Offener Raum

BUKO ... ATTAC FÜR LINKE?

Thomas Seibert


1. Strategien der BUKO-Eliten
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Der ist nicht nur beim BUKO, sondern tritt als medico, Interventionistische Linke oder Fantomas auf - vor allem aber immer mal wieder als selbstinszenierter Vordenker radikaler Linker. Für die definiert er dann, was sie denkt.

Auf einer Vorbereitungstagung zum ersten Sozialforum in Deutschland stellt Seibert den BUKO als Dachverband aller undogmatischen Linken dar - natürlich ohne die zu fragen

Eine ständig wiederkehrende Leier ist Seiberts Behauptung, "die Linke" (von ihm immer als Einheit mit seiner Definitionsgewalt über Geschichte und Orientierung) hätte Anfang der 90er Jahre eine Schwächephase gehabt. Als Beispiel sei ein Aus seinem Text "Organisation und soziale Bewegung" im Buch von Engelke/Klein/Wilk, "Soziale Bewegungen im globalisierten Kapitalismus" (Trotzdem-Verlag) zitiert:
Für die Neoliberalen Ideologen markierte der Zusammenbruch des staatsso zialistischen Blocks im globalen Triumph der westlichen Demokratie und der Freiheit des Welthandels das "Ende der Geschichte". Für eine gewisse Zeit schien einiges für diese Annahme zu sprechen. In atemberaubender Geschwindigkeit zersetzten sich sämtliche politischen Formationen, die für sich in Anspruch ge nommen hatten, das Prozessieren des Kapitals regulieren oder gar brechen zu wollen. Dies gilt nicht allein für die realen "Sozialismen", sondern auch für die Parteien und Gewerkschaften der europäischen Sozialdemokratie, für die aus den antikolonialen Kämpfen hervorgegangenen Entwicklungsstaaten, zuletzt auch für die "neuen sozialen Bewegungen" der Metropolen und die ihnen ver bundene "neue Linke". Sie alle werden mit dem Anbruch der neunziger Jahre entweder für die neoliberale Transformation des kapitalistischen Weltsystems funktionalisiert oder bis zur vollständigen politischen Bedeutungslosigkeit marginalisiert. Dass dabei auch Machtapparate beseitigt wurden, die jahrzehn telang soziale Revolten rekuperiert oder kanalisiert hatten, ging im Lärm ei nes "antimarxistischen Konzerts" (Derrida) unter, das die Wahrnehmung der "Restlinken" ähnlich paralysierte wie das weiße Rauschen eines leerlaufenden TV die eines trunkenen Schläfers im Fernsehsessel.
Da mögen sich viele wundern, denn soziale Bewegung ist keine Einheit (auch wenn selbige durch Typen wie Seibert immer wieder inszeniert wird - sie entsteht aber wie Volk und Nation nur durch das Reden über sie und in ihrem Namen). So gibt es breite Kreise sozialer Bewegung, für die die 90er Jahre eher eine Hochphase waren. Genannt sei die Jugendumweltbewegung als letzte große politische Jugendbewegung der Republik. Aber was interessierts die Großkopferten, die ohnehin gewöhnt sind, die Realität durch ihre Reden und Texte zu erschaffen ...

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