Gewaltfrage

SYMBOLFIGUR AUS DER ZEIT DER BAUERNKRIEGE

Die Prominenz der extremen Rechten


1. Das Treffen des 'Freundeskreises Ulrich von Hutten'
2. Wer ist dieser 'Freundeskreis Ulrich von Hutten'?
3. Das Verbot von Schlüchtern
4. Kein Verbot im Landkreis Hersfeld-Rotenburg
5. Die Prominenz der extremen Rechten
6. Das Treffen der 'volkstreuen Verbände'
7. Keine geschlossene Veranstaltung
8. Der Protest der Einwohner
9. Der Verfassungsschutz

Einen Teil der Veranstaltung, deren Ordnerdienst von der Wiking Jugend organisiert wurde, bestritt dabei der Hamburger Rechtsanwalt Jürgen Rieger. Der Vortrag von Rieger, der zugleich unter anderem Vorsitzender der "Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung" ist, in Niederaula stand unter der Überschrift "Die biologische Lage unseres Volkes".[10]

Aber nicht nur die Anwesenheit Riegers ließ darauf schließen, daß es sich um ein Treffen einer neofaschistischen Kaderorganisation handelte. Auch die in der Festfolge angekündigte Zusammenkunft der volkstreuen Verbände ließ erahnen, daß hier eine Zusammenkunft auf höchster Ebene stattfinden sollte.

Die Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung, an deren Spitze Jürgen Rieger seit 1972 steht, ging aus der Anfang der 60er Jahre gegründeten "Deutschen Gesellschaft für Erbgesundheitspflege" hervor. Zum wissenschaftlichen Anstrich, den sich diese rassistische Organisation zu geben versucht, gehört es, daß man sich einen "wissenschaftlichen Beirat" zugelegt hat, dem bekannte deutsche und ausländische Rechtsextremisten sowie rassistische Wissenschaftler angehören, sowie auch eine Vierteljahreschrift unter dem Titel "Neue Anthropologie", deren Wissenschaftlichkeit sich in der großen Menge der Fußnoten erschöpft. Gemeinsam mit anderen von Rieger dominierten Vereinen wird jährlich im Sommer die "Hetendorfer Tagungswoche" durchgeführt, deren Verbot der niedersächsische Innenminister 1997 vergeblich durchzusetzen versuchte. Die Gesellschaft behauptet, Unterschiede bei der Intelligenz zwischen den verschiedenen "Rassen" und fordert u.a. eugenische Praktiken wie die "Sterilisation Schwerkrimineller" und "Erbkranker".[11]

Rechtsanwalt Jürgen Rieger verteidigt seit Jahren Personen aus dem neofaschistischen Lager.[12] Zur Zeit versucht er, das schwedische Gut Sveneby als Gutsherr biologisch-dynamisch zu bestellen und hofft, 18 junge deutsche Familien zu finden, die sich dort ansiedeln möchten. Sie sollen dort ein Leben in "wunderschöner, unberührter Landschaft, nach eigener Art, unbeeinflußt durch Umerziehung, Überfremdung, Drogen und Rauschgift, mit eigenem Kindergarten und Schule führen".[13]

Mit dem Gut in Schweden läuft es jedoch nicht so gut. Nach eigenem Bekunden ist der Nazi-Anwalt zur Zeit knapp bei Kasse. Dank des Rinderwahnsinns trage sich seine Rinderzucht auf Sveneby nicht, und die EU-Gelder für den biologisch-dynamischen Anbau reichten ebenfalls nicht aus, um die laufenden Kosten für das 700 Hektar große Gut zu decken.[14]

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