Alltagsalternativen

IFZ, FRIEDT, KOGEL: HINTER DEM KULISSEN DER UNI-GENFORSCHUNG IN GIESSEN

IFZ: Labore, Netzwerke und Geldgräber


1. Einleitung
2. IFZ - HighTech für Profite unter der Flagge der Umweltsicherung
3. Kogels Einstellung zur Gentechnik
4. Weitere Personen in um die Gentechnikforschung
5. Die Versuchsfelder und -aktivitäten am und um das IFZ
6. IFZ: Labore, Netzwerke und Geldgräber
7. Die Konsequenz: Versuch stoppen, da Versuchsleiter unseriös ist!
8. Links zum Gengersten-Versuch

Deutsche Forschungsgemeinschaft
Seit Anfang 2007 ist Kogel Chef einer Koordinierungsgruppe zu gentechnischen Experimenten bei Getreide. Anders ausgedrückt: Kogel ist der oberste Getreide-Gentechniker der Republik. Hochgefördert auch von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) - wo die großen Konzerne dominieren.

Text zur Einrichtung der Gruppe durch die DFG auf deren Internetseite
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Neueinrichtung der Forschergruppe "Mechanismen der Kompatibilität" (FOR 666) an der Justus-Liebig-Universität Gießen bewilligt, die im März 2006 ihre Arbeit aufnimmt. Initiiert wurde die FOR 666 von Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel, Interdisziplinäres Forschungszentrum (IFZ) für Umweltsicherung an der Universität Gießen, der auch Sprecher der neuen Forschergruppe ist. Beteiligt sind von Gießener Seite zudem eine Arbeitsgruppe "Biostatistik" (Prof. Dr. Wolfgang Köhler) sowie das Institut für Allgemeine Botanik (Prof. Dr. Art van Bel, Prof. Dr. Hubert Felle). Weitere Kooperationspartner sind das Max-Planck-Institut für Terrestrische Mikrobiologie in Marburg (Prof. Dr. Regine Kahmann) und Wissenschaftler des Instituts für Pflanzenzüchtung und Pflanzenschutz der Universität Halle, des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben sowie Biologen der Universität Erlangen-Nürnberg. Zudem ist ein intensiver Austausch mit französischen Partnern des Institut National de la Recherche Agronomique (INRA) in Antibes, Toulouse und Montpellier vorgesehen. ...
Mit der FOR 666 wird am Institut für Phytopathologie und Angewandte Zoologie der Justus-Liebig-Universität Gießen bereits die zweite DFG-Forschergruppe eingerichtet. Insgesamt arbeiten dann an der Universität Gießen fünf DFG-Forschergruppen, davon zwei in Zusammenarbeit mit Marburg und eine Klinische Forschergruppe:
- Erhöhung des Resistenzpotentials der Gerste (FOR 343, Sprecher: Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel, Institut für Phytopathologie und Angewandte Zoologie)
- Mechanismen der Kompatibilität (FOR 666, Sprecher: Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel, Institut für Phytopathologie und Angewandte Zoologie)
- Chromatin-mediated Biological Decisions (FOR 531, Gießen-Marburg, Sprecher: Prof. Dr. Rainer Renkawitz, Institut für Genetik)
- Wahrnehmung und Handlung (FOR 560, Gießen-Marburg, Sprecher: Prof. Dr. Karl R. Gegenfurtner, Ph.D., Allgemeine Psychologie)
- Klinische Forschergruppe "Pathomechanismen und Therapie der Lungenfibrose" (Sprecher: Priv.-Doz. Dr. Andreas Günther, Medizinische Klinik II)


Gießener Filz in der DFG
Aus der Akte der Versuchsleitung zum Gengerstenfeld bei der Uni Gießen (IPAZ)
Protokoll über das Fachgespräch "Schwellenwerte für Produkte aus gentechnisch veränderten Pflanzen" der DFG (30.+31. August in Bonn)
Mitglieder und ständige Gäste der Senatskommission: 4 Leute, davon 2 aus GI: Prof. H.G. Frede (Vors.), Prof. Kogel, 1 aus Kiel: Prof. C. Jung
Weitere Gäste: Mehrere, u.a. Buhk, Bartsch, Jany, Schiemann. Kommissionssekretariat: Dr. L. Breuer, GI.


  • Früheres DFG-Forschungsprojekt zu Gentechnik unter Leitung von Kogel: "Resistenzaktivierung im Getreide"

Denkmuster der DFG
Interview mit dem langjährigen DFG-Präsidenten, Ernst-Ludwig Winnacker, in: Süddeutsche Zeitung, 18.7.2009
SZ: Zerstört Seehofer Vertrauen, das seine Vorgänger aufgebaut haben?
Winnacker: Ich habe ihm geschrieben, dass ich seine Äußerungen als forschungsfeindlich empfinde und enttäuscht bin, dass er als Ministerpräsident eine solch extreme Haltung einnimmt. Sie verschreckt Forscher und Investoren. Als Franz Josef Strauß vor 40 Jahren auf einer Versammlung von einem Bauern wegen der Flurbereinigung attackiert wurde, sagte er: "Gustl, ich mache nicht, was das Volk will, sondern was gut für das Volk ist!" Zu einer solchen Politik muss die CSU zurückfinden. ...
Heute zerstören Gegner die Felder, damals stand ich als Forscher auf der Abschussliste der RAF ...
Wichtig ist, den Verbrauchern klar zu sagen, wo heute schon die Gentechnik steht und dass es keinen Zurück mehr gibt. Absurd sind auch die Abstandsregelungen für Versuchsfelder etwa von MON810, denn der Maispollen fliegt kilometerweit. ...
Die hohen Hürden, die aufgrund des Protests nun aufgebaut werden, führen lediglich dazu, dass nur noch einige wenige Firmen in der Lage sind, den Mais herzustellen. Am Ende bleibt nur Monsanto übrig und dann beschwert man sich, es gäbe ein Monopol. Da kann ich nur den Kopf schütteln. Mal ehrlich: Die Landwirtschaft wird durch die Gentechnik nachhaltiger. Sie produziert derzeit mehr CO 2 als der ganze Verkehr. Das muss sich ändern. Und warum bauen die Bauern in Kanada gentechnisch veränderte Pflanzen an? Die sind doch auch nicht dumm. Sie haben damit 350 000 Tonnen weniger Herbizid gebraucht.


Kogel, Friedt und die DFG
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft ist ein Vergabegremium für ungeheure Geldmengen. Im Jahresbericht der DFG finden sich Gentechnik-Hardliner Friedt und Gentechnik-Softie Kogel gleichermaßen ...



Aus dem DFG-Jahresbericht 2006 (oben).
Prof. Kogel ist Sprecher der Forschergruppe 666 bei der DFG, eine Übersicht über die dortigen Projekte findet sich hier:


Kogel im Sumpf der Stadt Gießen

Wohlgesonnene Medien und Pro-Gentechnik-Fraktionen im Stadtparlament
Aus einem Interview mit Prof. Kogel (Quelle: Biosicherheitsforschung)
Die Regionalpresse hat sehr objektiv berichtet und auch aus der Regionalpolitik haben wir positive Reaktionen erfahren. Der Magistrat der Stadt Gießen hat sich sogar einstimmig für unsere Versuche zur Biologischen Sicherheitsforschung ausgesprochen.

Zusammenhalten an der Uni und in der Gentech-Lobby
Aus einem Interview mit Prof. Kogel (Quelle: Biosicherheitsforschung)
Als dann radikale Gentechnik-Gegner die Zerstörung unseres Versuchs ankündigten, führte das zu einem starken Solidarisierungseffekt, insbesondere an der Universität. Es gab aber auch eine deutliche Unterstützung aus den Wissenschaftsorganisationen, etwa der DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft), und auch von vielen Wissenschaftlern aus dem Ausland.

Kogel und seine Kontakte: Genweizen-Versuch in Gatersleben

Aus dem Jahresbericht 2006 des IPK in Gatersleben mit (rechtes Bild) Liste der Kooperationspartner außerhalb (S. 121 f.)

  • Infoseite zu Gatersleben bei der Regierungsseite zu Biosicherheitsforschung

Kogels Partner an der Uni Erlangen: Prof. Uwe Sonnewald (Ex-IPK Gatersleben)

Aus "Genbank Gatersleben: Gentechnik oder genetische Ressourcen?" von Andreas Bauer, Umweltinstitut München (Mai 2007, S. 8)
1998 wird mit SunGene die erste Firma aus dem IPK ausgegründet. SunGene ist zunächst ein Joint Venture zwischen BASF und IPK und heute eine hundertprozentige Tochter der „BASF Plant Science“ mit 63 Mitarbeitern. Gegründet wurde die Firma vom ehemaligen Leiter der Abteilung Molekulare Zellbiologie des IPK, Prof. Dr. Uwe Sonnewald, der heute an der Universität Erlangen lehrt, sowie von Dr. Karin Herbers, ebenfalls vom IPK. Einer Pressemitteilung des IPK zufolge ist das Institut an dem Unternehmen beteiligt und unterstützt(e) es finanziell. Heute wird SunGene von Heinz Emrich und Dr. Hans Kast von BASF Plant Science geleitet. SunGene beschäftigt sich mit der Transformation von Kulturpflanzen, der Steuerung der Gen-Expression und der Manipulation der Biochemie der Pflanzen.
Das Unternehmen ist dabei im Wesentlichen Dienstleister für bestimmte Projekte der BASF Plant Science. Die BASF gibt dabei vor, welches Projekt oder welches Thema für sie interessant ist. SunGene führt dann auf diesem Gebiet gentechnische Experimente durch.



Die Verbindungslinie zum IPK Gatersleben

Aus Kogel/Jansen: "Das nationale Verbundprojekt GABI-Agrotec", in: Spiegel der Forschung Nov. 2004 (S. 84)
Das Verbundprojekt GABI-Agrotec wurde im April 2002 am Institut für Phytopathologie und Angewandte Zoologie (IPAZ, Prof. Karl-Heinz Kogel) der JLU Gießen in Kooperation mit dem Institut für Allgemeine Botanik der Universität Hamburg (AMPIII, Prof. Wilhelm Schäfer) und dem Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben (IPK, Prof. Uwe Sonnewald) gestartet.

RWTH Aachen: Kontakte, Kungel und gute Beziehungen zu den Genehmigungsstellen

Aus Kogels Lebenslauf (Quelle)
Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel, Jahrgang 1956, studierte an der RWTH Aachen Biologie und Sozialwissenschaften. Nach seiner Diplomarbeit in Biologie über ein Thema zum biologischen Pflanzenschutz arbeitete er dort von 1981 bis 1984 am Institut für physikalische Biologie, wo er auf dem Gebiet der Pflanzenphysiologie promoviert wurde. Es schloss sich ein einjähriger Post-Doc-Aufenthalt am Weizman Institute of Science in Rehovot in Israel an. Von 1984 bis 1988 war Kogel wissenschaftlicher Angestellter am Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung in Köln. Im Anschluss folgte eine Anstellung in einer Patentanwaltskanzlei, bei der er verantwortlich für die Bearbeitung von Biotechnologie-Patenten war. Von 1990 bis 1995 leitete er am Institut für Pflanzenphysiologie der RWTH Aachen eine Arbeitsgruppe, die sich mit der Charakterisierung der Funktion von Mehltau-Resistenzgenen in der Gerste beschäftigte und habilitierte sich 1995 mit einer Arbeit zum Thema Molekulare Erkennungssysteme in Getreidepflanzen.

Das bedeutet, dass Kogel bis 1984 und 1990-1995 an der RWTH tätig war. In dieser Zeit (1992-2003) agierte dort ebenfalls im Gentechniksektor Bartsch (jetzt BVL). Sein Forschungsprojekte waren: "1992-2000: Freilandversuche mit gv-Zuckerrüben an der RWTH Aachen. 1999-2004: AIGM - Assessment of the impacts of genetically modified plants. 2001-04: VRTP-IMPACT - Virus-resistant transgenic plants: ecological impact of gene flow." (aus der Studie "Kontrolle oder Kollaboration" von Christoph Then und Antje Lorch)

Immer in ähnlichen Zusammensetzungen: Ein Forschungsprojekt nach dem anderen
Seit mindestens 1999 lässt sich das Interesse von Prof. Kogel und Umfeld an den gentechnischen Experimenten nachweisen. Projektnamen und -ziele werden je nach erreichbaren Fördertöpfen alle 2-3 Jahre leicht variiert. Als Hauptpflanze taucht immer wieder Gerste auf, rundherum aber auch andere Arten. Im Kern geht es um die Entwicklung von Methoden gentechnischer Manipulationen, weniger um die jeweiligen Pflanzen, denen diese Methoden entwickelt werden.

Aus der Presseinformation der Uni Gießen zum neuen DFG-Projekt FOR 666 am 7.2.2006
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Neueinrichtung der Forschergruppe "Mechanismen der Kompatibilität" (FOR 666) an der Justus-Liebig-Universität Gießen bewilligt, die im März 2006 ihre Arbeit aufnimmt. Initiiert wurde die FOR 666 von Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel, Interdisziplinäres Forschungszentrum (IFZ) für Umweltsicherung an der Universität Gießen, der auch Sprecher der neuen Forschergruppe ist. Beteiligt sind von Gießener Seite zudem eine Arbeitsgruppe "Biostatistik" (Prof. Dr. Wolfgang Köhler) sowie das Institut für Allgemeine Botanik (Prof. Dr. Art van Bel, Prof. Dr. Hubert Felle). Weitere Kooperationspartner sind das Max-Planck-Institut für Terrestrische Mikrobiologie in Marburg (Prof. Dr. Regine Kahmann) und Wissenschaftler des Instituts für Pflanzenzüchtung und Pflanzenschutz der Universität Halle, des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben sowie Biologen der Universität Erlangen-Nürnberg.

Rosige Zukunft für Technikgläubige: Fraunhofer-Institut am IFZ
Das "Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie" (eigene Seite ++ Wikipedia) will an der Uni Gießen eine neue Sparte eröffnen, die Der Sitz des IME ist Aachen und zwar die dortige Biologie der RWTH Aachen. Das ist eine der großen Schmieden deutscher Gentechnikseilschaften. Sogenannte Wissenschaftler von dort sitzen nicht nur in der Genehmigungsbehörde, sondern sich auch die Führungsetage des Instituts an der Uni Gießen, wo jetzt das Fraunhofer-Institut hinkommt: Kogel und Langen.
Finanzier ist der Steuerzahler, genauer: Das Land Hessen.

Firmen?
  • Kogel kündigte 2004 "Freilandversuche in Kooperation mit nationalen Saatgutfirmen" (Quelle: Spiegel der Forschung Nov. 2004 (S. 85)
  • Kogel hält Patente an Gentechnik, die von BASF angemeldet wurden

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