Keine A49

TALSPERRE GOLDISTHAL ... KÄUFLLICHE NGO?

Der Ablauf


1. BUND-Mitgliederversammlung debattiert über Käuflichkeit
2. Der Ablauf
3. Der Vertrag
4. Im Mittelpunkt: Der Bundesvorstand
5. Harmonie statt klare Positionen
6. Gesamttrend 'Harmonie und Managment'

Für die Öffentlichkeit bot die Deligiertenversammlung noch einige neue und erhellende Erkenntnisse. Die Debatte um das Pumpspeicherwerk wurde an den Beginn der Versammlung gezogen und prägte am Freitag bis 1 Uhr nachts sowie am Samstagvormittag den Verlauf. Nach übereinstimmenden Aussagen aus dem BUND Bundesverband und dem Thüringischen Landesverband hatte der BUND-Landesvorstand schon am 16. Januar der VEAG angeboten, einen Vergleich zu schließen, der beinhaltet, daß der BUND seine Klage gegen das Pumpspeicherwerk zurückzog und die VEAG dafür 7 Millionen Mark an den BUND zahlt, das dieser für eine Stiftung verwenden will. Erst deutlich später wurden davon andere Verbandsgremien informiert.
Diese hatten kaum noch Chancen zur Reaktion, wobei es an dieser Stelle zu einem ersten heftigen Wortgefecht zwischen dem BUND-Chef Weinzierl und seinem Stellvertreter und BUND-Landesvorsitzenden von Thüringen, Ralf-Uwe Beck kam. Weinzierl warf Beck vor, Informationen zurückgehalten oder falsch informiert zu haben. So habe sich Weinzierl darum bemüht, die notwendigen Kosten für eine Aufrechterhaltung der Klage abdecken zu können, während Beck den laufenden Prozeß zum Vergleich nicht aufgehalten habe. Bayrische Deligierte beschwerten sich mehrfach, aus der Zeitung über den Vergleich erfahren zu haben. Demgegenüber stand die lange Rede von Beck, dem Hauptverantwortlichen des Vergleiches zwischen der VEAG und dem BUND, der darin immer wieder seine persönliche Betroffenheit darstellte, die durch die direkte und teilweise öffentliche Kritik an seinem Verhalten entstanden sei. Er begründete den Vergleich mit den fehlenden finanziellen Möglichkeiten des Verbandes, diese Klage überhaupt zu finanzieren. Auf den Vorwurf, ihm sei vom Bund Naturschutz in Bayern und von Hubert Weinzierl persönlich Hilfe angeboten worden, ging er nicht ein. Allerdings erwähnte er einen früheren Hilfebrief an den bayrischen BUND, den dieser nicht beantwortet habe. Für die Zukunft kündigte Beck sogar große Vorteile aus den Geschehnissen an. In seinem schriftlichen Bericht heißt es: 'Der BUND Thüringen, ..., hat sich von Anfang an bereit erklärt, mit der Stiftung nicht nur Projekte in Thüringen zu fördern, sondern in ganz Ostdeutschland. Er nimmt damit in vorbildlicher Weise seine Verantwortung für die Stärkung der Umweltbewegung im Osten war'. Und Geschäftsführer Spilmann vom BUND Thüringen setzte noch einen drauf: Er lobte die ganze Aktion und bedauerte nur , nicht mehr Geld herausgeholt zu haben. Teil der Rede von Beck war auch seine Trennung von Verantwortungs- und Gesinnungsethik. Er warf denen, die fundamentale Positionen vertreten, vor, es sich einfacher zu machen. Darauf reagierte erneut BUND-Chef Weinzierl wütend: 'Diese Trennung machen sonst nur die Leute von CDU und CSU. Das wollte ich aus Deinem Mund nicht hören'.

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