Stiftung Freiräume

DIE VORPHASE: SCHWIERIGE KONTAKTAUFNAHME ... 1. RAUSWURF ... EINIGUNG ... MEHR RAUSWÜRFE

Die Wende: Ohne Vorwarnung alles in Frage gestellt!


1. Einleitung ... worum sollte es gehen?
2. Kontaktversuche
3. Besuch in Lüneburg, um alles zu klären ...
4. Erster Castor-Platzverweis ... aus eigenen Reihen!
5. Das Plenum
6. Die Wende: Ohne Vorwarnung alles in Frage gestellt!
7. Schriftliche Antwort an "Anna&Arthur"
8. Anti-Atom-BIs in Lüneburg
9. Weiter bis Lüneburg ...

So geschah in Sachen Kontakten nach außen wenig. Doch urplötzlich kam dann das erste Mail aus Lüneburg ... unbekannter Herkunft, gezeichnet mit Anna&Arthur (abgeschickt am 24.10.2002, 13:13 Uhr):

Wir, d.h. das Anna & Arthur Plenum, haben Klärungsbedarf!

1. Warum veröffentlicht Ihr immer noch Vorschläge für die X-Tage bei Anna & Arthur, obwohl Euch spätestens seit letztem Donnerstag klar sein muss, dass einiges so schlicht nicht realisierbar ist und für den Rest z. T. erheblicher Klärungsbedarf besteht ?
2. Warum meldet Ihr Euch nicht bei den BerlinerInnen um eine Zusammenarbeit zu klären ?
3. Was schreibt Ihr für eine Scheiße über die LIgA ?

Das letzte Anna & Arthur Plenum hat folgendes beschlossen:
Wir erwarten, dass Ihr Euch umgehend mit den BerlinerInnen in Verbindung setzt.
Wir erwarten, dass Ihr Euch zu Euren Aussagen über die LIgA äußert.
Wir erwarten, dass Ihr Eure Homepage umgehend aktualisiert.

Wenn Ihr euch nicht in der Lage seht oder nicht bereit seit, diese Dinge bis spätestens Donnerstag, den 31.10.02 mit uns zu klären, sehen wir keine Basis für eine Zusammenarbeit bei Anna & Arthur.

verständlicherweise angesäuerte Grüße
Anna & Arthur

Wir riefen sofort an – direkte Kommunikation. Die Beschlüsse wurden bestätigt, jedoch wurde beiderseits versichert, daß an einer Einigung Interesse bestehe. Zu den Fragen wurde wiederum zu 1. und 3. nachgefragt, was genau gemeint sei – zu 1. nur der Hinweis auf den Vorschlag der „antikapitalistischen Zone“, der von Anna&Arthur abgelehnt wurde, da sie per Verkaufstheke ihre Mietkosten decken müßten. Zu 3. wurde der Satz benannt, daß im Clamartpark möglicherweise am Ende Nazis erlaubt, aber Menschen aus Direct-Action-Zusammenhängen verboten würden. Beides wurde sofort aus der Vorschlagsliste entfernt ... obwohl es ja als „Vorschläge“ gekennzeichnet war.
Zu 2. wurde Anna&Arthur mitgeteilt, daß der Kontakt zum AAP Berlin daran scheitere, daß dort nur anonyme Telefonnummern mit AB und Mailadressen offiziell bekanntgegeben worden seien. Die AAP reagiere nicht auf Anrufe oder Anschreiben. Auch etliche Rückrufbitten, hinterlassen über persönliche Bekannte bei AAP-Aktiven, blieben ohne Reaktion.

Trotz hohen Zeit- und Geldaufwandes entschlossen sich aber mehrere Personen, zum vierten Mal nach Lüneburg zu fahren – am 1.11.2002 luden Anna&Arthur-Menschen zu einem Klärungsgespräch ein. Genaueres über dieses Gespräch erfuhren wir nicht, allerdings wurde uns gesagt, daß dort abschließend entschieden werden sollte. Angesichts des bis dahin für uns sichtbaren Plenumsfetischismus bei Anna&Arthur (inzwischen ist sichtbar, daß Eliten bei Anna&Arthur auch ohne Plenum entscheiden können und das Plenum vor allem taktisch benennen, wenn es ihnen hilft) gingen wir davon aus, daß es sich folglich um ein Plenum handeln müsse.

Durch die Herrschaftsbrille: Der Sprachstil der Mail zeigt, daß die AbsenderInnen ihre Machtposition (Hausrecht) kennen und ausnutzen. Sie stellen keinen Dialog her, sondern schreiben Texte, die vom Stil her einem Bescheid einer Behörde ähneln. Deutlich zeigt das „Wir erwarten, dass ...“, wie offensiv hier Herrschaft ausgeübt wird und werden soll. Der Datumshinweis ist ein Ultimatum mit automatischer Ausgrenzung im Falle der Nichteinhaltung, also ebenfalls nur aus einer Herrschaftsposition heraus erklärbar. Zudem wird komplett verschwiegen, daß alle Kommunikation bisher Einbahnstraße war ... Anna&Arthur haben es ständig nicht organisiert bekommen, selbst etwas zu planen, verabredete Treffpunkt einzuhalten oder direkten Kontakt aufzunehmen.

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