Stiftung Freiräume

DIE PROJEKTWERKSTÄTTEN DER 90ER JAHRE

Göttingen: SchülerInnen Aktion Umwelt & Aktion Total tote Dose


1. Göttingen: Kurzinformation
2. Göttingen: Informationen
3. Geschichte und Arbeit des Jugendumweltbüros Göttingen
4. Momentane Aktivitäten
5. Göttingen: SchülerInnen Aktion Umwelt & Aktion Total tote Dose
6. Göttingen: Gründung des Jugendumweltbüros
7. Göttingen: Projekte
8. Göttingen: Veröffentlichungen
9. Göttingen: Umfeld
10. Göttingen: Mitarbeit
11. Göttingen: Öffnungszeiten
12. Göttingen: "Auftakt", Jugendumweltkongress & Umweltministerkonferenz
13. Jugendumweltbüro Göttingen - die Vorgeschichte: Mehrweg an die Schulen
14. Aktionshandbuch Abfall

Nur ein Jahr nach diesem Erfolg startete die SchülerInnen Aktion Umwelt mit einer neuen Aktion. Auch dieses Mal richteten sich die Kritik gegen die Verpackungsflut, speziell gegen die Einweggetränkedose. Nach einer Müll-Sammelaktion an einem Baggersee, bei der in wenigen Stunden 5 Kubikmeter zusammenkamen, beschlossen die beteiligten Jugendlichen, diesen Müll an den Ursprungsort, an die Geschäfte, zurückzugeben. "Freizeitmüll zurück an Absender" hieß es am darauffolgenden Samstag vor drei Geschäften in der Innenstadt, als 50 Schülerinnen und Schüler mit einem vollbeladenen Anhänger und mit zu Schlangen aufgefädelten Dosen aufkreuzten und die Geschäftsleiter mit etlichen Kartons schlecht riechenden Inhaltes überraschten.
Um sich Gehör zu verschaffen, mußte aber eine möglichst aufsehenerregende Aktion her - die Idee zur Kampagne "Total tote Dose" entstand. Am 6. November 1991 war es soweit: Auf dem Marktplatz vor dem alten Rathaus versammeln sich mehr als 3.500 Schülerinnen und Schüler, in der Mitte ragt ein Gerüst empor, 8 Meter hoch, 20 Meter breit. Daran hängen mehr als 25.000 Einweg-Getränkedosen, so viele wie in einer Stadt wie Göttingen (ca. 130.000 Einwohner) täglich ausgetrunken und weggeworfen werden. Und auf dem Boden: Dosen, wohin mensch auch tritt! Auf einem Bierwagen rockt eine Jugendband, ein Schüler hält die "Dosenrede". Das Gänseliesel, ist mit Dosenschlangen umhüllt. Ein Elfjähriger informiert die Passanten mit einem Megaphon lautstark über die Umweltfeindlichkeit von Getränkedosen, andere verteilen Flugblätter: "Total tote Dose - Göttingen 1. dosenfreie Stadt Deutschlands" steht darauf. Rote und blaue Mikrophone werden in die Menge gehalten, Fernsehkameras laufen, denn noch am Abend soll die Öffentlichkeit in Deutschland, ja selbst im fernen Canada und Japan auf die Aktion aufmerksam gemacht werden. Weitere Informationen zur Geschichte der Aktion Total tote Dose.

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