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GENTECHNIK-LEXIKON

Gentechnik-Steckbrief: BDP


1. Teil C: Übersicht und die Player (Institutionen, Firmen, Lobbyisten ...)
2. Gentechnik-Steckbrief: KWS Saat AG
3. Gentechnik-Steckbrief: Syngenta
4. Gentechnik-Steckbrief: Monsanto
5. Gentechnik-Steckbrief: Bayer
6. Gentechnik-Steckbrief: BASF
7. Gentechnik-Steckbrief: BMELV
8. Gentechnik-Steckbrief: JKI
9. Gentechnik-Steckbrief: EFSA
10. Gentechnik-Steckbrief: BVL
11. Gentechnik-Steckbrief: ZKBS
12. Gentechnik-Steckbrief: BMBF
13. Gentechnik-Steckbrief: BfR
14. Gentechnik-Steckbrief: InnoPlanta & AGIL
15. Gentechnik-Steckbrief: FNL
16. Gentechnik-Steckbrief: BDP
17. Gentechnik-Steckbrief: TransGen
18. Gentechnik-Steckbrief: BioTechFarm
19. Gentechnik-Steckbrief: AgroBioTechnikum
20. Gentechnik-Steckbrief: IPK Gatersleben

Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP) ist Industrievereinigung und Lobbyverband derer, die Pflanzen züchten und damit möglichst viel Geld verdienen und Marktmacht erzeugen wollen. Er "engagiert sich in der EU, im Bund und in den Ländern. Er bündelt die Interessen seiner 130 deutschen Mitglieder, bei denen es sich um landwirtschaftliche und gartenbauliche Züchtungs- und Handelsunternehmen handelt. Seit fast 60 Jahren ist der BDP die berufsständische Vertretung der deutschen Pflanzenzuchtunternehmen." (Eigenwerbung)
Patente, Nachbaugebühren und mehr sind die typischen Themen des Verbandes mit Sitz in Berlin. Für die Patentanmeldungen hat der BDP seinen Mitgliedern eine eigene Serviceagentur zur Seite gestellt: "Die Gesellschaft für den Erwerb und die Verwertung von Schutzrechten (GVS) unterstützt die BDP-Mitglieder in Fragen rund um den Schutz des geistigen Eigentums." Es geht um maximalen Profit aus der Saatzucht - zuungunsten in der Regel der LandwirtInnen.

Verflechtungen
Im Vorstand sitzt mit Philipp von der Bussche (-->KWS-Vorstandschef) nur ein Vertreter eines Gentechnikkonzerns, dazu weitere aus Firmen, die auch mit gentechnisch verändertem Saatgut experimentieren oder handeln. Die politische Position hier ist aber eindeutig - obwohl es gute Gründe für konventionelle Züchter geben könnte, vor einer unkontrollierten Ausbreitung der gv-Saaten Angst zu haben. Sie haben aber im BDP kein Gewicht - wie in anderen Dach- und Lobbyverbänden auch.
Im vom BDP initiierten Informationskreis Gentechnik kommen Konzern-, Behörden-, Ministeriumsangestellte sowie ForscherInnen zusammen.
Eine Mitarbeiterin des BDP, Kerstin Mönch, gehört zu den aktivsten LobbyistInnen bei -->InnoPlanta und FGV.

Maßgeblich ist der BDP in einem weitern Netzwerk, das alle AkteurInnen der Agro-Gentechnik verbindet: Das Innovationsforum Pflanze. Es verfasste die "Petersberger Thesen" und ist ein weiterer Treffpunkt von GentechnikanwenderInnen in Universitäten, MitarbeiterInnen von Behörden, VertreterInnen privater Unternehmen aus der Pflanzenzüchtung und der Lobbyverbände. Anwesend waren 2009 Thomas Altmann und Andreas Graner vom IPK, ForscherInnen vom Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie, vom Forschungszentrum Jülich und von Fraunhofer-Institut, FirmenvertreterInnen von KWS, Bayer und weiteren Züchtern, Prof. Friedt, der an der Uni Gießen gv-Pflanzenversuche durchführt, Frank Ordon vom überall in den Seilschaften mitwirkenden Julius-Kühn-Institut und der Präsident des BDP, Kartz von Kameke.

Gentechnik
Gentechnik ist ein Thema von vielen. Der BDP sieht sich als Überbringer der guten Nachrichten vom Durchmarsch der Gentechnik, die nur durch böse FeldbefreierInnen und die faktenferne Politik in Deutschland gefährdet sei. Sonst gäbe es nur Gutes zu vermelden: "Grüne Gentechnik setzt sich weltweit durch" und "Grüne Gentechnik auch in Europa etabliert" liest sich das auf den Internetseiten des BDP.
Vehement fordert der BDP hohe Schwellenwerte, um Gentechnik problemfrei anbauen zu können. Als 2010 vielfach verunreinigtes Maissaatgut auftauchte, forderten mehrere Lobbyisten auf Initiative des BDP: "Der aktuelle Fall von vermeintlichen Spuren einer gentechnischen Veränderung in konventionellem Saatgut der Firma PIONEER HI-BRED zeigt erneut, dass Schwellenwerte für Saatgut dringend erforderlich sind. Umweltverbände fordern stattdessen das Unmögliche: Wer dem Verbraucher 100%ige Reinheiten verspricht, täuscht ihn vorsätzlich." (Pressemitteilung am 11.6.2010). An anderer Stelle: "Der BDP fordert die Bundesregierung auf, sich für die Festlegung praktikabler Saatgutschwellenwerte einzusetzen."

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