Projektwerkstatt Saasen

ZUR KAMPAGNE "EXPO NO!" ZUR EXPO 2000 IN HANNOVER

Mögliche Gründe


1. Ein paar Vorüberlegungen ...
2. HANNOVER - EXPO 2000 - am 25. OKTOBER 2000.
3. Anti-EXPO-Links
4. Anti-Expo-Gruppen und -Kontakte
5. EXPO-NO: Allgemeine Infos Links Materialien
6. Projektbeschreibung
7. Text zur Expo-Widerstand aus der Projektwerkstatt Saasen
8. Texte, Pressemitteilungen
9. Rezension und Buchtipp: Gegenbilder zur Expo
10. Jürgen Resch und Ernst Mischke
11. EXPO-Reader und weitere Materialien
12. Ein Prozessbericht
13. Auswertungstexte
14. Am Ende war die Expo ein Event, den sich auch die kritische Linke nicht entgehen lassen wollte
15. "Deutschland” ist kein Grund zum Feiern
16. Was lief im Vorfeld?
17. Die Aktionswoche
18. Seminarankündigung "Der alltägliche Wahnsinn"
19. Umgang mit Frust und Repression
20. prozeßerklärung
21. Inhalte
22. Mögliche Gründe
23. und jetzt?

Pieke: Ich hatte mir erhofft, daß das Thema EXPO und die verschiedenen Zugänge zu einem zentralen linksradikalen Thema werden. Am Anti-EXPO-Widerstand beteiligte sich letztlich nur ein geringer Teil der linken Szene. Ich würde nicht sagen, daß es hauptsächlich an voneinander abweichenden politischen Positionen lag. Es ist vielmehr nicht gelungen, die verschiedenen Teilbereiche anhand der EXPO als strategisch sinnvolles Angriffsobjekt zusammenzuführen. Das war sicherlich auch ein Problem der Vermittlung.

Bolle: Über das mangelnde Interesse kann an dieser Stelle nur spekuliert werden, aber mögliche Gründe könnten folgende sein: Einerseits das komplexe Thema. Es war und ist halt schon nötig, sich ein bißchen in das Thema reinzuarbeiten. So viel ist das eigentlich auch nicht, aber halt schon ein bißchen mehr als die Namen der neuesten Nazikader auswendig zu lernen. Andererseits die Symbolhaftigkeit der EXPO. Viele Linke können damit offensichtlich nur ganz schlecht umgehen und brauchen konkrete materielle Feinbilder, die sie zwar auf der EXPO auch finden, aber in einer anderen Funktion als sonst.
Drittens fehlt ein direkter Bezug zum Nationalsozialismus. Ich denke, daß das noch mal ganz anders zieht. Wenn jetzt der ganze Aufsichtsrat der EXPO aus Altnazis bestanden hätte (IOC läßt grüßen...), hätten sich viele sicherlich eher und intensiver eingeklinkt.
Naja, und viertens kriegen es viele ganz offensichtlich auch nicht hin, mal über den eigenen Tellerrand (=Teilbereich) zu gucken und aus ihrem Sumpf (ihrer alltäglichen Politarbeit) rauszukommen. Das hat aber weniger etwas mit Nicht-können als mit Nicht-wollen zu tun. Zu diesem Punkt gehört auch, daß es bestimmte Zusammenhänge (meistens Leute, die schon länger Politik machen) gibt, die auf einen bereits fahrenden Zug nicht mehr aufspringen. Also wenn die nicht von Anfang an dabei waren, ist das für die gestorben. Irgendwann hat sich abgezeichnet, daß das alles nicht so groß wird, wie geplant, und da ist jetzt dem Widerstand anzulasten, das nicht rechtzeitig bemerkt und reagiert zu haben.
 

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