Stiftung Freiräume

ORGANISIERUNG VON UNTEN

Geringe Handlungsmöglichkeiten durch Einbindung der AkteurInnen in gesellschaftliche Zwänge (Arbeit, Familie, Ausbildung usw.)


1. Einleitung und Thesen zu allen Bereichen
2. Gesamter Text "Organisierung ... WIE GEHT DENN DAS?
3. Grundsätze für eine "Organisierung von Unten"
4. Was funktioniert nicht, und warum funktioniert es nicht?
5. Gesellschaftliche Konstruktionen und Mechanismen des Sozialverhaltens wirken weiter
6. Eigene Ohnmacht gegenüber unendlichen Ressourcen von Staat und Gesellschaft; Irrelevanz und Marginalisierung der politischen Arbeit und ihrer AkteurInnen, der Individuen und ihrer freien Zusammenschlüsse überhaupt
7. Bedürfnis nach schnellen Erfolgen
8. Unwillen zu kontinuierlicher Arbeit
9. Geringe Handlungsmöglichkeiten durch Einbindung der AkteurInnen in gesellschaftliche Zwänge (Arbeit, Familie, Ausbildung usw.)
10. Fehlende Phantasie, Vorstellungskraft für Organisierung von unten und Alternative zu gesellschaftlichen Zwängen
11. Angst vor Vielfalt, Dynamik und produktivem Streit
12. Aktiv gegen Repression
13. Angst vor Vereinzelung, Eigenverantwortung, Eigeninitiative und Offenheit
14. Kommunikation
15. Abschließendes und konkrete Pläne zur Umsetzung
16. Viertes Treffen Organisierung von unten in Saasen
17. Debatte auf Hoppetosse-Mailingliste (Auszüge)

Nur sehr wenige Menschen sind nicht dem täglichen Verwertungs- und Reproduktionszwang unterworfen. Die meisten von uns müssen entweder in die Schule oder Universität, arbeiten oder den Haushalt machen und die Kinder betreuen. Zwischen den einzelnen Abschnitten (nach Uniabschluss, nach Schulabschluss) oder im Renten- oder Kindesalter sind die einzigen Perioden, in denen mensch sich dem widmen kann, was er/sie gerne machen würde (innerhalb des vom System Gesetzen Rahmens). Das erschwert wichtige politische Arbeit. Wer wöchentlich nur eine Stunde Zeit dafür hat, kann keine großen Aktionen auf die Beine stellen.


a) Lösung von Oben:
  • Hauptamtlichkeit ist auch hier eine ideale Lösung. Die AkteurInnen werden aus ihrem Verwertungszusammenhang weggekauft. Ab nun bekommen sie Geld für das, wofür sie keine Zeit gehabt hätten, wenn sie jenes hätten woanders verdienen müssen. Das führt allerdings zur Marginalisierung der normalen, also ehrenamtlichen, AktivistInnen. Um beim Beispiel Greenpeace zu bleiben: Die medienwirksamen großen Aktionen werden von Profis gemacht, NormalgreenpeacerInnen dürfen normalerweise Spendensammeln gehen.

b) Lösung von Unten:
  • Es gibt noch eine andere, sehr kleine Anzahl von Menschen, die weder hauptamtlich, noch anderswo eingebunden sind, sondern ein politisches Leben jenseits dessen führen: Die Selbstorganisierten, und die, die absichtlich von Staatskohle leben (Sozialhilfe o.ä.). Interessanter sind aber eigentlich die ersteren, weil sie sich völlig anders und völlig unabhängig organisieren und diese Art der Lebensführung auch in "linken" Kreisen großenteils unbekannt ist. Die Technik und das Wissen darüber, wie Selbstorganisation funktioniert, müssen in Seminaren o.ä. weitergegeben beziehungsweise angeeignet werden. Dazu gehören Kurse über Gratisökonomie, Tauschökonomie und Gemeinschaftsökonomie.
  • Damit es überhaupt dazu kommt, dass diese Lebensform populärer wird, müssen in Gesellschaft und "Linke" die sozialen Zwänge als solche demaskiert werden. Wer Arbeit als Segen ansieht, sucht nicht nach alternativen Lebensformen. Wer Arbeit als Naturgesetz hinnimmt, braucht Informationen darüber, dass und wie es anders sein könnte. Arbeit, Ausbildung und Erziehung, reproduktive Zweier-Wohn-Beziehung sind unnötige Zwänge. Sie sind nur für das System notwendig. Freie Menschen könnten das auch anders organisieren.
  • Ein großes Hindernis dabei sind die Ängste der Menschen vor Unsicherheit. Was machen Selbstorganisierte wenn sie krank oder alt sind? Deshalb ist es wichtig, Solidaritätsstrukturen aufzubauen, um zu wissen, dass mensch nie allein ist.
  • Für eine effizientere Nutzung von Ressourcen sind Tausch- und Geschenkringe und andere kooperative Strukturen gut. Selbstbestimmtes Lernen anstatt Staats-ver-bildung sind die Alternativen, die es aufzubauen gilt.

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