Sand im Getriebe

2006: GEN-GERSTEFELD ÖFFENTLICH "BEFREIT"!

Weitere Aktivitäten


1. Das war die Ankündigung
2. Innenpolitik versus Forschungspolitik?
3. Dann der Aktionstag: Attacke auf das Versuchsfeld am 2. Juni 2006
4. Hessischer Verfassungsschutzbericht 2006
5. Weitere Aktivitäten
6. Die Folgen und das Ende des Versuchs
7. Links

Die Lage nach der Feldbefreiung
Am Freitag, 15.30 Uhr, attackierten vier Menschen das Genversuchsfeld in Gießen am Alten Steinbacher Weg. Das Ziel war nicht in erster Linie die vollständige Zerstörung, sondern vielmehr eine symbolische Handlung, ein Ausdruck des Widerstandes gegen die auf Macht- und Profitinteressen ausgerichtete Technologie. Weitere Menschen beteiligten sich mit anderen Aktionen. Sechs Menschen wurden festgenommen, vier dem Richter vorgeführt, zwei von diesem trotz fehlender Begründung und offenbar auf Anweisung aus der Polizeiführung für mehrere Tage in das zentrale Polizeigewahrsam nach Frankfurt verbracht.
Wenige Stunden später verbot die Stadt Gießen mit windigen Gründen die in der Nähe des beschädigten Genversuchsfeldes stehende mehrtägige Mahnwache. Die Polizei, die offenbar genau darauf wartete und hoffte, räumte die für den ersten Tag schon im Abbau befindliche Mahnwache mit erheblicher Mannschaftsstärke rabiat ab.
Vier FeldbefreierInnen erhielten am Folgetag mehrmonatige Aufenthaltsverbote für den gesamten Südosten der Stadt Gießen.
In den Medien begann die typische Hetze der getroffenen Eliten. Den AktivistInnen wurde eine sachliche Begründung abgesprochen, sie wurden als ChaotInnen diffamiert. Mehrere Journalisten und Parteivertreter griffen zudem den Hessischen Rundfunk an, dass dieser sich erdreistet hätte, einen Filmmitschnitt der Aktion ausgestrahlt zu haben. Der regionale SPD-Chef Schäfer-Gümbel verstieg sich sogar zu der Forderung, dass bestimmte Personen überhaupt nicht mehr von den Medien beachtet werden sollten. Seine Stellungnahme ist ein offensives Einfordern von Zensur gegenüber Andersdenkenden.
Eine Woche nach der teilweise geglückten Feldbefreiung ist die Lage damit offen. Die von den Polizeimaßnahmen und dem Verbot der Mahnwache Betroffenen haben unabhängig voneinander Beschwerden eingereicht. Die Diskussion um das Genversuchsfeld hat an Schärfe gewonnen. Die Universität Gießen hat inzwischen Strafantrag eingereicht und damit nach der Aussaat der Gengerste per Sofortvollzug und der intensiven Bewachung mit Polizei und Sicherheitsdiensten zum dritten Mal gezeigt, dass sie von Dialog redet, aber anders handelt.
Überregional soll die Idee der Feldbefreiungen verbreitet werden. Gleichzeitig mit der Feldzerstörung in Gießen handelten Menschen in Oberboihingen (Baden-Württemberg) ähnlich. Für das letzte Juliwochenende dieses Sommers ist eine weitere Feldbefreiung der Initiative „Gendreck-weg“ angekündigt. AktivistInnen aus Gießen haben ihre Mitwirkung angekündigt. Solche Aktionen sind in Deutschland noch ganz am Anfang. In anderen Ländern wie Frankreich oder noch stärker Indien beteiligten sich Tausende Menschen an Feldbefreiungen.

Verschiedene politische Kreise krakeelten dagegen rum. Unterstützung bekam das Lager der VersuchsbefürworterInnen von gentechnikkritischen Strömungen, die die Spielregeln der Mächtigen unbedingt anerkennen und jede Form von Illegalität richtig schlimm finden ... u.a. griffen SPD und Grüne die "FeldbefreierInnen" scharf an. Sichtbar wurde dabei aber vor allem, dass sie genervt waren, dass unabhängige KritikerInnen agierten (siehe Presseseite).
Presseinfo von "FeldbefreierInnen" zu den politischen Nachbeben und mit Kritik an Angriffen von SPD und Grünen vom 18.6.06.

Diskussion am 8.6.2006 im Kino Traumstern
Nach dem Film "We feed the world" gab es im Kino Traumstern ein sog. Publikumsgespräch. Links der Ausschnitt aus einem Bericht der Gießener Allgemeinen, 10.6.2006 (S. 37).

8. Juni (19 Uhr): Filmstart "We feed the world" im Kino Traumstern mit anschließender Diskussion. Text von der Kino-Homepage:
Am Do. 8. Juni zum Start von WE FEED THE WORLD sind Gäste bei uns, die für Podiumsgespräche wie für viele weiterreichende Informationen zur Verfügung stehen, u.a. voraussichtlich von Klatschmohn Naturkost, dem Weltladen Gießen, einem Bio-Saatgutbetrieb und Demeter. Der Film läuft bei uns bis 13. Juni.

Rechtliche Auseinandersetzungen


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