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GENTECHNIK-LEXIKON

Gentechnik-Steckbrief: KWS Saat AG


1. Teil C: Übersicht und die Player (Institutionen, Firmen, Lobbyisten ...)
2. Gentechnik-Steckbrief: KWS Saat AG
3. Gentechnik-Steckbrief: Syngenta
4. Gentechnik-Steckbrief: Monsanto
5. Gentechnik-Steckbrief: Bayer
6. Gentechnik-Steckbrief: BASF
7. Gentechnik-Steckbrief: BMELV
8. Gentechnik-Steckbrief: JKI
9. Gentechnik-Steckbrief: EFSA
10. Gentechnik-Steckbrief: BVL
11. Gentechnik-Steckbrief: ZKBS
12. Gentechnik-Steckbrief: BMBF
13. Gentechnik-Steckbrief: BfR
14. Gentechnik-Steckbrief: InnoPlanta & AGIL
15. Gentechnik-Steckbrief: FNL
16. Gentechnik-Steckbrief: BDP
17. Gentechnik-Steckbrief: TransGen
18. Gentechnik-Steckbrief: BioTechFarm
19. Gentechnik-Steckbrief: AgroBioTechnikum
20. Gentechnik-Steckbrief: IPK Gatersleben

Das Saatzuchtunternehmen KWS wurde im Jahr 1856 in Klein Wanzleben bei Magdeburg als Rabbethge & Gieseke OHG gegründet. Der auf Zuckerrübensaatgut spezialisierte Betrieb wurde bereits 1885 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und verbreiterte 1920 sein Sortiment durch die Aufnahme der Getreide-, Futterrüben- und Kartoffelzüchtung. Nach dem Krieg kam es 1945 zu einem Neubeginn in Einbeck, nachdem die hauseigene Saatgutbibliothek dorthin verbracht werden konnte. 1951 erfolgte die Erweiterung des Züchtungsprogramms um Mais-, Futter-, Öl- und Eiweißpflanzen, ab 1961 entstanden Tochter- und Beteiligungsgesellschaften in Europa und Übersee. Die Zusammenlegung der Getreidezüchtung Heine Peragis mit Lochow-Petkus erfolgte 1967/68. Im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung konnte die alte Zuchtstation in Klein Wanzleben zurückerworben und in die UNISEM in Vinnitsa (Ukraine) zurückgekehrt werden. 1999 wurde das Unternehmen in KWS SAAT AG umbenannt. KWS ist mit ca. 3.200 Mitarbeitern in etwa 70 Ländern weltweit aktiv. (Quelle: Wikipedia)

Schwerpunkte
Das Unternehmen ist ein reines Saatzuchtunternehmen, d.h. im Vergleich mit Agrokonzernen, die Chemikalien herstellen und vertreiben, eher klein. Im Saatgutbereich gehört es aber zu den Global Playern.

Gentechnik
Im Jahr 1972 wurde ein Labor für Zellbiologie eingerichtet und 1984 die PLANTA Angewandte Pflanzengenetik und Biotechnologie GmbH gegründet. KWS führte im Jahre 1993 eine ersten Freisetzungen mit gentechnisch veränderten Pflanzen in Deutschland, nämlich mit Zuckerrüben durch. Seit 2008 wurde mehrfach die gv-Zuckerrübe H7-1 ausgebracht, u.a. anderem im -->Schaugarten Üplingen. O-Ton KWS: "KWS konzentriert sich auf die Entwicklung von innovativem Saatgut für den Bedarf einer sich rasant wandelnden Gesellschaft."
Laut Konzernaussagen soll zukünftig verstärkt Saatgut für Energiepflanzen entwickelt werden.

Kooperationen und Joint Ventures
Die KWS kooperiert eng mit den multinationalen Konzernen -->Monsanto und -->BASF. Die derzeitige gentechnisch veränderte Zuckerrübe H7-1 ist eine Gemeinschaftsproduktion mit Monsanto. Sie enthält ein verändertes Gen, welches die Pflanze tolerant für das Totalherbizid Roundup macht. Das veränderte Gen sowie das Herbizid stammen von Monsanto. (Quelle: Wikipedia)

Verflechtungen
Im Beirat des -->JKI, das bei Genehmigungsverfahren beteiligt ist, wirkt der KWS-Aufsichtsratsvorsitzende Andreas Büchting mit, ebenso ist der Konzern in der Arbeitsgruppe „Anbaubegleitendes Monitoring gentechnisch veränderter Pflanzen im Agrarökosystem“ vertreten. Einmalig ist, dass mit Dr. Anja Matzk sogar eine Konzernangestellte in der eigentlich als unabhängige ExpertInnenkommission die Versuchsfelder begutachtenden ZKBS sitzt. Aufsichtsratschef Andreas Büchting ist derweil Mitglied im -->BioÖkonomieRat der Bundesregierung. Der spätere Chef des sachsen-anhaltinischen Geldgebers BIO Mitteldeutschland (danach bei -->BASF), Jens Katzek, war vorher Pressesprecher der KWS.
Inge Broer, Gentechnikprofessorin aus Rostock und Vorsitzende des hochverflochtenen Lobbyvereins FINAB, ist nach eigenen Angaben "seit 2000 Mitglied des Kuratoriums der Kleinwanzlebener Saatzucht KWS ".

Zitate
Vorstandschef Philipp von der Bussche über Gentechnikkritik (Rede auf dem innoPlanta-Forum): "jeder von uns weiß, dass in 10-15 Jahren diese ganze Art der Argumentation wird sozusagen dem Gelächter der Historie unterworfen sein" und "Ich sage, das aktive Tun, das risikobewusste Handeln und die Einführung des Fortschritts. Das ist die Verantwortung, das ist Moral – und das andere ist Unmoral."
Zum Umbruch von Äckern mit illegaler gv-Mais-Durchmischung: "Nur in Deutschland ist man so blöd und so wirtschaftlich vollkommen hirnrissig, ein zweifelhafter Befund von 0,03 führt tatsächlich im Juni zum Umbruch von Maisflächen. Das ist ein unglaublicher Vorgang."

Weitere erwähnenswerte Details
Als gentechnikkritische Gruppe ist die Initiative "KWS gentechnikfrei" stark auf den Konzern spezialisiert.

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