FILME ZU MOBILITÄT: NULLTARIF, VERKEHRSWENDE, RADFAHREN ...
Hirnstupser-Beiträge zum Thema
1. Verkehrswende: Konzepte und Aktionen
2. Verkehrskonzepte, Pläne, Vorschläge für Gießen und Debatten dazu
3. Mitschnitte von Aktionen und Veranstaltungen in Gießen
4. Mitschnitte von Aktionen und Veranstaltungen rund um Gießen
5. Beiträge und Diskussionen zu Einzelfragen (z.B. E-Autos)
6. Beiträge und Diskussionen zu Nulltarif und Aktionsschwarzfahren
7. Überregionale Aktionen und Kampagnen
8. Hirnstupser-Beiträge zum Thema
9. Links und Materialien
Top-Richter beschimpft Klimaschützer*innen: "Politchaoten, die Ordnung zersetzen wollen"
Vor über einem Jahr sorgte Richter Harald Wack, an seinem Wohnort nördlich von Gießen für die FDP aktiv, mit autofreundlichen Entscheidungen für Wirbel: Er verbot der Stadt Gießen, den Autos Platz wegzunehmen für Fahrradstraßen - und untersagte dann auch noch eine Demo dagegen. Jetzt benannte er in einer öffentliche Rede die Gründe dafür: "Diesen Politchaoten geht es nicht um den Klimaschutz, sondern um die Zersetzung der gesellschaftlichen Ordnung." In de gleichen Rede sicherte er der NPD hingegen Grundrechte zu. Für seinen Auftritt kassierte Wack etliche Strafanzeigen - und stellte dann nochmal öffentlich klar: Mit dem Satz hätte er seine Neutralitätspflicht nicht verletzt. Nee, is klar ... Justiz ist ein Paralleluniversum. ++ wack.siehe.websiteErschreckend platt: B49-Neubau-Befürwortung ++ Schimpfen, pöbeln und lügen ohen Argumente
In mehreren Filmen, einem an alle Haushaltungen entlang bisheriger und neuer Trasse verteilten Flyer, mehreren Veranstaltungen, Strohballensäulen voller Infoplakate und abschließenden Aktionstagen präsentieren Verkehrswende-Aktive und Betroffene ihre Kritik am naturzerstörenden Neubau der B49 im Jossollertal. Die Reaktion der Befürwortis einer neuen Straße fiel erschreckend platt aus. Statt Argumenten warfen sie mit Beschimpfungen, Beleidigungen und zum Teil menschenverachtenden Verhaltensweisen um sich. HessenMobil räumte die offensichtlichen Fehler nicht ein, sondern versuchte, diese durch neue Falschbehauptungen zu verschleiern. Wie schon in anderen Fällen zeigt sich: Straßenbau und Autoförderungen ist ideologisch getrieben. Dass es um die Entlastung der vom Verkehrslärm betroffenen Menschen geht, wirkt vorgeschoben - denn die Belastung anderer Menschen oder ganzer Orte durch neue Straßen scheint völlig egal zu sein. ++ b49.siehe.websiteB49-Neubau - Betonpolitik mit falschen Zahlen ... Straßenbau mit Macht und Asphalt
Nach einer kleinen Pause ein neuer Hirnstupser - und der hat mit der Pause zu tun. Wir haben uns intensiv in eine Straßenplanung hineingearbeitet und können nun klar belegen, dass diese auf Lügen und Fälschungen beruht. Am vergangen Wochenende habe wir per Filmen, Pressearbeit, Infotafeln an der geplanten Trasse und vielen Flyern da alles öffentlich gemacht mit dem Ergebnis: Die Betonfraktion flippt aus, macht unsere Aushänge kaputt, beleidigt und schimpft ... und tischt neue Lügen auf. Meinungsfreiheit und Demokratie zählen eh nichts, wenn es ums Geschäft geht. Insofern ist die gerade begonnene Auseinandersetzung unabhängig davon, ob bzw. wie sie noch weiter eskaliert, ein doppeltes Beispiel für die Lage im Land: Für Wirtschaftsinteressen wird gelogen und alles zurückgebogen. Und dafür, wie mit Menschen umgegangen wird, die das enthüllen. ++ b49.siehe.websiteSchon wieder: Rechtsbeutung auf 4 Rädern - Justiz als Bollwerk von Kapitalinteressen
Zwei aktuelle Gerichtsverfahren sind Anlass für diesen Hirnstupser, denn sie zeigen erneut, wie Gerichte das Recht beugen, um Kapitalinteressen selbst den Grundrechten vorzuziehen. Anlass sind mal wieder Demonstrationen gegen den überbordenden Autoverkehr und die Verkehrspolitik, die wortwörtlich über Leichen geht, dabei die Landschaft versiegelt, Menschen verdrängt und den Klimawandel vorantreibt. Wer dagegen aufbegehrt, wird von der Justiz gestoppt, denn die Robenträgis stilisieren ständig das Autofahren zum höchstens Grundrecht - wichtiger als körperliche Unversehrtheit und das Versammlungsrecht. ++ verkehrswende.siehe.website ++ justiz.siehe.websitePolitische Justiz: Pro Macht und Kapital (aufgezeigt an zwei Beispielfällen)
Dass die Justiz weder neutral noch unabhängig ist, lässt sich schon an den Ergebnissen ablesen - zum Beispiel, welche Teile der Bevölkerung im Gefängnis sitzen und welche nicht. Aber auch die Abläufe und das im Umgang mit Angeklagten, Zeugis und anderen Nicht-Robenträgis ist immer wieder entlarvend. Wenig diskutiert wird der Umgang mit den Gesetzestexten selbst. Richter*innen gelten nämlich in den Augen der Öffentlichkeit, namentlich auch der Fach- und Tagespresse, als Expertis in Sachen Interpretation der Gesetze. Was sie behaupten, was im Gesetz stehen würde, wird stets geglaubt. Dabei wir nirgendwo Recht so oft gebeugt wie im Gerichtssaal. Das geltende Recht, ohnehin schon ein Bollwerk für Macht und Kapital, wird ständig uminterpretiert bis komplett falsch wiedergegeben. Recht sprechen und Recht brechen gehen in einem Atemzug - kraft der Stellung der Richtenden. Hirnstupser zeigt das an zwei Fallbeispielen. ++ justiz.siehe.websiteUpdate aus Gießen: Zurück zur Autostadt ++ Entwicklungen nach Abriss der Fahrradstraße
Seit Herbst 2023 ist leider Geschichte, was ein Leuchtturmprojekt der Verkehrswende hätte sein sollen und können - und Gießen mal einen Ruf gebracht hätte, nicht nur tristes Grau plus zwei Hochschulen und viele Behörden zu sein. Doch die Kampagne der Autolobby und das Umfallen von Grün-rot-rot hat nicht nur dieses Projekt gekillt, sondern inzwischen aus dem Aufbruch in eine lebenswerte Zukunft ein Rückwärts zu Beton und Auto-Orientierung gebracht. Hoffnung besteht nicht, denn selbst Grünen-Politiker*innen inszenieren sich hier jetzt als Verteidiger automobiler und Kapitalinteressen. Der Film gibt einen Einblick zum Stand der Dinge und zieht ein Fazit. ++ anlagenring.siehe.websiteWie Populismus wirkt: Kampagne gegen Fahrradfahris in Gießen
Am 4.3.2021 beschloss das Gießener Stadtparlament, die zentrale Gießener Hauptstraße (Anlagenring) fortan gleichberechtigt zwischen Autos und Fahrrädern aufzuteilen. Dem gingen viele Aktionen, ein umfassender Verkehrswendeplan und ein Bürger*innenantrag von Verkehrswende-Aktiven voran. 2022 wurde dann intensiv geplant - und ab Juni 2023 dann umgebaut. Doch eine widerliche Hetzkampagne von CDU und anderen sowie ein absurder Gerichtsbeschluss mit viel "Geschmäckle" brachten das Projekt an den Rand des Scheiterns (aktueller Stand: Alles soll wieder Autostraße werden, auch die ehemals befürwortenden Parteien sind eingeknickt, aber Verkehrswende-Aktive halten mit Aktionen dagegen).Das Besondere an der Lage in Gießen ist die Eskalation. Fahrradfahrende werden beschimpft und bedroht, Autos fahren ganz bewusst in für sie gesperrte Bereiche, um zu zeigen, dass sie die Chefs auf der Straße sind. Es ist zurzeit demütigend und lebensgefährlich, in Gießen ohne Auto unterwegs zu sein. Die Abläufe zeigen, was Populismus und Hetze anrichten.
anlagenring.siehe.website ++ verkehrsversuch-retten.siehe.website
Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs - ideologisch motivierte Dauer-Rechtsbeugung
Demoverbote auf (großen) Straßen und harte Nötigungs-Verurteilungen wegen Aktionen auf (großen) Straßen werden regelmäßig damit begründet, dass es ein Grundrecht auf die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs gäbe. Zum einen ist das frei erfunden, zum anderen gibt es keine einzige Quelle, aus der abgeleitet werden könnte, dass mit "Verkehr" nur der Autoverkehr gemeint ist. Ganz im Gegenteil: Autos gefährden die Sicherheit und Leichtigkeit all des anderen Verkehrs. Statt ihnen Sonderrechte einzuräumen, wäre eher das Verbot des MIV die logische Folge, einen sicheren und leichten Verkehr sichern zu wollen.Gießener Anlagenring wird gerecht geteilt: 50% der Fläche für Rad & ÖPNV, 50% für Autos
Seit wenigen Tagen wird in Gießen der Anlagenring umgebaut. Das ist immerhin die wichtigste Straße im Stadtgebiet. Mit jeweils zwei Richtungsspuren plus Abbiegespuren sind Ost-, Nord-, West- und Südanlage der Hauptverteiler für alle ins Zentrum der Stadt führenden Straßen. Diese Achse wird nun anders aufgeteilt: Fahrräder und ÖPNV bekommen die inneren Spuren für sich allein, die Autos fahren nur noch außen im Einbahnverkehr.Warum das so interessant ist? Weil es ein Vorschlag von Verkehrswende-Initiativen ist, der von diesen mit spektakulären und vielen Aktionen durchgesetzt wurde. Eine wichtige Rolle spielte dabei auch der Verkehrswendeplan für die ganze Stadt, der von den Initiativen entwickelt wurde. Insofern kann der Umbau des Gießener Anlagenrings ein Mutmacher für Verkehrswende-Aktive in anderen Orten sein. Es lohnt sich, radikale Aktionen und radikale Inhalte zu verbinden - beides zusammen gibt die Kraft zu Veränderung. ++ anlagenring.siehe.website
Bahn 2022: Viel kaputt, wenig Personal - Folgen jahrzehntelanger Pro-Auto-Politik
Endlich fahren mehr Menschen mit der Bahn, doch dramatisch zeigt sich nun, was der Raubbau am ÖPNV dort für einen Schaden angerichtet hat. Viel zu wenig Personal und eine heruntergekommene Infrastruktur führen zu vielen Zug- oder gar ganzen Streckenausfällen.Eine Umkehrung ist nötig: Aufbau eines leistungsfähigen Schienennetzes (Bahn und Straßenbahn), bessere Arbeitsbedingungen und klare Kante beim Herunterfahren des Autoverkehrs. Wir brauchen die Menschen, die heute Autos bauen, an vielen anderen Orten der Gesellschaft - und die Fabrikhallen für die Produktion von Straßenbahnen! ++ verkehrswende.siehe.website
Nulltarif und ÖPNV-Ausbau: Die richtigen Lehren aus dem 9-Euro-Ticket
Debatte überall - zumindest das hat das 9-Euro-Ticket (erwartungsgemäß) geschafft. Immer mal wieder überfüllte Züge, andere fallen aus. Trotz Personalmangel wird weiter Zeit mit Kontrollen verschwendet. Viele Menschen im ländlichen Raum können zwar nun zu einem niedrigen Preis fahren - aber womit?Die Lehre aus dem 9-Euro-Ticket: Massiver ÖPNV-Ausbau ist nötig, der Straßenbau dafür sofort zu stoppen und bisherige Autoflächen für Rad und Straßenbahnen umzuverteilen. Beim Ticket gilt: Wenn schon, denn schon. Der Aufwand für das 9-Euro-Ticket ist viel zu hoch - Nulltarif die cleverere Lösung! ++ nulltarif.siehe.website
Teil 18: Wie geht es besser - am Beispiel: Aktion, Inhalt und Organisierung in Gießen
Unabhängige Verkehrswende-Aktivistis haben, in einer offenen Vernetzung mit vielen anderen Gruppen, in Gießen mit spektakulären Aktionen und einem umfassenden Verkehrswendeplan die erste große Hürde zu einer umwelt- und menschenfreundlichen Umgestaltung der Stadt geschafft: Die Hauptverkehrsader wird geteilt - Hälfte für Fahrräder und nur noch ebensoviel für die Autos. Das ist ein erster Schritt zu mehr, aber ein bemerkenswert großer. Er soll, muss und wird weitere Veränderungen nach sie ziehen, weil der Anlagenring keine Nebenstraße ist, sondern die Veränderung nach Fortsetzung ruft. Der "Hirnstupser" erklärt die Besonderheiten, die in Gießen diesen großen Sprung ermöglichten - und wie die Ideen und Erfahrungen in anderen Orten genutzt werden können.Verkehrswende in Gießen: giessen-autofrei.siehe.website
Der richtige Moment ist jetzt: Bedingungsloses Grundeinkommen und Nulltarif ausprobieren!
Der Film auf Youtube ++ der Text dazu auf projektwerkstatt.de und Facebook ++ Podcast (.mp3):Autofahren und Verbrennen fossiler Energieträger verbieten – sofort!
Der Film auf Youtube ++ der Text dazu auf projektwerkstatt.de und Facebook ++ Podcast (.mp3):Umweltschutz und Klassenfrage: Raus aus der Bildungsbürger*innenblase!
Menschen aus gebildeten Milieus (nicht = schlau, sondern mit entsprechenden Abschlüssen, Berufen und sozialem Umfeld), mit weißen, attraktiven und handicapfreien Körpern, ausreichenden bis guten finanziellen Ressourcen und glänzenden Aussichten im kapitalistischen Verwertungsprozess dominieren große Teile der politischen Bewegungen in Mittel- und Nordeuropa - verstärkt durch den hohen Anteil an Hauptamtlichen und Apparaten als Folge des hohen Spendenaufkommens und der Verzahnung mit politischen und Wirtschaftseliten. Doch nicht nur das: Auch die politische Agenda passt dazu. Umweltschutzkonzepte sind häufige asozial, belasten vor allem ärmere Menschen und bevorteilen die Besitzis teurer Produkte.Zu diesem Beitrag gibt es weitergehende Texte unter umwelt-und-macht.siehe.website und konsumkritik-kritik.siehe.website.
Alle Texte, Podcasts und Filme auf fb.com/hirnstupser und www.hirnstupser.tk (= www.projektwerkstatt.de/index.php?domain_id=35&p=21025).
Vernetzung zu Mobilitätsaktionen - langweilige Inhalte, moderne Hierarchien
Dieser Hirnstupser war nicht geplant, ist aber (wohl) nötig. Das letzte bundesweite Treffen zur vermeintlichen Vernetzung von Verkehrswende-Initiativen zeigte, dass es hier nur um Vereinnahmung und Gleichschaltung geht - natürlich auf softe Art. Dass Verkehrswende zumindest auch sehr stark aus konkreten Veränderungen im lokalen und regionalen Raum bestehen muss, war im Treffen ebenso wenig zu erkennen wie überhaupt das, was in aktuell an Protestformen läuft, beachtet wurde. Dominiert wird alles von einer Avantgarde, die sich offensichtlich nur im digitalen Raum bewegt und daher eine völlig einseitige Wahrnehmung der politischen Verhältnisse hat - ja fast in einer Parallelwelt vor sich hinwerkelt.Hirnstupser spezial zu "Danni bleibt! Keine A49!"
1. Folge: Einleitung
Mit diesem Film beginnt ein neues Hirnstupser spezial – zum aktuell laufenden Kampf um den Dannenröder Wald, der so viel mehr ist als das Ringen um Bäume und einen gesunden Mischwald. Hier steht die Debatte um eine zukünftige Verkehrspolitik, um die Ernsthaftigkeit des Klimaschutzes und um Organisierungsfragen in politischer Bewegung an. Der „Hirnstupser“ will Anregungen zu diesem Ringen um Organisierung, Aktionsformen und politischen Positionen liefern. Dabei sollte immer zweierlei klar sein: Es sind subjektive Positionen, die sich nicht über andere erheben wollen, auch wenn sie an manchen Stellen klar kritisch Stellung beziehen. Und es ist theoretisches Zeux, welches so nur ein kleines Echo der Auseinandersetzung sein kann. Das Wichtigste bleibt die direkte Aktion in den bedrohten Wäldern, auf allen Straßen und auf den Schauplätzen der Politik. Lasst euch also gerne von diesen Filmbeiträgen zum Nachdenken anregen und zum aktiven Widerstand ermuntern. Aber verharrt nicht hinter dem Bildschirm oder Display.2. Folge: Stimmen von Beteiligten und Betroffenen
Der zweite Clip im Hirnstupser spezial zum aktuell laufenden Kampf um den Dannenröder Wald fügt etliche Stimmen von Anwohner*innen und Aktivist*innen (was nicht getrennt sein muss) aneinander - als Eindruck von Motiven und der Vielfalt im Denken all derer, die die Wälder verteidigen. Die Texte und Filme dürfen gelesen, geteilt, zitiert und auf alle andere Art weiterverwendet werden. Die hier zusammengestellten kurzen Zitate stammen auf verschiedenen Medien wie SpiegelTV, Osthessen News, RTL Hessen, Oberhessische Presse, edit, Sat1 und einem Film von Susanne Fassbender.3. Folge: Kooperation der Unterschiedlichen
Der dritte Clip im Hirnstupser spezial greift die Frage der Organisierung auf: Was sind die Stärken, die durch die Vielfalt und die unterschiedlichen Aktionsformen entstehen? Was gefährdet sie? Der Hirnstupser analysiert die Vorteile der großen Breite in der Protestbewegung, zeigt aber auch die Punkte auf, an denen sie schnell gefährdet wird, wenn der Wert dieser Vielfalt den Beteiligten nicht klar ist. Distanzierung und Spaltung sind Feinde einer erfolgreichen Widerstandskultur. Streit und Debatte über Ziele, Methoden und die - absurd dominante - Gewaltfrage sind hingegen nötig.4. Folge: Die Sache mit den Autobahnaktionen
Der vierte Clip im Hirnstupser spezial befasst sich - etwas unfreiwillig - mit der gerade am meisten diskutierten Frage: was hältst du von den Aktionen an den Autobahnbrücken. Offenbar erfüllen die genau die Idee des "Direct Action": Alle sind aufgeregt. Die Reaktionen reichen von Beifall bis zum Terrorismusvorwurf (ja echt - z.B. die Springerzeitung "Die Welt" macht das allen Ernstes!). Hobbyjurist*innen und solche, die es besser wissen, phantasieren über Straftatbestände. Und der autoritäre Staat probiert es mit Abschreckung und stellt elf Haftbefehle aus - für nichts. Der Film bietet ein bisschen Hintergründe - mehr unter dem im Film angegebenen Link youtu.be/7-vAZu1T2k4..5. Folge: Nicht schon wieder - Klimaschutz als Partei?
Es folgt der fünfte Clip im Hirnstupser spezial "Danni bleibt" - der ist aber auch darüber hinaus passend. Denn die seltsame Neigung, aus sozialen Bewegungen - gerade wenn sie relativ erfolgreich sind - kommerziell orientierte NGOs, Firmen und Parteien zu formen, ist überall prägend. Damit werden den unabhängigen Protestsphären viele Menschen entzogen und deren Glaubwürdigkeit ruiniert. Vor allem aber wirkt hier die perfide Logik der Assimilation. Bewegungen werden vom herrschenden System bekämpft, solange sie klein sind. Können sie trotzdem wachsen und Themen setzen, werden aus ihrem Impuls Firmen, NGOs und Parteien geschaffen oder der Impuls von bestehenden Strukturen dieser Art aufgesogen. Geschieht das erfolgreich, wenn z.B. neue Parteien ins Parlament einziehen oder Firmen Gewinne machen, werden noch mehr Menschen als Mandatsträger*innen oder Angestellte integriert. Sie sind dann zum Teil des Mainstreams geworden. Mit der Gründung von Klimalisten wiederholt sich dieses traurige Schauspiel der Assilimation ins Bestehende mal wieder.6. Folge: Lernfeld zur Selbstermächtigung
Der sechste Clip im Hirnstupser spezial zum aktuell laufenden Kampf um den Dannenröder Wald dreht sich um die Frage, wieweit sich politische Bewegung durch die Auseinandersetzung weiterentwickeln kann. Das wäre vor allem dann der Fall, wenn die beteiligten Menschen eigene Ideen entwickeln, selbstbestimmt in Aktion kommen statt nur Labeln oder Vorschlägen anderer folgen und dadurch Selbstvertrauen in eigene Stärke und Fähigkeiten zur Selbstorganisierung erwerben.7. Folge: Die Polizei: Rolle, Taktik und unser Umgang mit ihr
Die Polizei, so scheint es, hat im und am Danni aufgegeben, ihr wahres Gesicht zu verschleiern. Drei dramatische Zwischenfälle, bei denen Menschen zu Boden stürzten, weil die Polizei aufs Tempo drückt und dabei die Sicherheit schleifen lässt, sind nur der Höhepunkt. Beleidigende Äußerungen, Drohungen und Schubsereien der Alltag.Welche Rolle spielt die Polizei in diesem Kampf, welche Tricks und Methoden werden von ihr angewendet - und wie können Betroffene und andere Aktivistis damit umgehen? Der Film schildert an Beispielen, was Polizei will und was sie muss.
8. Folge: Zaun und Baustelle - Symbole der Macht
Der achte Clip im Hirnstupser spezial zum aktuell laufenden Kampf um den Dannenröder Wald ist kurz. Sein Thema ist die in den letzten Wochen veränderte Taktik der Polizei, sichtbar im einem immer unfreundlicheren, genervten Auftritt und in der Architektur ihrer Baustellen, die sehr klar zeigen: Die Menschen in der Region werden als Feinde betrachtet. Kommunkationsbeamt*innen sind durch Nato-Draht verdrängt worden. Der Wasserwerfer ersetzt das Gespräch. Das erhöht nicht nur die Gefahren, sondern setzt auch das deutliche Zeichen, dass Polizei und Bautrupps als Dampfwalze der Verkehrspolitik wie eine Maschine durch den Wald rollen.9. Folge: Wie weiter? Der Asphalt und die Blume
Es ist traurig, aber wir kommen nicht drum herum. Auch wenn der der Kampf um den Dannenröder Wald noch läuft und wichtig bleibt bis zum letzten Baum, rollt die mit riesigem Einsatz von Mensch und Maschine vorangetriebene Rodungswalze unaufhaltsam voran. Das Ende rückt leider doch in Reichweite. Daher beginnt der Hirnstupser, die Frage zu stellen: Wie geht es weiter? Diese neunte Folge ist dafür erst der Anfang und soll ein Symbol setzen - eine Blume, die zum Vorbild werden könnte. Schaut es Euch an ... die Sequenz mit der Blume gibt es auch als alleinstehenden Clip unter projektwerkstatt.de/media/video/filme_loewenzahn.mp4.Der Text, der während der Musik eingeblendet wird (im Audio nicht zu hören):
Der Löwenzahn durchbricht den Asphalt – kraftvoll.
Erst klein, aber dann entfaltet er sich im grauen Einerlei.
Er wächst, sammelt Kraft und blüht auf als große Blume.
Bevor er vergeht, vervielfacht er sich und verstreut sich in alle Richtungen.
Jedes ausgesendete Teil enthält das Wissen, wie der Asphalt bricht.
So werden überall neue Blumen wachsen und das Grau überwuchern.
Es entstehen blühende Wiesen statt dem Grau der Pisten.
Und jedes Mal senden sie ihr Wissen hinaus an andere Orte, zu anderen Themen.
Das ist der Wandel, die Transformation, die Revolution.
10. Folge: Wie weiter? Verkehrswendeaktionen überall
Schnell den zweiten Beitrag zur Frage "Wie weiter?" hinterher - als zehnte Folge des Hirnstupser spezial, der den Kampf gegen Rodungen und Räumungen auf der A49 jetzt etliche Wochen begleitet hat. Dieser Teil der Auseinandersetzung erreicht nun den bedauerlichen Schlusspunkt - und er war wichtig und wirksam. Denn durch den Widerstand in Herri, Danni und Mauli, die vielen Aktionen drumherum und immer mehr Aktionen auch überregional ist nicht nur das Thema Verkehrswende und Klimaschutz stärker thematisiert sowie der Handlungsunwillen regierender Politik offensichtlicher gemacht worden, sondern hoffentlich auch der Ausgangspunkt für den Kampf um die Verkehrswende überall entstanden. Der Hambi führte zu Aktionen in Kohlegruben, an Kraftwerken usw. Von einzelnen Genpflanzenfeldern sprang der Protest vor 15 Jahren auf viele über. Am Ende stand die Veränderung im Großen. Der Autoausstieg ist das bisher dickste Brett. Aber wir haben jetzt viel geübt - wagen wir uns daran! Jeder Baum, der gefallen ist, will gerächt werden.Der erste zum "Wie weiter?" auf youtu.be/utHN6pZWpqA.
11. Folge: Verkehrstote nicht länger hinnehmen!
Der elfte Clip im Hirnstupser spezial zum aktuell laufenden Kampf um den Dannenröder Wald ist kurz. Er verarbeitet ein Statement von Angela Merkel im Kontext von Corona und stellt die Aussage, die allgemeingültig ist, in den Zusammenhang mit dem Drama des Straßenverkehrs. Offenbar gibt es unterschiedliche Tote: Die, die Staat und Kapital in ihrem Handeln egal sind - und die, die zu Reaktionen führen (oder dazu benutzt werden).Dieser Hirnstupser ist keine Kritik an den Schutzmaßnahmen vor Corona, sondern eine Kritik an der Gleichgültigkeit gegenüber den Folgen des motorisierten Individualverkehrs.
12. Folge: Übernahme&Hierarchisierung von Bewegung
Der zwölfte Clip im Hirnstupser spezial zum aktuell laufenden Kampf um den Dannenröder Wald übt eine deutliche Kritik an bewussten oder fahrlässigen Versuchen, die starke Aufmerksamkeit jetzt für Organisierungsmodelle zu nutzen, die so gar nicht zum "Danni bleibt"-Widerstand passen. Der kam ziemlich labelfrei daher, bemühte sich um den Abbau von Hierarchien und war eine Kooperation der Unterschiedlichen. Jetzt rücken Label in den Vordergrund, zudem bilden sich Steuerungsgruppen heraus oder es werden gleich hierarchische Gebilde wie Parteien gewählt. Das wird viel kaputt machen - es sei denn, im Kern entwickeln mehr Menschen das Bewusstsein, dass für den Kampf um eine andere Welt weniger Fragen wie Legalität, Gewalt oder Ähnliches wichtig sind, sondern unsere Inhatle, die Aktionsformen und die Art der Organisierung. Daher endet der Clip mit einem erneuten Aufruf, kreativen und hierarchiefreien Widerstand weiter zu entwickeln statt jetzt auf etablierte, veraltete Konzepte zurückzufallen.Die Seiten zum Aktivwerden in Sachen Verkehrswende und „Danni bleibt!“:
- waldstattasphalt.blackblogs.org/
- www.stopp-a49-verkehrswende-jetzt.de/
- keine-a49.siehe.website
- verkehrswende.siehe.website
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