Projektwerkstatt Saasen

KRITIK DER SELBSTVERWALTUNG & KOMMUNEN

Beispiele


1. Kommunekritik
2. Beispiele
3. Vom Alternativen zum Unternehmen
4. Der "Fall" ZEGG

Burg Lutter
Die als anarchistisch geltende Kommune auf der Burg Lutter hat einen sehr guten Ruf in Anarcho- und autonomen Kreisen. Wie ein Mythos gilt sie dort als Vorzeigekommune. Hintergrund ist die Organisierung der KommunardInnen vor vielen Jahren in anarchistischen und autonomen Zusammenhängen. Seit vielen Jahren allerdings schon ist die Kommune weitgehend entpolisiert, die Menschen arbeiten in eigenen Betrieben und sind über viele Phasen zerstritten. Viele der konkreten Personen treten sehr dominant bis mackerig auf.

Vor diesem Hintergrund sind die folgenden Aus einem "Interview mit Martin, Mitglied der Lutter-Gruppe GbR bemerkenswert.

Aus dem Interview in "Grüner Weg 31a", Sommer 2004 (S. 46ff)
Reich bleibt reich, arm bleibt arm ...
Beim Einstieg in die Gruppe geht der Privatbesitz als Einlage in die GbR über und bei Ausstieg oder Wegzug gibt´s die Einlage innerhalb eines Jahres zurück.
Privatisierung bei Auflösung geplant, wird jedoch verschleiert
Sollte das Projekt jemals aufgegeben und verkauft werden, bekommen alle Personen, die einmal im BgR-Vertrag waren, anteilig für die Zeitspanne, die sie hier waren, einen Erlös. Durch diese Regelungen ist ein Fortbestehen des Projektes unabhängig von Ein- und Ausstieg weitgehend gesichert und eine Privatisierung ausgeschlossen.
Unkritischer Hierarchiebegriff
Ein hierarchiefreies Gruppenleben gibt´s hier seit 24 Jahren ... Da es hier keine Gesetze gibt und auch keine Repressalien, funktioniert das Gruppenleben auf Basis der freien Vereinbarung. ... Zur Hierarchie wäre zu sagen, dass es möglich ist, strukturelle Hierarchien abzuschaffen, was hier auch der Fall ist: kein Privatbesitz, Konsens, gleiche Rechte und Pflichten nach außen hin, eigenverantwortliche Lebensgestaltung, Bedürfnisprinzip, sich nicht von Drogen (Als, kiffen etc.) beherrschen zu lassen, usw.

Einblick in das "hierarchiefreie" Handeln gab ein Vorgang Ostern 2003, wo BewohnerInnen der Burg ein bei ihnen eingemietetes Camp angriffen:

Hausrechts-Anarch@s mobben auf Direct-Action Camp ++ Auf ganzer Seite

Die LutteranerInnen bestätigten ihre Hausrechtslinie in der Debatte um das A-Camp 2005. Das fand in Lutter statt, die Bewohnis hielten das Betretungsverbot gegen die unerwünschte Person aufrecht und kündigten noch härtere Gewalt für den Fall des Nichteinhaltens an.

Ökozentrum Verden

Aus der Kommunen-Link-Liste des Verbunt-Projektes in Verden
Nervpurzel 1: Projektwerkstatt Saasen
projektwerkstatt.de/pwerk/saasen.html
Einpersonenprojekt mit hohem Engagement bei der Kritik und Beschimpfung aller anderen Projekte.
Nervpurzel 2: ZEGG
www.zegg.de/ Alternatives
Projekt mit diversen wirren esoterischen und sexistischen Theorien.


  • Siehe auch die Internetseiten zu Attac und zur Bewegungsstiftung - alles im Ökozentrum entstanden, gemanagt usw.

Im Original: Ökodort Sieben Linden
Projekte, Kontakte und Kooperationen tief in die esoterischen Sphären hinein ...
Aus einer Informationsschrift zum Film "Menschen Träume Taten", Autor: Dieter Halbach
Gesellschaftliches Engagement
Das Ökodorf bildet als eine neu gebaute Modellsiedlung den Rahmen für die Erprobung innovativer sozialer, ökologischer und spiritueller Ansätze. Die Idee war, einen Ort zu schaffen, an dem diese Lösungsansätze gebündelt und praktisch und menschlich erforscht werden können. Es sollten nicht andere Menschen mit anderen Werten überzeugt oder gar unfreiwillig einbezogen werden. Daraus ergibt sich ein gewisser "Inselcharakter" des Modells. Manchmal vergessen wir auch bei allen internen Prozessen die Weit "da draußen". Im Film erscheinen diese Verbindungen mit der Welt kaum vorhanden. In Wirklichkeit ist es eine starke wechseIseitige Verbindung.
Schon die Entstehungsgeschichte zeigt die vielfältige Zusammenarbeit mit der Gesellschaft. Entstanden aus den sozialen Bewegungen im Westen seit den 60er Jahren, wäre die Verwirklichung eines eigenen Dorfes nie alleine möglich gewesen. Insbesondere die Mitwirkung der Gemeinde, der Region, der Verwaltung und der Politik war schon planungsrechtlich die Voraussetzung einer Realisierung. Aber auch ohne die Maueröffnung und die globale Anerkennung der Nachhaltigkeitsstrategie wäre unser Dorf nie entstanden. Konkret war es 1996 die Verleihung des TATorte Preises der Deutschen Bundesstiftung Umwelt für" nachhaltige Gemeindeinitiativen in den neuen Bundesländern" die uns das Startsignal zur erfolgreichen Standortsuche gab. Indem wir in den strukturschwachen Gebieten Themen sowohl der sozialen, ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit aufgriffen, konnten wir mit offizieller Unterstützung auf einer "gesellschaftlichen Welle" reiten. Die Gemeinde Bandau/Poppau als Ort unserer Wahl wurde dann letztendlich unsere "erweiterte Gemeinschaft", die uns einlud unser Dorf in respektvoller Nachbarschaft aufzubauen und mit der wir bis jetzt den Weg immer kooperativ gehen konnten. Zwei Mitglieder unserer Gemeinschaft sind mittlerweile (nicht nur von uns) in den Gemeinderat gewählt worden.
Seit der Dorfgründung 1997 liegt der Schwerpunkt unseres gesellschaftlichen Engagements in der Vermittlung unseres Beispiels an eine interessierte Öffentlichkeit und unsere vielen BesucherInnen und Gäste. Wir sind ein sehr offener Ort, in dem ständig Führungen unterschiedlichster Gruppen stattfinden, Reporter uns interviewen und Fernsehteams drehen können und Gäste zu allen Themen in unserem Seminarbetrieb lernen oder in Mitmachprojekten sich beteiligen können. Für die Arbeit sind wir als offizielles Projekt der UN-Dekade "Bildung für Nachhaltigkeit" anerkannt (www.dekade.org)
Diese sehr lebendige und effektive Bildungsarbeit wird ergänzt von vielen gesellschaftlichen Initiativen, die wir teilweise selbst gegründet haben. Unser Bild der Gesellschaftsveränderung ist nämlich nicht, wie der Film bzw. einzelne Statements darin nahe legen könnten, dass alle Menschen in solchen Gemeinschaften und Ökodörfern [eben sollen und dann das"alte System" von alleine zusammenbricht. Im Gegenteil halten wir breite Bündnisse und eine Vielfalt von Aktionen und Veränderungsstrategien für notwendig. Wir beteiligen uns deshalb an folgenden Initiativen:

  • Netzwerke für ein anderes Leben - Wir arbeiten an der Vernetzung der deutschen Gemeinschaften und im Global Ecovillage Network (www.gen-europe.org) mit. Dort wurde mit unserer Beteiligung auch das erste weltweite Curriculum zum Aufbau von Gemeinschaftsprojekten "Ecovillage Design Education" (EDE) entwickelt, im Ökodorf und in anderen Gemeinschaften mit Erfolg angeboten und in unserem international publizierten Buch "Beyond you and me" theoretisch vertieft. Mit unserem eurotopia-Verzeichnis über Gemeinschaften und Ökodörfer in Europa (www.eurotopia.de) und in unserer Zeitschrift Kurskontakte/eurotopia (www.kurskontakte.de) kann man sich aktuell über Gemeinschaftsprojekte informieren. Die bundesweite Aufbruch-Initiative zur persönlichen und politischen Entwicklung einer zukunftsfähigen Lebensweise wurde von uns mit gegründet (www.anders-besser-leben.de). Wir. haben uns mit unseren Pilothäusern für die Legalisierung der Strohballenbauweise eingesetzt und den Fachverband Strohballenbau Deutschland" mit gegründet (www.fasba.de). Wir haben an der empirischen Studie der Uni Kassel zur Erforschung der Nachhaltigkeit in Gemeinschaften teilgenommen und im Vergleich die besten Werte erhalten (www.usf.uni-kassel.de). Wir sind im Vorstand der "Gesellschaft für angewandte Tiefenökologie" (www.tiefenökologie.de) und im Kuratorium der Stiftung TRIAS (www.stiftung-trias.de) vertreten. Dort setzen wir uns für die breite gesellschaftliche Umsetzung von Mehrgenerationenprojekten und gemeinschaftlichen Wohnprojekten (www.wohnprooekte-portal.de) ein. Für das gesamte Spektrum kooperativer Projekte bieten wir Beratung an (www.gemei schaftsberatung.de).
  • Politisches Engagement - Neben gesellschaftlichen Alternativen braucht es aber auch die Entwicklung von Gegenmacht und zivilgesellschaftlichen Bewegungen. Wir nehmen Teil an den deutschen und europäischen Sozialforen, den McPlanetKongressen, den globalisierungskritischen Protesten z.B. beim G 8- Gipfel und den Anti-Castor-Aktionen und sind Mitglied bei ATTAC. Das brennende Thema Klimaschutz ist unser Jahresmotto für 2008 und wird sich als roter Faden durch unsere Veranstaltungen ziehen.
  • Regionales Engagement - Wir sind Mitglied im "Bundesverband der Regionalinitiativen" und beteiligen uns am jährlichen Jag der Regionen" unter dem Motto "Wurzeln in einer globalisierten Welt" (www.Tag-der-Regionen.de). In unserer Region haben wir die Bürgerinitiativen "Die Bahn bleibt", "Keine Putenmastanlage" und die Initiative für eine gentechnikfrei Zone mit entwickelt. Ober das Programm "Regionen aktiv" haben wir die regionalwirtschaftlichen Ansätze der Strohballenbauweise und neuer Techniken für die Pferdearbeit entwickelt. Ein Forschungsprojekt zur besseren Koordinierung und Vermarktung regionaler Bioprodukte wurde von uns durchgeführt. Das "Grüne Band" des BUND, als längstes Biotop Deutschlands entlang der ehemaligen Todeszone konzipiert (www.dasgrueneband.info), wird für Sachsen-Anhalt von hier aus koordiniert.
Diese Beispiele sollen deutlich machen, dass es uns nicht nur um ein gutes Leben für uns selbst geht und dass zu den persönlichen Veränderungen unserer Lebensweise immer auch das gesellschaftliche Engagement gehört. In diesem Sinne sehen wir offene und innovative Gemeinschaftsprojekte als eine Art neuer NGO , da sie verbunden mit ihrem Engagement nach außen auch die besondere Ausstrahlungskraft eines gelebten Beispiels bieten. Eine neue Form der politischen Organisation also, die lebt, was sie verkündet. Und die offen ist für immer neue Entwürfe und Träume. Wir sind deshalb froh, an der Initiative des Gesellschafter-Projekts und des Festivals "uebermorgen" teilzunehmen und hoffen mit unserem Beispiel viele Menschen auf ihrem eigenen Weg inspirieren zu können.

Aus Roth und Rucht (Hg) "Die sozialen Bewegungen in Deutschland seit 1945" (S. 535)*
In Deutschland existieren heute etwa hundert kommunitäre Gemeinschaften. Zu den bekannteren gehören die Schäfereigenossenschaft Finkhof, der Lebensgarten Steyerberg, das Lebensgut Pommritz, die Kommune Niederkaufungen, die Projektwerkstatt Saasen, die UFA Fabrik und ZEGG.
*Das Zitat wird vielleicht alle Beteiligten nicht freuen, weil esoterische, marktförmige, kommunitäre Wohnprojekte sowie die anti-kollektive Widerstandsplattform Projektwerkstatt in einem Atemzug genannt werden. Allerdings von Autoren, die seit Jahren als Interpretatoren politischer Bewegungen auftreten, von denen sie wenig Ahnung haben.

Weitere

Auszüge aus der Schwerpunktausgabe der Contraste (April 2012) zum Kraftwerk1 in Zürich
Pro Kredit und Geldleihen bei Banken:
Aber wenn wir schon nicht alle Banken ausrauben können, warum dann nicht deren Geld für unsere Häuser benutzen?
Zu Gemeinsamkeiten und Kooperation (bei insgesamt 260 Leuten):
Eine (leicht schrumpfende) Gruppe von um die 30 BewohnerInnen isst immer noch jeden Mittewoch zusammen im Dachraum, es gibt immer wieder FIlmabende, Kinderveranstaltungen, Feste, Entrümpelungsaktionen (sind ein bisschen wie Partys), Aktionstage (wer teilnimmt, bekommt 50 Franken Spiritbeitrag zurück) usw.
Pro Anpassung:
Während P.M. ökonomisch und politisch eine Neuorganisation der Gesellscahft und des städtischen Raumes mit seinen eng definierten Nachbarschaften fordert, erlaubt eine pragmatisch auf die demokratische Machbarkeit orientierte Haltung eine breitere Spanne erfolgversprechender Partizipation.
Aus der Geschichte:
2010: Zweite Reorganisation der KraftWerk1-Verwaltung. Führung des Vorstands durch den Vorstandsmanager, welcher auch dem Geschäftsführer vorgesetzt ist. Letzterer leitet die KraftWerk1-Geschäftsstelle.

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