Keine A49

TIPPS ZUR NATURBEOBACHTUNG

Auswertung


1. Eulenkartierung
3. a.) Waldohreule (Asio otus)
4. b.) Sumpfohreule (Ario flammeus)
5. c.) Waldkauz (Strix aluco)
6. d.) Steinkauz (Athene noctua)
7. e.) Schleiereule (Tyto alba)
8. Methode
9. Auswertung

Zur Brutzeit kann davon ausgegangen werden, daß jedes Weibchen oder auch Männchen, besonders wenn das Exemplar beim zweiten Kontrollgang bestätigt wurde, zu einem Brutzeitterritorium gehört. In Zweifelsfällen sollte auf einen sicheren Brutnachweis mittels Jungen oder Eischalen zurückgegriffen werden. Brutnachweis und Brutzeitterritorien dürfen nicht verwechselt werden, denn nicht jedes Paar, das ein Territorium "absteckt", brütet auch! Brutnachweise und wenn möglich Jungenanzahl sind daher sehr wertvoll. Die Brutzeitterritorien sind als Index für den jährlichen Gesamtbestand anzusehen. Im Vergleich zu anderen Kartierungen, z.B. von Sing- oder Watvögeln, repräsentieren die Brutzeitterritorien gut den wahren Brutvogelbestand.
Im speziellen gelten als Brutzeitterritorien neben Brutnachweisen folgende Brutzeitfeststellungen in potentiellen Bruthabitaten: Waldohreule: m-Revierruf oder f-"Summen", Schleiereule: Revierruf "crüüüh" oder Anlage von Nahrungsdepots, Waldkauz: m-Revierruf oder f-Rufe und Steinkauz: m-Revierruf.
Wirklich wertvoll sind langfristige, mindestens zehnjährige, Untersuchungen. Die durchschnittliche Bestandsgröße und die langfristige Entwicklung können erst danach abgeschätzt werden, denn viele Eulenarten, vor allem die Waldohreule, haben kurzfristige Populationsmaxima und -minima. Diese sind zurückzuführen auf die enge Räuber - Beute - Beziehung zwischen Eulen und verschiedenen Mäusearten und die Auswirkungen von kalten Wintern. Gewölleuntersuchungen oder auch direkte Feldmethoden zur quantitativen Erfassung von Mäusepopulationen erhalten daher eine große Bedeutung.
Höchst interessant ist weiterhin die Populationsdichte und die interspezifische Aufteilung der Territorien. Bisher ist noch nicht geklärt, ob sich die Territorien der Wald- und Sumpfohreulen überschneiden oder quasi artintern abgrenzen.



Zusammenfassung einer Untersuchung auf Föhr
Abb 2: Struktur der Insel Föhr und Brutzeitterritorien der EulenAbb 2: Struktur der Insel Föhr und Brutzeitterritorien der Eulen

Während eines Praktikums bei der Schutzstation Wattenmeer führte ich im Rahmen der Brutvogelkartierung der Insel Föhr vom 26.03.90 bis zum 06.05.90 eine Eulenkartierung durch (siehe Abb. 2).
An 120 Standorten, die mit Schwerpunkt auf der Geest über die ganze Insel incl.Vorland verteilt liegen, wurden 26 Waldohreulen, die 18 Brutzeitterritorien bezeichneten, und ein Waldkauz nachgewiesen. Das an drei Tagen registrierte Waldkauz - Weibchen ist als Neunachweis seit 1950 zu werten. Aufgrund der Insellage ist eine längere Ansiedlung des Waldkauzes unwahrscheinlich.
Die Sumpfohreule (letzter Nachweis im 19. Jahrhundert) konnte nicht nachgewiesen werden, allerdings ist es möglich, daß Brutpaare in der Marsch vorhanden sind, da dieser Bereich nur extensiv kontrolliert wurde. Als nachteilig erwies sich sicherlich auch, daß die meisten Kontrollen erst nach der Dämmerung, also nach dem Aktivitätsmaximum der Sumpfohreule stattfanden.
Während der Steinkauz (letzter Nachweis 1950) auf Föhr wahrscheinlich ausgestorben ist, kann dies für die Schleiereule (letzter Nachweis 1957) nicht eindeutig gesagt werden, weil nicht in allen Ortschaften kontrolliert wurde. So wurde in den Dörfern Dunsum, Oldsum, Süderende, Borgsum und Goting kein und in Utersum und Nieblum nur ein Standort gewählt

Literaturverzeichnis
Abb. 3: Steinkauz Athene noctuaSteinkauz

  • Exo, K.-M. & Hennes, R. (1978): Empfehlungen zur Methodik von Siedlungsdichte - Untersuchungen am Steinkauz (Athene noctua). Vogelwelt 99:137-141
  • Iliner, H. (1981): Populationsentwicklung der Eulen (Strigiformes) auf einer Probefläche Mittelwestfalens 1974-1979 und bestandsbeeinflussende Faktoren, insbe sondere anthropogener Art. Ökol. Vögel (Ecol. Birds) 3: 301-310
  • Illner, H. (1988): Langfristiger Rückgang von Schleiereule Tyto alba, Waldohreule Asio otus, Steinkauz Athene noctua und Waldkauz Strix aluco in der Agrarland schaft Mittelwestfalens 1974-1986. Die Vogelwelt 4/88:145-151

Für die Anleitung und kritische Durchsicht des Manusskriptes danke ich ganz herzlich Hubertus Illner (Soest).

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