Projektwerkstatt Saasen

WIR, ALLE UND DIE STIMMEN DES GANZEN
REPRÄSENTATION UND VEREINNAHMUNG

Schlussgedanke


1. Die Konstruktion kollektiver Identitäten und die Integration der Einzelnen
2. Repräsentation
3. Schlussgedanke
4. Links

An dieser Stelle endet sie Darstellung der verschiedenen Formen von Beherrschung, Machtverteilung und Steuerung von Gesellschaft. Es soll in den weiteren Texten nun um die theoretischen Grundlagen herrschaftsfreier Gesellschaft, also der freien Menschen in freien Vereinbarungen gehen, bevor dann praktische Strategien und Schritte dargestellt werden.

Vorher aber noch eine wichtig begriffliche Klarstellung. Es muss unterschieden werden zwischen den Begriffen "Herrschaft", "Macht" und "Möglichkeit". Der Begriff ist gebräuchlich zur Beschreibung eines zwischenmenschlichen Verhältnisses, nämlich der Fähigkeit zur direkten Ausübung von Zwang gegenüber anderen Menschen. Von Macht wird dann gesprochen, wenn sie diese nicht kontinuierlich auf bestehenden Rahmenbedingungen beruht, sondern auf das konkrete Verhältnis zwischen den Menschen bzw. einzelnen Gruppen. Verfestigt sich dieses Machtgefälle durch institutionalisierte Regeln, Diskurse, Privilegien oder Durchsetzungsmittel, so sprechen wir von Herrschaft.
Davon deutlich zu unterscheiden ist die Bedeutung von "Macht" im Sinne von Möglichkeiten: "Ich habe die Macht zu ..." sowohl im allgemeinen Sinne von „ich kann ...“ oder als Möglichkeit des Handelns in sozialen Beziehungen. Letztere muss nicht gegen andere Menschen gerichtet sein muss und wäre dann eher der Gegenbegriff zu Ohnmacht. Dabei wird nicht mehr zwingend von einem Verhältnis zwischen Menschen ausgegangen, sondern in dieser Bedeutung ähnelt Macht dem Begriff "Fähigkeit". Für eine emanzipatorische Debatte erscheint das Wort "Möglichkeit" zielgenauer. Mit "gleichberechtigten Möglichkeiten" z.B. zur Reproduktion oder Rohstoffnutzung ist dann gemeint, dass die Menschen auf alle gesellschaftlichen Ressourcen gleich gut zugreifen können, d.h. die Vielfalt der Welt und die unterschiedlichen Lebensentwürfe entstehen durch freien Willen - nicht mehr durch soziale Herkunft, Reichtum usw.

Zum nächsten Text, dem ersten Kapitel zur Theorie herrschaftsfreier Gesellschaft: Was ist die Welt und das Leben?

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