Dialog, Kooperation statt Konfrontation oder konsensuale Prozesse sind einige der Stichworte, die für eine deutliche Wende in der Umweltschutzbewegung stehen. Der Widerstand auf der Straße, in Form von Klagen oder auf andere Weise, stirbt aus. Er wird im BUND wie auch in anderen Verbänden (deutlich spürbar auch in den Jahreshauptversammlungen anderer Verbände in diesem Frühjahr, z.B. beim BBU) nur noch von der älteren Generation hochgehalten. Die jüngeren, früher eher die 'Fundis', bringen heute die ausgeprägtesten Positionen der Kooperation mit Staat und Wirtschaft, der politischen Entradikalisierung und der innerverbandlichen Beliebigkeit. Statt Streitkultur wird alles zugrundemoderiert, persönliche Betroffenheit ist das meistgenannte Argument gegen zugespitzte Positionen. Die jüngeren Menschen in den Verbänden bringen vor allem Managementqualitäten ein. Ihre Ziele sind maximale Geldbeschaffung und politische Anerkennung. Sie agieren auf der Lobbyebene, führen unzählige Gespräche in politischen Kungelrunden und führen Kampagnen nicht mehr durch, um in Sachen Umweltschutz etwas zu verbessern, sondern um darüber den Spendeneingang zu erhöhen. Es ist abzusehen, wie der BUND in fünf oder zehn Jahren aussieht: Managertypen werden dominieren, der Spendeneingang ist deutlich erhöht, neue Vorsitzende ist Dr. Angelika Zahrnt, die inhaltliche Lücken und politische Beliebigkeit mit SPD-Mitgliedschaft und Anbiederung an die Industrie verbindet. Um sie herum werden die Ex-BUNDjugendlichen sein, die sich in ihrer Jugendarbeit nicht mehr über inhaltliche Aktionen, sondern über professionelle Verbandstätigkeit profiliert haben. Und dazu ein Haufen von GeschäftsführerInnen, die ohnehin das größte Interesse an maximaler Geldeinnahme haben. Schließlich leben sie davon.