Offener Raum

SELBSTENTFALTUNG

Was hindert uns?


Einleitung · Egoismus als Antrieb · Wie geht's? · Was hindert uns?

Angst und die scheinbare Funktionalität des totalitären Systems Kapitalismus
Fast alle Menschen haben Angst ums Überleben oder, wenn das wegen ausreichendem Reichtum nicht mehr der entscheidende Punkt ist, um ihren Lebensstandard. Das ist auch erstmal verständlich, denn das Leben im Kapitalismus ist so eingerichtet, dass es von meinem Funktionieren in diesem abhängt, ob ich (bequem) überleben kann oder nicht. In anderen autoritären Gesellschaftsformationen war und ist das nicht grundsätzlich anders - das Überleben hängt dort dann vom Feudalherren, König oder Parteiapparat ab. Um Herrschaftsverhältnisse zu stabilisieren, werden Alternativen zu dieser Abhängigkeit systematisch unmöglich gemacht. Daher kollidiert der Wille, aus dem System und der Umklammerung auszubrechen, immer mit der Angst, dann nicht überleben zu können. Das ist geschickt eingefädelt und ein großes Hemmnis für soziale Innovation. Es kommt dabei gar nicht darauf an, ob das überhaupt stimmt. Es reicht, wenn die Angst besteht.

Beitrag von Stefan Meretz auf Opentheory "Alles für alle"
Der Kapitalismus ist eine kybernetische Maschine. Der Ausstieg ist aus mehreren Gründen so endlich schwer: (1) Das System hat sich selbst totalisiert, es durchdringt langsam alle Bereiche; (2) jede/r ist gezwungen, die Maschine zu bedienen, weil nur dadurch die eigene Existenz gesichert werden kann; (3) es gibt kein Außerhalb, auch wenn ich anderes will und vielleicht anderes praktiziere, muss ich doch am Alten teilhaben. Dennoch führt kein Weg dran vorbei: Das Neue muss praktisch in die Welt gesetzt werden. Und wir müssen die "Mechanik" (oder Dynamik) des Neuen begreifen, um es nicht als verkapptes Altes zu betreiben. Daran ist z.B. der Realsoz. gescheitert: Es war nicht neu. Manche sagen, das Progessive war, dass er als erstes und dann auch ziemlich geräuschlos von der Weltbühne abgetreten ist. So freundlich wird das mit dem Kapitalismus nicht gehen.

Zurichtungen
Der Mensch wird mit einer Grundausstattung an Fähigkeiten geboren, die weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Diese entwickeln sich erst mit der Zeit. Eigene Aktivitäten, Erfahrungen, Beobachtungen, Wissen und vieles mehr prägen jeden heranwachsenden Menschen. Die Gesamtmischung der Einflüsse ist bei jedem Menschen anders, ebenso die Art der Aufnahme und Verarbeitung, d.h. des materiellen "Einbrennens" all dieser Eindrücke, Empfindungen und Gedanken. Jeder Mensch ist in jedem Augenblick eine Art Geschichtsbuch all dieser in sich aufgenommenen und aus ihm entstandenen Eindrücke (ein hinsichtlich der materiellen Dimension der Verinnerlichung von Erfahrungen sehr passendes Wort).
In der bestehenden Gesellschaft werden Menschen sehr stark in vorgegebene Rollen und Verhaltensweisen gepresst. Die Gesamtheit solch eingeübter Muster macht das Gewohnte aus. Es mag noch so fremdbestimmt sein, dennoch erscheint die Wiederholung gewohnter Verhaltensweisen funktional. Die Umgebung reagiert berechenbar. Oftmals entsteht sogar ein Glückgefühl daraus, erwartetes Verhalten zu zeigen und die vorgegebene Rolle auch hinzukriegen. Anders sind Umfrageergebnisse, die Menschen in stark fremdbestimmten, dienenden Lebenslagen als überdurchschnittlich zufrieden zeigen, nicht zu erklären. Damit aber wird der selbst mitgeschaffene Lebenskanal zum Hindernis für jede emanzipatorische Wendung. Die "Trivialisierungsanstalten", wie Heinz von Förster Schulen und Erziehungssysteme nennt, machen Menschen zu willigen VollstreckerInnen der Normen und Diskurse.

Im Original: Zurichtung zum Normalen: Trivialisierung
Heinz von Förster/Bernhard Pörksen (8. Auflage 2008), „Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners“, Carl Auer in Wiesbaden
Die gesamte soziale Struktur kann als ein geschlossener Operator verstanden werden, der aus den unendlichen Möglichkeiten des Verhaltens gewisse stabile Werte und vorhersehbare Formen der Interaktion entstehen läßt, sie schälen sich - aus der unendlichen Vielfalt des Möglichen - heraus und sind von einem analytischen Standpunkt aus unerklärbar, aus der Perspektive des Erfahrbaren jedoch prognostizierbar. Es entstehen Eigenwerte bzw. Eigenverhalten, stabile Formen der Interaktion. Sprache, Sitten und Gebräuche eines Kulturkreises kann man demnach als Eigensprache, Eigensitten und Eigengebräuche dieses Kulturkreises interpretieren, eines Kulturkreises, in den wir selbst einbezogen sind. ... (S. 61)
An der roten Ampel bleiben die meisten Autos stehen. Der Grund dafür ist, dass wir in einer Kultur leben, die uns dazu bringt, ein stabiles Eigenverhalten zu entwickeln, Signale auf eine spezifische Weise zu interpretieren, sie als eine Einladung zu ganz bestimmten Verhaltensweisen zu deuten – und im Falle einer roten Ampel auf die Bremse zu treten. Man könnte auch sagen, dass man nicht informiert, sondern „in Form gebracht“ wird. (S. 98)

Heinz von Förster/Bernhard Pörksen (8. Auflage 2008), „Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners“, Carl Auer in Wiesbaden
H.F. Es existiert eine unbedingte und unveränderliche Relation zwischen Input und Output. Die triviale Maschine ist ausgesprochen zuverlässig, ihre inneren Zustände bleiben stets dieselben, sie ist vergangenheitsunabhängig, synthetisch und analytisch bestimmbar. ihre Übertragungsfunktion kann man - falls man sie aus irgendeinem Grund vergessen haben sollte - durch ganz einfache Input-Output-Versuche herausbekommen; das Experiment der Analyse ist trivial. Und das ist der eigentliche Grund für ihre Beliebtheit; ich behaupte, dass sich unsere westliche Kultur geradezu in diesen Typ von Maschine verliebt hat. Sie ist der Inbegriff unserer Sehnsucht nach Gewißheit und Sicherheit. Wenn wir ein Auto kaufen, verlangen wir eine Trivialisationsgarantie, wir möchten gerne, dass sich das Auto - zumindest während der vertraglich garantierten Zeit - auf eine stets berechenbare Weise verhält. Und wenn es dies nicht tut, dann bringen wir es zu einem Trivialisateur, der unseren Wagen wieder trivialisiert.
B. P. Aber die erneute Verwandlung eines nicht mehr richtig funktionierenden Autos in eine triviale Maschine ist doch sehr sinnvoll und eventuell lebensnotwendig.
H.F. Korrekt, allerdings gibt es viele weniger sinnvolle Bestrebungen, die Natur, unsere Mitmenschen und unsere Umwelt in eine triviale Maschine zu verwandeln. Denken Sie nur an den gesellschaftlichen Umgang mit Kindern, die sich - zu unserem Schrecken - vielfach auf eine nichttriviale Weise verhalten. Man fragt ein Kind: "Was ist zwei mal zwei?" Und es sagt: "Grün!" Eine, solche Antwort ist auf eine geniale Weise unberechenbar, aber sie scheint uns unzulässig, sie verletzt unsere Sehnsucht nach Sicherheit und Berechenbarkeit. Dieses Kind ist noch kein berechenbarer Staatsbürger, und vielleicht wird es eines Tages nicht einmal unseren Gesetzen folgen. Die Konsequenz ist, dass wir es in eine Trivialisationsanstalt schicken, die man offiziell als Schule bezeichnet. Und auf diese Weise verwandeln wir dieses Kind Schritt für Schritt in eine triviale Maschine, das unsere Frage "Was ist zwei mal zwei?" auf immer dieselbe Weise beantwortet. ... (S. 55)
B. P. Wenn ich diese Annahme, der Mensch sei eine nichttriviale Maschine, weiterdenke, wird die Überraschung zum Kontinuum und die grundsätzliche Unvorhersehbarkeit zur Normalität. Der Mensch erscheint aus dieser Perspektive als ein Möglichkeitswesen, dessen Reaktionen und Verhaltensweisen prinzipiell unvorhersehbar sind. Es könnte immer auch anders sein, es könnte immer etwas gänzlich Unvorhersehbares geschehen. Aber das geschieht nicht, das passiert nicht. ... (S. 59)
B. P. Das ist ein guter Moment, um einige der konkreten Anwendungen, die den praktischen Bezug Ihres Denkens offenbaren, zu diskutieren. Vielleicht beginnen wir mit Fragen, die sich im weitesten Sinn auf das Gebiet der Pädagogik beziehen. Sie haben einmal einen Satz formuliert, der zeigt, dass sich Ihre Begriffe durchaus zur Gesellschaftskritik verwenden lassen. Dieser Satz lautet: "Der Großteil unserer institutionalisierten Erziehungsbemühungen hat zum Ziel, unsere Kinder zu trivialisieren."
H.F. Das Schreckliche mit den Kindern ist, so glauben viele, dass sie sich auf eine nicht voraussagbare Weise gebärden. Sie agieren noch nicht wie triviale Maschinen, die auf einen bestimmten Input immer ein und denselben Output erzeugen. Da unser Erziehungssystem daraufhin angelegt ist, berechenbare Staatsbürger zu erzeugen, besteht sein Zweck darin, jene ärgerlichen inneren Zustände auszuschalten, die Unberechenbarkeit und Kreativität ermöglichen. Vielfach darf in der Schule eine Frage nur eine Antwort haben; ... (S. 65)
Dieses gute Zeugnis ist ein Beleg für eine geglückte Trivialisierung. Wenn man wirklich immer – klick, klick, klick – die gewünschten Antworten gibt, dann kriegt man gute oder hervorragende Noten, das ist alles. ... (S. 68)


Es gibt viele Beispiele der Trivialisierung des Lebens. Moderne Technologien schaffen zwar neue Handlungsräume, aber sorgen oft - darauf auch gezielt ausgerichtet - für das Ausbluten jeder Kreativität und Selbständigkeit des Denkens. Das gesamte Internet orientiert auf Multiple Choice. Nicht die eigene Entscheidung, das eigene Wollen, sondern das Angebot an Anklickmöglichkeiten entscheidet über den Weg durch digitale Netze. Das Internet lädt gerade dazu ein, einfach mitzuschwimmen im riesigen Datenstrom, ohne selbst beizutragen oder wenigstens zu steuern, wohin die Reise geht. Inzwischen greift das sogar auf die Auswahl von PartnerInnen in sozialen Netzen durch. Facebook & Co. sind riesige Maschinen der Trivialisierung von Soziakontakten, denn die Auswahl der FreundInnen in diesem großen Netz erfolgt durch standardisierte Parameter - also bei Millionen Menschen nach gleichen Algorithmen.

Im Original: Erziehung und normfreier Raum
Aus Eisenberg, Götz (2010): "... damit mich kein Mensch mehr vergisst!", Pattloch in München (S. 225 f.)
Viele Eltern sind normunsicher und orientierungslos und wissen längst nicht mehr, woran sie sich in puncto Erziehung halten sollen. Verbindliche, auf konsistente normative Orientierungen bezogene Handlungsmuster haben sich zersetzt, die Ressourcen eines von Generation zu Generation weitergegebenen lebenspraktischen Wissens über die Grundtatsachen des Lebens scheinen verbraucht. Dennoch kommen Eltern nicht umhin, ihre Kinder zu erziehen, ihren Trieben eine Form zu geben und ihr Über-Ich zu prägen. Diese anomische Situation wird zu einer Quelle von Stress und Unsicherheit und ruft das Gefühl einer chronischen Überforderung hervor. Mancher Wutausbruch gegen Kinder stellt den hilflosen Versuch dar, eine allzu komplexe Situation magisch vereinfachen zu wollen.

Angst vor Neuem
Wir leben in einer visionslosen Zeit. Neue Ideen für die Zukunft sind kaum noch gefragt. Viele Menschen haben sich in die Privatheit zurückgezogen. Individualität ist nur noch das, was es im „Supermarkt der Lebensstile“ zu kaufen gibt - nur eine lebenswerte Utopie für alle scheint gerade nicht im Angebot zu sein. Wirklich Neues bewusst zu schaffen, scheint keinen Reiz mehr auszuüben. Die Dinge entwickeln sich wie von selbst. Zumindest scheint es so oder wird von denen so verkauft, die tatsächlich die gesellschaftlichen Entwicklungen steuern. ...
Einen Zukunftsdialog gibt es kaum noch. Alles wickelt sich ab, die Menschen wirken wie unbeteiligte ZuschauerInnen der Dialoge über die Zukunft. Schlimmer noch: Die Menschen reproduzieren die Logik einer Gesellschaft, in der alles verwertet wird, in der alles danach ausgerichtet ist, was es wirtschaftlich bringt. Sehr viele Menschen haben Angst vor Neuem und gesellschaftlcher Weiterentwicklung. Gleichzeitig überlassen sie denen, die Kraft ihrer Position wesentlichen Einfluß auf die Gesellschaft haben und an den Hebeln der Macht sitzen, kampflos das Geschehen – und damit auch den Einfluß auf Veränderungen. Was übrig bleibt, sind Prozesse, die scheinbar von selbst ablaufen, die nicht mehr hinterfragt und erst recht nicht in Frage gestellt werden. Große Erklärungen hat kapitalistische Ordnung nicht mehr nötig – sie ist übriggeblieben und stellt sich selbst wie ein „Naturgesetz“ dar. [„Naturgesetz nannt der Siemens-Expo-Beauftragte Schusser die weitere Entwicklung der Welt hin zu totaler Vermarktungslogik. (Quelle: Film „Alles im Griff“, 1998, Hannover)] Die Lücke fehlender Begründungen und Legitimation wird verklebt mit Papieren und Konzepten, die als „visionär“ bezeichnet werden, aber realpolitischer nicht sein könnten. Die Agenda 21 war ein solches Beispiel. Wer sie liest, reibt sich vielleicht angesichts des Rufes, den die Agenda genießt, verwundert die Augen: Überall wird der freie Welthandel als Rettung der Umweltprobleme gepriesen, Begrenzungen der freien Wirtschaft werden als die eigentlichen Ursachen für die Umweltzerstörung genannt. Gelöst werden sollen die aktuellen Probleme vor allem mit der Gentechnik, aber auch z.B. mit neuen Atomkraftwerken. Ist irgendwas an solchen Vorschlägen visionär? Die Agenda 21 könnte aus der Feder des Bundesverbandes der Deutschen Industrie stammen, aber UmweltschützerInnen oder Eine-Welt-Gruppen machten sie in den 90er Jahren zur positiven Vision für das neue Jahrhundert.

Aus Kropotkin, Peter (1985): "Gesetz und Autorität", Libertad Verlag in Berlin (S. 12)
Der Mensch, besonders wenn er abergläubisch ist, hat immer Furcht, etwas Bestehendes zu verändern und verehrt allgemein, was alt ist. ... Das Unbekannte setzt sie in Schrecken; sie ziehen vor, sich an die Vergangenheit zu klammern, wenn auch diese Vergangenheit Elend, Unterdrückung und Knechtschaft war. Man kann sogar sagen: Je unglücklicher der Mensch ist, desto größer ist seine Furcht vor einer Änderung, befürchtend, er könnte noch unglücklicher werden. Ein Hoffnungsstrahl, eine Spanne Wohlsein müssen seine Hütte erwärmen, damit er anfängt, es besser haben zu wollen, seine alten Lebensgewohnheiten zu kritisieren und dieselben zu verändern. ...
Dieser Hang zum Gewohnten, welcher seine Quelle im Aberglauben, in der Nachlässigkeit und Feigheit hat, bildete zu allen Zeiten die Macht der Unterdrücker; ...


Aus Erich Fromm, "Haben oder Sein" (S. 107)
Sich vorwärts zu bewegen, zu bleiben, wo man ist, zu redigieren, kurz, sich auf das zu verlassen, was man hat, ist eine sehr große Versuchung, denn was man hat, kennt man; man fühlt sich darin sicher, man kann sich daran festhalten. Wir haben Angst vor dem Schritt ins Ungewisse, ins Unsichere, und vermeiden ihn deshalb; denn obgleich der Schritt nicht gefährlich erscheinen mag, nachdem man ihn getan hat, so scheint doch vorher, was sich daraus ergibt, riskant und daher angsterregend zu sein.

Angst und Ohnmacht
Für die Wirkung, etwas nicht zu tun, reicht das Gefühl, etwas nicht zu können, nicht zu dürfen oder gar nicht die Gelegenheit zu etwas zu haben. Dieses wird durch eine soziale Zurichtung gesteigert, in dem Abweichungen von der Norm zu Misserfolgserlebnissen werden - angefangen von der Zurechtweisung in Elternhaus oder Kindergarten über die Ausgrenzung des Andersartigen auf dem Schulhof bis zur Benotung "Thema verfehlt" für kreative Eigenideen.

Aus Wilk, Michael (1999): "Macht, Herrschaft, Emanzipation", Trotzdem Verlag in Grafenau (S. 61)
Neben der Angst eigenständige Schritte in Richtung einer selbstbestimmten persönlichen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung zu unternehmen, ist die negative Erfahrung des Scheiterns bei solchen Versuchen wesentlich dafür verantwortlich, dass viele Versuche nicht über die Ebene eines einmaligen Ansatzes herauskommen, um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden. Es dürfte in diesem Zusammenhang hilfreich sein, nicht nur weitgesteckte utopische Ziele zu formulieren, die zwar moralisch und auf der "Radikalitätsskala" ganz oben angesetzt sind, aber für alle Beteiligten so fern sind, dass jedwedes Bemühen diese Ansprüche umzusetzen, scheitern muss.

Beschränkter Zugang zu Ressourcen
Fehlende Gleichberechtigung behindert die Selbstentfaltung zumindest Einiger oder Vieler. Das wiederum - im Sinne des Wechselspiels zwischen Eigennutz und Gemeinnutz - behindert wieder alle. Insofern ist der gleichberechtigte Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen eine Voraussetzung für die Selbstentfaltung. Doch davon ist die Welt weit entfernt. Fast überall ist Geld die Voraussetzung, um materielle Ressourcen zu erlangen. Wissen, vor allem das über Handlungsmöglichkeiten, über die Netze handlungskompetenter Personen und das Wissen über den Zugang zu Informationen und Kommunikationsnetze, ist oft nicht einmal für Geld, sondern nur über die Zugehörigkeit zu privilegierten Kreisen zu erlangen. Dadurch sind viele Menschen und ganze gesellschaftliche Schichten dauerhaft in ihren Handlungsmöglichkeiten beschränkt.

Zum nächsten Text, dem vierten Text im Kapitel zur Theorie herrschaftsfreier Gesellschaft: Eigennutz und Gemeinnutz

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