Gewaltfrage

IM NAMEN DES VOLKES: KONSTRUIERUNG EINES KOLLEKTIVSUBJEKTES

Wie entsteht ein Volk und wie kommt mensch da rein?


1. Was ist das Volk?
2. Wer ist das Volk?
3. Gute und böse Klassen: Volk als Kampfbegriff
4. Volk als Kollektivsubjekt (z.B. der Souverän)
5. Wie entsteht ein Volk und wie kommt mensch da rein?
6. Kollektive Identität ... das "Wir"
7. Internationales
8. Die Teile des Ganzes
9. Links

Kinder als Zwangsmitglieder

Aus Mill, John Stuart, "Über die Freiheit", übersetzt von B. Lemke, hg. von M. Schlenke 1974, Reclam Stuttgart (S. 5-23), zitiert in: Weber-Fas, Rudolf (2003): Staatsdenker der Moderne, UTB Mohr Siebeck in Tübingen (S. 294 f.)
Um die schwächeren Glieder der Gemeinschaft davor zu schützen, von unzähligen Geiern aufgefressen zu werden, war es notwendig, daß es ein Raubtier gab, das stärker als die übrigen war und das den Auftrag hatte, jene niederzuhalten. Aber da der König der Geier nicht weniger darauf ausgehen würde, die Herde zu berauben, als einer der kleineren Raubvögel, war es unumgänglich, in einer dauernden Verteidigungsstellung gegen seinen Schnabel und seine Klauen zu verharren. Daher war es das Ziel der Patrioten, Grenzen zu setzen gegen die Macht, welche der Herrscher erlaubterweise über die Gemeinschaft ausübte, und diese Grenzziehung war es, was man unter Freiheit verstand.

Positiver Bezug auf eigene Unterdrückung

Unterwerfung ... das Volk als Schafherde
Aus Agnoli, Johannes/Brückner, Peter (1967), "Die Transformation der Demokratie", Voltaire Verlag in Berlin (S. 21, 47)
Auf lange Sicht soll der einseitige Verzicht auf die Macht dazu führen, daß gerade die Abhängigen das System nicht nur akzeptieren, sondern auch verteidigen, das sie in Abhängigkeit hält. ...
Der Staatsbürger - zumal der staatsbürgerkundlich gebildete - weiß, daß er sich nicht mit allen Maßnahmen der Politik und mit allen Politikern zufrieden zu geben braucht. Er verfügt gegenüber der öffentlich Gewalt und deren Polizeivollzugsbeamten über ein "bestimmtes Maß an Würde". Er besitzt das kostbare Recht, personelle Veränderungen vorzunehmen - sofern diese von den Führungsgruppen selbst vorgeschlagen werden. Und all dies macht gerade seine Unmündigkeit aus: er stellt die Fragenach dem cui bono einzelner Gesetze und Verfügungen; ärgert sich über Ungerechtigkeiten des Ausgleichs, über Mißgriffe der Verwaltung (gegen die er verwaltungsgerichtlich vorgehen kann); er präsentiert auch seine Quittung. Die Frage nach der sozialen Funktion der Staates und nach dem cui bono der staatlichen Institute stellt er nicht. So schwindet die gesellschaftliche Qualität und die Parteilichkeit der als "eigenen" empfundenen Staatsorgane aus dem Blick.


Aus dem Buch "Die Welle"
Andere behaupteten, ihnen gefiele das Demokratische an dieser "Idee": die Tatsache, daß sie jetzt alle gleich seien.

Nationaler Stolz

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