Laienverteidigung

1. MAI 2001: POGROMARTIGER ANGRIFF AUF DIE PROJEKTWERKSTATT

Vorgeschichte: Acht Jahre Ausgrenzung und Angriffe


1. Einleitung zur Attacke auf die Projektwerkstatt am 1.5.2001
2. Vorgeschichte: Acht Jahre Ausgrenzung und Angriffe
3. Zwei Tötungsversuche, mehrere Brandattacken, endlos viel Sachbeschädigung: Die ersten zehn Jahre
4. Was ist ein Pogrom?
5. Der "Mitte"-Mob* greift an: Bericht vom 1. Mai
6. Die Mitte setzt ihre Institutionen ein: Politische Äußerungen zum Geschehen
7. Walpurgisnacht-Vorfälle in Saasen haben Nachspiel
8. Das Trauerspiel geht weiter
9. Links zu 2001
10. Die Vorphase 2002 und das Verhalten verschiedener Teile der Gesellschaft
11. Berichte
12. Gegendarstellung (aus dem Dorf)
13. Die Monate danach
14. Scharmützel nach 2002
15. 2014 und 2015: Nazistress
16. Ende 2015: Eine Flüchtlingsunterkunft nach Saasen ...

Die angegriffene Projektwerkstatt ist ein Gebäudekomplex (ehemaliger Bauernhof) im Besitz eines Fördervereins. Die Idee der Projektwerkstätten entstand 1990 im Zuge der selbstorganisierten Jugendumweltbewegung. Die erste Projektwerkstatt, der „Alte Bahnhof Trais-Horloff“, ist das Vorgängerprojekt zur Projektwerkstatt in Saasen, 1993 zog das Projekt in das neue Haus, erstmals über Eigentum abgesichert.
Die Idee der Projektwerkstätten weitete sich bis 1993 stark aus, ca. 50 solcher Einrichtungen (die meisten allerdings kleiner und z.B. auf einige Räume in anderen Zentren beschränkt) gab es bundesweit. Inzwischen sind einige wieder aufgelöst, andere haben sich etabliert und sind eher Managementbüros geworden. Einige aber blieben den alten Ideen treu und arbeiten heute lose zusammen, immer wieder projektorientiert oder im Rahmen z.B. des Netzwerkes „Umweltschutz von unten“ oder an der Zeitung „Ö-Punkte“, die in verschiedenen Projektwerkstätten erstellt wird.
Zwei wichtige Grundsätze der Projektwerkstätten seien genannt:
  • Die Projektwerkstatt ist ein offenes Haus, in dem eine Arbeitsinfrastruktur zur Verfügung gestellt wird. Projektwerkstätten wollen weder cliquenmäßig organisiert sein (ein wichtiger Unterschied zu großen Teil intransparenter politischer Bewegung!) noch als Projektwerkstatt nach außen treten. Vielmehr sollen die Räume kollektiv und kooperativ aufrechterhalten werden, die konkreten Projekte und Positionen aber kommen von den Gruppen, die das Haus nutzen.
  • Projektwerkstätten sind selbstorganisiert, gerade die Projektwerkstatt in Saasen ist das herausragendste Beispiel dafür. Für fast jeden Einrichtungsgegenstand läßt sich eine Geschichte erzählen, auch zum Ausbau des Hauses. Keine Zuschüsse für Personen oder Projekt sind der Normalfall, das Haus organisiert sich aus der Kreativität der Beteiligten und UnterstützerInnen, über Tausch- und Schenkökonomie z.B. mit Umweltfirmen usw.

Zur Zeit beherbergt die Projektwerkstatt in Saasen das größte aktuelle Bewegungsarchiv (KABRACK!archiv), ein Seminarhaus und etliche politische Werkstätten zum Layouten, Internetarbeiten usw. Eine politische Wohngemeinschaft, wie sie in den ersten Jahren das alternative Leben und die politische Orientierung stark getragen hat, existiert zur Zeit nicht. Der Raum dafür wäre aber da – und InteressentInnen sind willkommen.

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