Offener Raum

ANTWORT AUF DEN VORWURF DES SEXISMUS GEGEN MICH

Die Fragestellung


1. Einleitung
2. Zum Umgang mit dem Sexismusvorwurf
3. Die Fragestellung
4. Der Kontext
5. Stellungnahme zum konkreten Brief
6. Eigene Positionen zur antisexistischen Praxis
7. Kritik
8. Vorschläge
9. Zu meinem eigenen Verhalten
10. Meine (begrenzten) Versuche antisexistischer Praxis sind zur Zeit ...
11. Weitere Debatte und Links

Im Papier gegen mich wird die Höchststrafe gefordert, der Rauswurfaus allen Zusammenhängen und Räumen. Im Rahmen der Sexismusdebattewäre nach bisherigen Diskussionen eine solche Forderung sinnvoll,wenn

  1. es sexuelle Gewalt/Übergriffe gegeben hat
  2. sexistische oder patriarchale Positionen vertreten werden, die über die überall verhandene patriarchale „Normalität“ hinausgehen.

Diese Feststellung treffe ich deshalb, weil es meines Erachtens keinenSinn macht, Menschen nur überhaupt irgendwelche sexistischen oderpatriarchalen Verhaltensweisen nachzuweisen. Das ist nämlich bei allenMenschen (Frauen, Männern und selbstbestimmten Menschen, die sichdanach nicht einordnen lassen) der Fall. Auch bei mir. AntisexistischePraxis heißt, Denken und Handeln zu hinterfragen auf direkte oderversteckte Muster sozialen Verhaltens, dem patriarchale Rollenlogiken usw.zugrundeliegen. Diese Rollenlogiken, die sozialen Konstruktionen sowiedas daraus folgende Verhalten zu „dekonstruieren“, muß Ziel antisexistischerPraxis sein.
Damit möchte ich den patriarchalen Normalzustand (und ebensowenigdie ganzen anderen Unterdrückungsverhältnisse und Diskriminierungen)keinesfalls verharmlosen, sondern nur einfordern, daß nicht bereitsder Normalzustand Grund für einen Rauswurf sein kann, weil dann alle(Frauen und Männer) rauszufliegen hätten, denn sie alle reproduzierendie gesellschaftlichen Rollenlogiken ständig oder doch immer wieder.Das zu ändern, muß unser Ziel sein, aber nicht die Voraussetzung.
  • Der Punkt 1. muß nicht untersucht werden, weil es keinen Vorwurf dieser Art gibt. Zwar ist mir vor vielen Jahren eine Vergewaltigung vorgeworfen worden, aber es ist geklärt, daß dieses eine gezielte Denunziation war. Auch im Brief wird die Falschheit des Vorwurfs nicht in Frage gestellt, sondern die (unglaubliche!!!) Position vertreten, ein falscher Vergewaltigungsvorwurf sei nicht so schlimm ... daß er damals sogar mit einem Aufruf verbunden wurde, mich zu töten (!), wird taktisch geschickt verschwiegen.
  • Insofern bleibt Punkt 2: Vertrete ich derart sexistische Grundpositionen, daß ein Rauswurf gerechtfertigt ist? Diese Frage möchte ich in einem konkreten Blick auf das Papier beantworten.

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