Offener Raum

ARTIKELSERIE ZU GLAUBENSFRAGEN IM PROJEKTOR

Katholisch in Fulda


1. Freiräume ...
1. Syrisch-orthodoxe Kirche: Umstrittener Bau
3. Katholisch in Fulda
4. Hintergründe zum Islam
5. Judenverfolgung vor dem 3. Reich - und währenddessen

Gastbeitrag von Andrea Özdogan

Es gibt im wesentlichen drei Stellen in Fulda, an die man sich wenden kann, wenn man sich selbstständig machen möchte. Als erstes ist da einmal das Arbeitsamt, welches aber nur Arbeitslosen helfen kann.Einen großen Teil meines Lebens verbrachte ich unter ü blen Umständen. Umringt von Menschen, denen Profit- und Machtgier als das Wichtigste im Leben erschien, suchte ich nach dem Guten.

Aufgewachsen als Katholikin sah ich keine Identifikation mit diesem Glauben. Ich suchte nach einer Religion, die meiner Gottesvorstellung entsprach. Weder im Christentum noch im Buddhismus oder Hinduismus fand ich, wonach ich suchte. Als ich meinen jetzigen Ehemann kennenlernte, bemerkte ich, daß ich ihn unbewußt in seinen religiösen Gefühlen verletzte. Aus diesem Grund besorgte ich mir Bücher über den Islam. Je mehr ich darüber erfahren habe, desto mehr fiel mir die totale ?bereinstimmmung mit meiner Vorstellung von Gott und der Rolle des Menschen auf. Im Islam fand ich die Religion, die in mir keinerlei Widerspruch erzeugte. Seit meinem Bekenntnis zum Islam 1991 bemühe ich mich ständig um Wissenserweiterung. Aus diesen Streben nach Wissen, daß im Islam einen der wichtigsten Punkte darstellt, ergibt sich eine stetige Veränderung und Verbesserung meines täglichen Lebens. Ich bemühe mich sehr darum, mein Leben nach dem Koran und der Sunna (?berlieferung des Lebens Muhammed's) auszurichten. Das bedeutet im physischen Sinne den Verzicht auf Schweinefleisch, Alkohol, Zigaretten oder andere Drogen, sowie keine erotisierende Bekleidung und eine Kopfbedeckung zu tragen und noch einiges mehr. Im philosophischen Bereich bemühe ich mich darum, meinen Egoismus auf den Selbsterhaltungstrieb zu beschränken, d.h. Abwendung von materialistischen oder triebgesteuerten Bedürfnissen. Das Wichtigste ist für mich allerdings der geistig- seelische Bereich. Dort ist für mich persönlich die härteste Form der Selbsterziehung erforderlich, wenn man der Lehre des Islam Folge leisten will. Auf dieser Ebene bedeutet Muslima zu sein, nichts, aber auch gar nichts Weltliches mehr wichtig zu nehmen. Jede Form von Aggression, Trauer oder Aufregung über Geschehnisse des "diesseitigen" Lebens lenken unsere Energien in destruktive Bahnen. Sich in Streßsituationen nicht von selbigen einfangen zu lassen, sondern sich gerade dann Gott hinzugeben, bringt Ausgeglichenheit und Hilfe. Leider wissen gerade in westlichen Ländern nur sehr wenig Nicht-Muslime über Einzelheiten oder auch nur die Grundregeln des Islam Bescheid. Das hiesige Wissen beschränkt sich leider zumeist auf althergebrachte und von den Medien aufgeputschte Vorurteile. Darum begegne ich auch immer wieder Menschen, die der Meinung sind, Muslima zu sein, bedeutet automatisch, Türkin zu sein und ein muslimische Frau zu sein, beeinhaltet Unterdrückung und Demütigung. Gerade in Bezug auf die Rolle der Frau ist es mir unverständlich, warum Mensch, die mich persönlich zum Teil schon sehr lange kennen, immer noch die alten Vorurteile propagieren. Wenn gerade westlich erzogene selbständige Frauen aus freien Stücken den Islam als ihre Religion wählen, kann doch etwas an diesen Vorurteilen nicht stimmen.

Hintergründe zum katholischen Glauben
Ursprung: Seinen Ursprung hat die christliche Kirche im jüdischen Glauben. Dort wurde prophezeit, daß ein Messias kommen und die Erlösung bringen würde. Ca. sieben Jahre vor unserer Zeitrechnung soll Jesus nach dem christlichen Glaube als Gottes Sohn in J erusalem geboren worden sein. Das Judentum erkennt Jesus weder als Messias, noch als Gottes Sohn an. Nach der christlichen Lehre soll Jesus mit ca. 30 Jahren in Palästina die Botschaft vom Reich Gottes verkündet haben. Im Jahre 30 unserer Zeitrechnung soll er von Pontius Pilatus aus politischen Gründen zum Tode verurteilt und gekreuzigt worden sein. Nach dem christlichen Glauben ist Jesus von den Toten auferstanden und soll damit die Erlösung gebracht haben. Im dreißigjähigen Krieg spaltete sich die christl iche Kirche in die katholische und die evangelische Kirche auf.
Religiöse Lehre: In der katholischen Kirche wird der Papst als Nachfolger des Apostels Paulus (Stellvertreter Christi) als Oberhaupt angesehen. Der Papst ist in der katholischen Kirche in Gla ubensfragen unfehlbar. Die katholische Kirche vertritt den Glauben an die Dreifaltigkeit (Gott Vater, Gottes Sohn und der Heilige Geist). Die Stellung Marias (Mutter Jesu) ist in der Katholischen Kirche höher als in der evangelischen Kirche. Auch gibt es i n der katholischen Kirche, im Gegensatz zur evangelischen, die Verehrung von Heiligen. Weitere wichtigen Elemente der katholischen Kirche sind die zehn Gebote und die sieben Sakramente (Taufe, Firmung, heilige Eucharistie, Beichte, Krankensalbung, Ehe und das Weihesakrament).
(lys).

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