Die Diskussion war geprägt von zwei grundsätzlichen Positionen. Dem einen Teil, vor allem die ost-, einige norddeutsche und der baden-württembergische Landesverband, ging es um die Vermeidung von Streit und dem Verzicht auf inhaltliche Auseinandersetzungen. Sie brachten immer wieder Geschäftsordnungsanträge ein, Debatten zu beenden bzw. Anträge nicht abzustimmen. Inhaltliche Argumente oder Positionen wurden in der Regel nicht genannt, die Harmonie in der 'Familie BUND' (oft gefallener Begriff) war als solches das Entscheidende. Dem anderen Teil, angeführt von den Bayern und einigen Nordrhein-Westfalen, ging es um klare politische Positionen sowie um Glaubw ürdigkeit und Unabhängigkeit. Dabei nahmen sie teilweise wenig Rücksicht auf andere Personen und griffen diese so scharf an, daß diese beleidigt mit gleichen Mitteln zurückschlugen. Letztlich hatte die Gruppe, die scharfe Diskussionen grundsätzlich nicht wollte und die große Harmonie im Verband beschwor, eine knappe Mehrheit. Bemerkenswert war das Verhalten der anwesenden BUNDjugendlichen. Sie stimmten ständig für die Anträge, Debatten zu beenden. Besonders taten sich die beiden Bundesvorständler, der Ex-Bundesjugendsprecher Marc Engelhard und der aktuelle Sprecher Michael Schäfer, mit Wortmeldungen hervor, in dem sie immer wieder den Vorstand verteidigten und die Kritiker angriffen. Beide hatten für die Annahmen von 7 Millionen DM und die Rücknahme der Klage gestimmt. Die BUNDjugend hatte auch einen eigenen Antrag gestellt, aber fast gleichlautend wie der Vorstand. Er enthielt keinerlei Kritik am Verhalten des Vorstandes in Sachen Goldisthal. Der Ex- Bundesjugendsprecher Jens Rolfs sprach sich gegen die Rücktrittsforderungen aus, weil dann der Diskussionsprozeß um das 'Zukunftsfähige Deutschland' gefährdet sein könnte. In einem Statement meinte der Geschäftsführer des Bund Naturschutz in Bayern resigniert, daß die Jugend die Ziele verraten würde. Der war es aber vor allem peinlich, daß andere ihr Stimmverhalten mitbekamen. So stellten sie mit der Begründung, ihr Stimmverhalten würde beobachtet, den Antrag auf geheime Wahl bei den Abstimmungen über die Kritik bzw. Rücktrittsforderungen.