in alle möglichen Richtungen. Waren einige schlicht ausgebrannt, versuchten es andere doch mal mit einem Studium oder Job, spezialisierten sich auf das ständige Stellen von Geldanträgen bei staatlichen Stellen oder ließen sich von NGOs kaufen. Das ehemalige Antiknastaktivistis heute in genau diesem Apparat arbeiten, stellt dann nur den Höhepunkt solcher Prozesse dar, die wie ein Naturgesetz das Leben in der Projektwerkstatt prägen.
  • Extraseite zur Hoffnungen, Enttäuschungen und aktuellen Vorschlägen zum Leben in der Projektwerkstatt

Fangen wir aber in der "richtigen" Reihenfolge an: Zuerst das, was diese "Villa Kunterbunt des kreativen Widerstandes" Euch bietet. Dieses faszinierende Haus ist eine ideale Plattform, politische Aktionen vorzubereiten, sich Knowhow dafür zu besorgen, zu recherchieren, zu basteln, zu schweißen, zu üben ...
Danach stellen wir vor, wie Ihr das Haus mitgestalten könnt - von der einmaligen Handlung bis zum längeren Mitwirken. Ob sich daraus, dass wieder mehr Menschen die Unabhängigkeit selbstorganisierter Aktion ausleben wollen, dann wieder eine Perspektive für ein festeres Team in und um die Projektwerkstatt ergibt, werden wir sehen.

Vorab aber mal ein Blick in das Haus und auf die Umgebung:

Mehr Infos
Wer mehr erfahren will, kann einfach anrufen oder auch vorbeikommen. Es lohnt sich, einfach zu wissen, was in dem Haus steckt, um es selbst bei Bedarf nutzen zu können. Viele Infos über das Haus, seine Einrichtung, die Seminarunterkunft und die vielen Projekte finden sich im Internet.

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