Offener Raum

MORAL & RELIGION

Religion


1. Entwertung aller Werte
2. Religion
3. Wahrheit und Subjektivität
4. Wahrheitsliebe von "links", Anarch@s und anderen
5. Links

Religion und Mensch

Glaube statt eigener Meinung
Aus Gröhe, Hermann (MdB), "Wiederkehr der Religion?", in der evangelischen Kirchenzeitung "chrismon", Nr. 8/2006 S. 10)
Theologische Reflexion und das Miteinander in der Gemeinde bewahren uns dabei vor der Gefahr, unsere subjektiven Erfahrungen überzubetonen.

Religion und Macht

Frantz Fanon (1981), "Die Verdammten dieser Erde", Suhrkamp-Verlag in Frankfurt (S. 56)
Die kolonialistische Bourgeoisie wird in ihrem Beruhigungswerk von der stets dienstbereiten Religion unterstützt. Alle Heiligen, die die zweite Wange hingehalten, Beleidigungen vergeben, sich nicht gerührt haben, als sie angespuckt und beschimpft wurden, werden zu Vorbildern erklärt.

Zu Kirchenbauten und anderem Protz, Produktivkraftverschwendung, früherer Zwangsarbeit zur Gotteshuldigung usw.
Aus Norbert Bolz, "Glanz liegt über der Stadt" (zur Frauenkirche in Dresden) in: Chrismon 10/2005 (S. 44)
Der Protestantismus kann hier viel von der katholischen Kirche lernen. Denn was auch immer man von der unendlichen Inszenierung des Glaubens ohne Worte bei den Großereignissen in Rom und Köln halten mag - der Eventcharakter der religiösen Erfahrung ist überdeutlich geworden. Und hier kann die sündenstolze, unsichtbare protestantische Innerlichkeit nicht mithalten, wenn sie nicht ihrerseits die Kraft zur Repräsentation unter Beweis stellt. Da die protestantische Kirche nun aber die Kraft zur Repräsentation nicht in einer Person verdichten kann, muss sie auf die große Rhetorik der Architektur setzen. ...
die Dresdener Frauenkirche als protestantisches Pendent zum Kölner Dom ... oder, für noch Ehrgeizigere, als protestantischen Petersdom. ...
Dieses Remake einer städtischen Ikone ist zum Glück kein Einzelfall. Ähnlich spektakuläre Fälle dürfen wir uns von der Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses erhoffen. ... Offenbar braucht unsere Gesellschaft Kultorte gerade deshalb, weil es immer unwichtiger wird, wo jemand wohnt. ...
Der Kampf um die Aufmerksamkeit der Bürger wird durch die großen urbanen Ikonen entschieden. Das haben uns die Terroristen des 11. September ins Bewusstsein gebrannt. Der Angriff galt ja der Ikone des Weltkapitals.


Führer und Religion

Aus der Rede von Hugo Chavez, Staatschef von Venezuela, vor der UN-Vollversammlung über US-Aggressionen, dokumentiert in: Junge Welt, 23.9.2006 (S. 3)
Ein weiterer Mißbrauch und Angriff, den wir aus Venezuela als einen – sogar persönlichen – Angriff des Teufels zu registrieren beantragen. Es riecht nach Schwefel, aber Gott ist mit uns. Eine gute Umarmung und Gott schütze Sie alle.

Religion und Staat

Christlicher Fundamentalismus an Gießener Schulen
Aus "Ministerin lässt Wissenschaftsgegner weiter unterrichten", in: FR 21.9.2006 (S. 1)
Gott schuf die Dinosaurier am sechsten Tag, also haben sie gleichzeitig mit den Menschen gelebt. Der Grand Canon entstand durch die Sintflut. Die Erde ist 6000 Jahre alt. Was nach Bibelunterricht klingt, stammt aus dem Fach Biologie zweier Schulen im hessischen Gießen, die eine privat und christlich, die andere staatlich.

Kritik und Zitate zur Religion im Internet

Im Original: Humanismus als Religion
Aus dem Vorwort zu Groschopp, Horst: "Humanismusperspektiven", Alibri in Aschaffenburg (S. 8)
Diese Ansicht haben die Mitglieder des Humanistischen Verbandes Deutschlands (HVD) gemeinsam mit anderen international agierenden humanistischen Verbänden zu ihrer „Weltanschauung" gemacht, weil dies - besonders in Deutschland - sowohl verfassungsrechtlichen Vorgaben als auch eigenen Orientierungsbedürfnissen folgt.

Aus Schilt, Jaap, "Humanismus als Bekenntnis begreifen" in: Groschopp, Horst: "Humanismusperspektiven", Alibri in Aschaffenburg (S. 84)
Humanisten schrecken häufig vor dem Bekenntnisbegriff zurück, weil er so stark mit Religion verglichen wird. Humanisten glauben nicht, so meinen sie, „weil es absurd ist". Sie setzen lieber auf rational gestützte Plausibilität. Ich bin aber davon überzeugt, dass der HVD nur als Gemeinschaft mit einem klaren, gelebten Bekenntnis die Traditionslinien des europäischen Humanismus wirkungsvoll mit seiner Arbeit verknüpfen und gegenüber den Kirchen eine wichtige gesellschaftliche Rolle spielen kann.


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