VON SOZIALEM BIS VERKEHR
POLITISCH AGIEREN IN UND UM GIESSEN

In Ordnung leben heißt hungern und geschunden werden.
Georg Büchner, Der hessische Landbote

Schon der ganz offizielle (also von der Stadtverwaltung selbst gewählte) Rückblick in die Vergangenheit ist absurd. Am Rande des Brandplatzes werden Georg Büchner (der aus Gießen fliehen musste), Ludwig Börne (der die Anarchie lobte) und andere geehrt, die sich die damalige Politik in Gießen eher wegwünschte. Das ist aber auf den Gedenktafeln nicht erwähnt. Und heute ... würden die auch ihre Probleme haben mit einer Verkehrs-, Umwelt-, Nichtdeutschen-, Frauen-, Kinder-, Bildungs- undsoweiter-Politik, die immer noch (wenn auch modernisiert) Kapital- und Herrschaftsinteressen dient.


Das ist schwer zu ertragen - deutlicher kann mensch kaum zeigen, dass Klima- und Umweltschutz raus sind. Der Gießener Anzeiger hat am 30.12.2023 auf dem Titel die 24 (wichtigsten?) Fragen an das Jahr 2024 gestellt. Klima-, Umweltschutz, Mobilität, Gerechtigkeit, Armut, Gesundheit - nichts davon kommt vor. Es geht nur um Macht und Geld.

Seilschaften ... Ordnungspolitik ... Wirtschaftsförderung ... Umweltzerstörung ... alles normal in der Stadt. Leider.

Zahlen zum Landkreis Gießen (laut DGB-Kreisverband, 2019)
Beschäftigte: 85.178
Anteil zu Einwohnern: 33,4 %
davon Frauen: 40.333
Anteil zu Beschäftigten: 47,4 %
in Produktion: 21.864
Anteil zu Beschäftigten: 25,7 %
Dienstleistung: 63.310
Anteil zu Beschäftigten: 74,3 %
19.176 Gewerkschaftsmitglieder= 22,5 %