Projektwerkstatt Saasen

FEMINISTISCHES ENGAGEMENT: ENTGEGEN ALLER UMSTÄNDE ODER WEGEN DIESER UMSTÄNDE!

Definition Sexismus?


1. Warum überhaupt Feminismus?
2. Ein Begriff von Feminismus!
3. Definition Sexismus?
4. Was spricht scheinbar gegen feministisches Engagement
5. Schwierigkeiten feministischen Engagements:
6. Handeln! Wie wir die Herrschaftsverhältnisse auch zwischen den Geschlechtern auflösen
7. Zu uns SchreiberInnen des Artikels (zur GeGet - Geschichts- und Gesellschaftstheorie)
8. Konkretere Handlungsmöglichkeiten

Eine eindeutige Definition für Sexismus zu finden, mit der wir uns zufrieden geben konnten, erwies sich schwieriger als angenommen. Viele Gruppen verwenden das Wort und meinen oft verschiedene Definitionen. Eine gängige alltagstheoretische Definition beschreibt die Herabwürdigung von Frauen aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit. Anknüpfend daran finden wir wichtig, dass eine Sexismusdefinition die Geschlechterhierarchie, oder das Patriarchat, benennt und angreift, und nicht relativiert. Gleichzeitig muß ein sinnvoller Sexismusbegriff auch anerkennen, dass das Patriarchat strukturell, also in der Gesellschaft, angelegt und nicht eine "Eigenschaft" von Personen oder Gruppen ist.

Davon ausgehend können wir sagen, dass sexistisches Handeln alles einschließt was die Geschlechterdifferenz verstärkt oder legitimiert. Dies können zum Beispiel Werbeplakate sein, auf denen mit (nackten) Frauen in unterwürfigen Posen für Zigaretten, Jeans, Kaffee, etc. etc. geworben wird. Sexistisch ist es demnach aber auch, zu behaupten, Frauen sind von ihrer Natur her harmoniebedürftiger als Männer und daher sowieso besser für pflegerische (oder was auch immer) Berufe oder sogar für die Bereitung des Heims und die Kinderaufzucht geeignet. Sexismus ist eine Ideologie der Ungleichheit, die bewirkt, dass einzelnen Menschen die Attribute eines Geschlechts zugeordnet und von diesen auch angenommen werden. Diese Ideologie ist so konstruiert, dass die Zuordnung der Attribute eine Ungleichbehandlung von Frauen und Männern nach sich zieht. Die Ungleichbehandlung hat eine gesellschaftliche Aufwertung von Männern und eine gesellschaftliche Abwertung von Frauen zur Folge und äußert sich dann z.B. in geringerer Bezahlung für Frauen oder in der Unterrepräsentation von Frauen in der ProffessorInnenschaft.

Wir wollen und dürfen dabei nicht vergessen, dass niemand frei von geschlechtsspezifischem Verhalten ist und damit die Geschlechterdifferenz zumindest reproduziert. Wir denken aber, dass ein Sexismusbegriff, der alles und jede(n) als sexistisch begreift, wirkungslos ist. Die Grenzen dessen, was als sexistisch bezeichnet wird und was nicht (also zum Beispiel die Reproduktion des Geschlechterverhältnisses durch Kleidung), müssen ständiges Subjekt von Hinterfragung und (Selbst-)Reflexion sein.

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